REVIEW

SLAYER „Repentless“ (Thrash Metal)

slayerSLAYER

„Repentless“
(Thrash Metal)

Wertung: Gut

VÖ: 11.09.2015

Label: Nuclear Blast Records

Webseite: Homepage, Facebook, Youtube

Auf den Tag genau 14 Jahre nach “God Hates Us All” erscheint Album Nummer 12 der Götter, und für viele auch Väter des Thrash.
Zusätzlich ist es Album „111“.
Das 1. ohne Jeff Hanneman.
Das 1. bei dem Paul Bostaph wieder dabei ist und natürlich Gary Holt, der Jeff Hanneman ersetzt.
Und das 1. beim neuen Label Nuclear Blast!
Vielen sagen, es sei das wichtigste Album für SLAYER, da sie jetzt zeigen müssen, was sie ohne Jeff Hanneman „können“.

Auf diesem Album ist schon so einiges anders, trotzdem bleiben SLAYER sich treu!
Man hört natürlich, dass Paul Bostaph wieder an den Drums sitzt. Sein Stil passt 100% zu SLAYER, technisch wie auch gefühlt. Man zieht automatisch Parallelen zu den Alben zwischen 1994 und 2001. Auch wenn Dave Lombardo mir einfach besser gefällt, aber das ist wirklich eine reine Geschmackssache!
Da Kerry King und Jeff Hanneman zum Schluss ihre Songs einzeln komponiert haben, unterscheiden sich die 11 Nummern und das Intro nicht großartig vom anderen Material, aber der Spannungsbogen des Albums ist anders. Und das Intro von „Piano Wire“, Material von Jeff Hanneman, sticht irgendwie heraus, da es das einzige Material von ihm auf „Repentless“ ist. Den Unterschied kann man schon hören finde ich.

Mein erster Eindruck war auf jeden Fall positiv. Der vielfach vorhergesagte Ausfall blieb aus. Die weiteren Hördurchgänge offenbarten dann aber schon, dass ein Ideenlieferant fehlt und sein Style auf dieser Scheibe abhandengekommen ist.
Die Stärken der Scheibe kamen dann allerdings ab Durchgang 5 zutage.
Riffs, wie bei „Vices“ ab Sekunde 30, entfalten ihre Kraft erst nach Öfteren Durchgängen.
Das Intro von „When The Stillness Comes“ ist zum Beispiel düster, kommt aber nicht ganz an alte Heldentaten heran.
Den Titeltrack (unten im Video) machte beim ersten Hördurchgang auch eher einen mittelmäßigen Eindruck und ist mittlerweile aber eine meiner liebsten Nummern auf diesem Album.
Leider ist dies einer der wenigen Songs hier durch einen Ohrwurmcharakter besitzen.
Was nicht heißen soll, dass die anderen Songs nicht gut sind, aber von diesen Ohrwürmern waren für mich bei den Alben davor immer wesentlich mehr dabei.

Soundtechnisch stehe ich auf die neuen SLAYER.
„World Painted Blood“ wurde oft für seinen Sound gescholten. Ich mag diese Entwicklung! Für mich ist das eine positive Entwicklung!

SLAYER zeigen mächtig, was sie auch ohne Jeff Hanneman auf die Beine stellen können, auch wenn es nicht zu einer Empfehlung reicht, dafür muss „Repentless“ sich einfach an zu vielen besseren Slayeralben messen lassen. Trotzdem ist die Scheibe wesentlich stärker als viele andere aktuelle Thrashalben.
SLAYER eben! (hendrik)