LIVEBERICHT

ARKHAM ADVERTISER FEST 2018 :: Feuerprobe bestanden

Als ich las, dass FVNERAL FVKK ihren ersten Gig in Bremen spielen werden, war für mich klar, dass ich da sein muss. Mit OPHIS und NOCTE OBDUCTA kamen dann gleich noch 2 Bands auf das Billing, die mir die Entscheidung noch leichter machten, den Weg gen Norden anzutreten.
Im heimeligen Magazinkeller sollte somit die erste Ausgabe des ARKHAM ADVERTISER FEST zu einer lohnenden Angelegenheit werden.

Zum ersten Gig überhaupt, der nekropedohilen Priester wollte ich unbedingt vor Ort sein. Ok, dieser Satz ist schon etwas sehr reißerisch aber dazu mehr im folgenden Interview (Link hier), welches ich an diesem Abend mit ¾ der Band geführt habe. FVNERAL FVKK haben mich mit ihrer Demo (Review hier) völlig von den Socken gehauen. Sehr melodischer Doom gepaart mit klarem, beinahe sakralem Gesang, machen mir eine Gänsehaut. Man konnte der Band zwar anmerken, dass es der erste Gig ist, trotzdem haben sie das Ganze ziemlich gut gemacht. Die Priestergewänder, passend zum Thema, taten dann ihr Übriges. Toller Auftritt, tolle Musik. Mein persönlicher Headliner hatte damit als Opener schon mal gespielt.

Die zweite Band des Abends war DAMNATION DEFACED. Die 5 Herren aus Celle präsentierten dem Publikum ein modernes Melodic-Death-Metal-Gewand, und stachen somit etwas auf dem Line-Up des Abends heraus. Ihr aktuelles Album „Invader From Beyond“, welches im Oktober 2017 erschien, wurde mächtig promotet. Leider hatte die Band mit einem schlecht abgemischten Sound zu kämpfen. Der Gesang war viel zu leise, die Snare viel zu laut und die Gitarren konnten nicht so detailliert herausgehört werden wie bei den anderen Bands des Abends. Letzteres war besonders schade, denn die melodischen Parts und kleineren Soli von DAMNATION DEFACED, welche mir persönlich am besten gefallen, kamen so kaum zur Geltung. Bestes Beispiel hierfür ist das wunderbare Solo im Opener „Goddess Of Machines“.
Die Band konnte dennoch auf Grund einer erfrischenden Performance und der besten Lightshow des Abends überzeugen, welche zuerst überzogen rüberkam, im Endeffekt aber bestens zur Band passte. Toller Auftritt.

Dark Metal aus der Slowakei! DOOMAS konnten mit ihrer derben eher langsameren Walze ordentlich Applaus einsacken. Die auffallend tiefen Vocals machten bei mir mächtig Eindruck. Aufgrund des Interviews konnte ich allerdings nur den Rest des Auftritts sehen.

Mit CTULU stand danach eine lokale Band auf den Brettern des Magazinkellers in Bremen. Mit ihren „Uniformen“, Masken und gleichen Gitarren (wer braucht schon einen Bass?) machten sie rein optisch schon mal einen guten Eindruck. Obwohl sie ohne Bass spielten, war der Sound ziemlich gut, da wusste jemand anscheinend die richtigen Knöpfe zu drehen. Das Schlagzeug war leider nicht immer auf den Punkt, was hier aber nicht so sehr ins Gewicht fiel. Dem Publikum hat es gefallen und der Applaus war berechtigt. Solide Leistung!

Bei OPHIS standen 3/5 von Fvneral Fvkk zum zweiten Mal heute Abend auf der Bühne. Die Walze der Hamburger fällt aber ganz anders aus als bei der ersten Band des Tages. Der abgrundtiefe Begräbnisgesang färbt dann auch nochmal ganz anders. Im Gegensatz zu meinen ersten OPHIS-Gig (Party.San 2015) gab es heute mehr als 2 Songs. Und zwar ganze 4! Bei einer Spielzeit von 40 Minuten fast schon ausschweifend für die Nordlichter! Auf Platte für mich persönlich etwas schwierig, hat es mich live dann überzeugt. Am meisten packten mich natürlich die schnellen Momente, aber doch… Es hat mir gefallen (und das heißt nicht, dass ihr schlecht seid, Phil!)! Ich werde mir die Platten nochmal unter anderen Gesichtspunkten zu Gemüte führen müssen.

Damit waren wir dann auch schon beim (offiziellen) Headliner des Abends angekommen!
NOCTE OBDUCTA waren das erste Mal seit 14 Jahren wieder im Norden live zu sehen und Torsten versprach direkt am Anfang des Auftritts, dass es nicht wieder so lange dauern soll, bis der nächste Auftritt hier oben ansteht. Heute ohne Keyboard auf der Bühne, hatte das ganze einen stärkeren metallischen Anstrich. Auf der Bühne, die für die 5 Jungs schon etwas eng war, hätte das Tasteninstrument aber auch keinen Platz mehr gehabt. Bei den Mainzern war denn es dann auch so voll, dass ich nicht mal zum Fotografieren direkt vor die Bühne kam. Mit ihrem avantgardistischen Black Metal wissen sie viele Leute zu überzeugen. Solide  und professionell zogen sie ihren Gig durch und trotzdem war ihnen anzumerken, dass ihnen das Ganze auch noch Spaß macht. So soll es sein. Ein würdiger Abschluss für einen gut organisierten Abend.

Der Magazinkeller war prall gefüllt weil ausverkauft, Merchandise war ausreichend da, Getränkepreise völlig ok, und für 18€ im VVK beziehungsweise 24€ an der AK, gab es wirklich nichts zu meckern. Und weil alles so gut lief, wird es nächstes Jahr eine Fortsetzung geben. (hendrik/philipp)