SCHIZOFRANTIK
„The Knight on the Shark“
(Prog Avantgarde)
Wertung: gut
VÖ: 08.11.2013
Label: Gentle Art of Music
Webseite: www.schizofrantik.de
Wenn der erste Basslauf dich nicht gleich total kirre macht, hast du gute Chancen, viel Spaß mit der CD zu haben. Ähnlich wie das PANZERBALLET bietet SCHIZOFRANTIK Wahnsinn auf hohem Niveau. Aber anders als beim PANZERBALLET (auch bei „Gentle Art of Music“ erschienen), bin ich voll mit im Boot!
FRANK ZAPPA ist allgegenwärtig, aber auch MR. BUNGLE, KING CRIMSON oder PRIMUS sind ganz gute Anhaltspunkte, die man einfach mögen sollte, wenn man sich diese CD in den Player legt. Die Songs sind…ja was denn eigentlich? Gradlinig oder höchst-progressiv. Eingängig und total verrückt. Schwarz und weiß. Ich glaube, Worte können kaum beschreiben, wie „The Knight on the Shark“ klingt, dass sollte man sich als avantgardistischer Jazz-Funk-Metal-Prog-Fan durchaus mal selbst anhören! Aber das Schöne ist, dass die Songs trotz ihrer verspielten Struktur immer nachvollziehbar bleiben. Das nennt man dann Kunst.
Checkt mal unbedingt den Opener „The knight on the shark beside the ship which is not sunken yet“, meinen Liebling „The human slaughter tango“ oder das unproggige, aber umso schönere „Thanx dog“ an. Ganz großes Kino! An dem Gesang werden sich die Geister scheiden, aber irgendwie finde ich ihn sehr passend und man hört Gesangsmelodien, von denen man nicht dachte, dass es sie geben kann. Aber dennoch oder besonders deswegen passt alles ganz hervorragend zusammen.
Vorbildlich ist neben der musikalischen Leistung auch die Gestaltung des Booklets: zu jedem Song gibt es eine Geschichte und die kann man sich beim Genuss der Musik zu Gemüte führen. Besonders beeindruckt bin ich von der Geschichte hinter „The human slaughter tango“… aber lest selbst! Auch der nachgezeichnete Gedankengang, wie man vom Urlaub am Gardasee über den Anblick der Berge zum Songtitel „Nazis on LSD“ kommt, muss man mal gelesen haben.
Na klar, das ist nicht Musik für jeden Tag und jede Lebenslage, aber wer mal wirklich virtuose Abfahrten an den Instrumenten (inklusive des Gesangs) erleben möchte, darf die Scheibe schon mal ordern. (chris)