ARABROT
„Solar Anus“
(Sludge / Noise)
Wertung: Gut
VÖ: 09.09.2011
Label: Fysisk Format
Webseite: www.arabrot.com
ARABROT stammen aus Norwegen und sind laut Promozettel „Noise-Rock-Helden“. Nun gut, lassen wir das mal so stehen, denn was sie an krachigen, aber dennoch straff organisierten Sounds präsentieren ist zwar nicht zwingend reif für die Superheldenliga, aber für die Heldenliga reicht es. Interessant bei dem Duo ist die Tatsache, dass sie die Songs nicht, wie im Genre meistens normal, auf eine lange Spielzeit trimmen, sondern erstaunlich kurz und knackig auf den Punkt kommen. OK, der Opener „Solar Anus“ läuft gute 8:40 Minuten und kultiviert alles, was man vom Sludge Rock erwartet, aber bereits das schleppend-doomige „And the ass had spoken“ oder das punkige „Madonna was a whore“ kommen knackiger aus den Boxen.
Inwieweit diese Konzentration auf’s Wesentliche der Tatsache geschuldet ist, dass man im Studio von Steve Albini (u.a. NIRVANA) aufgenommen hat, weiß ich nicht. Leider weiß ich auch nicht, ob er das Album produziert hat, aber wenn man diese Querverbindung kennt, geht mir der Gedanke nicht mehr aus dem Kopf, dass ARABROT mit etwas Fantasie so klingen, wie NIRVANA geklungen hätten, wenn Kurtchen seine grenzenlose negative Energie nicht in den Anzug einer Schrotflinte, sondern in das Schreiben von Musik gelenkt hätte, die seiner Gemütsverfassung entsprach. Angesprochen dürfen sich als Sludge-Coreler, Noise-Rocker, Ekel-Doomer fühlen, denn ein Erlebnis ist die Klangwelt von ARABROT allemal. (chris).