REVIEW

NOISEDELIK „In The Name Of The Father“ (Dark Ambient)

NOISEDELIK

„In The Name Of The Father“
(Dark Ambient)

Wertung: ohne wertung

VÖ: 15.11.2013

Label: SwissDarkNights

Webseite: Facebook / Bandcamp

NOISEDELIK erschaffen einen bedrohlichen Klangkosmos, dessen morbide Facetten durch Geräusche, Ambient, Noise, Industrial, Saiten zum Kopfkino für die dunkelsten Gedanken werden. Ist es der Schlachthof, ist es die Pathologie oder ist es nur das Lamm, welche hier in instrumentalem Blut baden?

Es ist die dritte musikalische Arbeit des Soundtüftlers Massimo Olla und erneut gelingt es ihm, mit verwirrenden Tonagen, Realgeräuschen und Reglertüfteleien, dezenten Sprachsamples, sowie mit einem seltsamen Instrument (siehe Foto) bedrückende Stimmungen in die Gehirne des Hörers zu verpflanzen und gleichzeitig den Soundtrack zur nachhergehenden Lobotomie zu liefern.

Das surreale Akustikgemälde ist gezeichnet von vielen Dissonanzen und legiert die atonalen Kulissen mit fast sakraler Eleganz, so könnten die Geräusche in „Waiting for the next rite“ von einer in Abriss befindenden Kirche stammen, deren Glocken zum letzten Mal schlagen, um später im Bächlein nebenan zur verjauchten Weide gespült zu werden. Oder ist es zum Schluß das reale Reinigen des Tatorts. Im Schlussstück „Resignation“ gibt es dann noch kleine Variationen von Sergio Leone’s „Spiel mir das Lied vom Tod“.

Inspiriert ist das aktuelle Album von W.Blakes Gedicht „The Lamp“, dessen Text auch im Inlett abgedruckt ist. In verschiedenen Vertonungen ist es auch als Weihnachtslied (Carol) bekannt. Die Vertonung hier dürfte eher in Richtung Schlachtfest zu Ostern gehen. Insgesamt ein bedrückendes Konglomerat aus sezierenden Tönen, morbiden Loops, zehrenden Geräuschkulissen und klagenden Flächen. (andreas)