FILM+HÖRSPIEL

FILM „Manhunt – Backwoods Massacre“ (Horror)

Originaltitel: Rovdyr

Herstellungsland: Norwegen 2008

Verkaufsdatum: 05.12.13

Wertung: Gut (wenn geschnitten: Finger weg)

Regie: Patrik Syversen

Darsteller: Henriette Bruusgaard, Lasse Valdal, Nini Bull Robsahm

FSK: keine schwere Jugendgefährdung (Cut)

Studio: KNM Home Entertainment GmbH/ I-On New Media

Genre: Horror

 

Inhaltsangabe:

Vier Freunde wollen einen gemütlichen Wanderausflug in die Wälder Norwegens unternehmen. Als sie an einer Tankstelle halten müssen, machen sie Bekanntschaft mit allerlei eigenartigen Hinterwäldlern, die sich schon anfänglich sehr aggressiv verhalten. Als die vier eine verzweifelte Frau mitnehmen, ahnen sie nicht, dass dies der Anfang vom Ende ist, denn unterwegs müssen sie halten und die Hölle bricht über sie herein. Im tiefen und undurchdringlichen Dickicht beginnt ein unbarmherziger Kampf auf Leben und Tod, der viele Opfer fordern wird…

Der norwegische Regisseur  Patrik Syversen hat mit „Rovdyr“ einen klassischen Backwoodsfilm nach amerikanischem Vorbild erschaffen. Ein bisschen „TCM“, ein bisschen „Hils Have Eyes“ und ganz viel „Wrong Turn“ natürlich. Leider blieb der Film der FSK nicht verborgen und hat gleich mal im Jahre 2009 eine Indizierung bekommen, was dafür sorgt, dass dieser Film bei uns lediglich in einer um etwa 4 Minuten gekürzten Version zu haben ist, was später dann beim Schauen des Films recht dramatische Auswirkungen hat.

Zuerst einmal beginnt der Film tatsächlich wie die Vorbilder aus der Hollywood Filmschmiede. Ein paar Twens sind in ihrem Bus unterwegs um einen Wandertrip zu unternehmen. Weiter folgt man genretypisch und die Gruppe landet an einer Tankstelle, wo es die ersten mehr oder weniger harmonischen Begegnungen zwischen den Stadtmenschen und den Hinterwäldlern gibt. Wer solche Filme schon mal gesehen hat, dem sollte klar sein, dass man sich in solchen Geschichten immer zwei mal sieht wenn man sich abwertend verhält. So auch hier, weil es der Anhalterin unterwegs mal übel wird muss die Gruppe mit ihrem Bus stoppen und wird dann Opfer eines Überfalls,…und ratet mal von wem!?!

Bis hierhin ist alles gut. Die verwaschene Optik schönt nichts und macht schnell klar, dass dies hier kein Heimatfilm ist. Bei diesem ersten Überfall werden wir dann aber auch sehr schnell Zeuge der Arbeit der FSK, denn hier bekommt man schnell ein Gespür, wie sehr man diesen Film um seine Gore Effekte beraubt hat. Patrik Syversen hat in diesen Szenen viel Wert auf visuelle Brutalität gelegt, allerdings werden wir nach getaner Arbeit der FSK nur noch Zeuge der erledigten Arbeit, der Entstehungsprozess aller körperlichen Defizite bleibt uns größtenteils verweigert. Wieso hier so viel geschnitten ist und „Wrong Turn“ ohne Zensur durchkam erschließt sich mir nicht. Da gab es wohl entsprechende Weihnachtsgeschenke für die Bewertungsbehörde.

Die folgenden Handlungsstränge sind dann simpel aber wirkungsvoll. Spannend inszeniert geht es nun nur noch darum zu flüchten, sich zu verstecken und jede Menge Angst zu verspüren. Doch nach und nach dezimiert sich die Zahl der Gejagten und letztlich werden wir Zeuge eines klassischen Final Girl, das den Waldschraten beibringt, dass man mit seinem Essen nicht spielen sollte.

Was soll uns der Film letztlich sagen? Wer einen Urlaubstrip im Hinterland machen möchte, sollte sich bei den typischen Filmen ein Handout zum Überlegen erstellen. Weiterhin sollte man sich auch mal fragen, was die lieben schießwütigen Jäger denn so ermorden möchten, wenn es langweilig wird Tiere abzuschlachten oder keine mehr da sind. Macht man dann jagt auf Menschen als Ersatzbefriedigung? Nun gut, alles nur Gedankenspiele,…oder vielleicht doch nicht?

Dieser Film ist besser als ich es erwartet hatte. Hut ab für dieses skandinavische Werk. Leider arg geschnitten in dieser Version und daher nicht zu empfehlen. (michi)