FILM+HÖRSPIEL

Film „Honeymoon“ (Horror Thriller)

Originaltitel: Honeymoon

Herstellungsland: USA 2014

VÖ: 30. Januar 2015

Wertung: Gut

Regie: Leigh Janiak

Darsteller: Rose Leslie, Harry Treadaway, Ben Huber, Hanna Brown

FSK: ab 16

Studio: Mad Dimension

Genre: Horror / Thriller

 

Inhaltsangabe:

Bea und Paul sind ein frisch verheiratetes Ehepaar. Zusammen wollen sie die Flitterwochen in einer abgelegenen Holzhütte auf einem idylischen Seegrundstück verbringen. Es sollen Tage voller Glück und Romantik werden, doch der Trip der beiden endet in einem Albtraum. Als Paul seine Frau eines Nachts desorientiert im Wald vorfindet, ist es der Beginn einer unheimlichen Veränderung von Bea. Das Ehepaar gerät in die Fänge von bösen Kräften.

Meinung / Fazit: Horror oder Liebesdrama?

Irgendwie möchte man meinen, das man merken kann, dass dieser Horror Film von einer weiblichen Regisseurin stammt.  Auf jeden Fall ist festzustellen, dass der Film einen sehr großen Wert daraus legt, zu Beginn eine sehr intensive Liebesgeschichte der beiden frisch verheirateten Bea und Paul zu vermitteln. In jedem Satz bezeugt man gegenseitig die Liebe und Zuneigung, irgendwie ja schon fast erdrückend. Doch dies ändert sich, nachdem Paul Bea eines Nachts splitternackt und verwirrt im Wald aufgreift, denn danach ist sie nicht mehr die selbe. Sie beginnt die einfachsten Dinge zu vergessen, die vorherige Romantik verblasst von Stunde zu Stunde und auch die vorherige körperliche Nähe wird verweigert. Spätestens als dann Bea auch noch beginnt körperliche Veränderungen zu erfahren, ist klar das hier schlimmeres als eine Beziehungskrise im Gange ist….

Dieser Film lebt eindeutig von seiner glaubhaften Stimmung und seinen beiden sehr guten Hauptdarstellern. So glaubhaft intensiv man die Verliebten spielt, so authentisch sind auch die Emotionen die aus der zunehmenden Verwandlung Beas resultieren gespielt. Da Rose Leslie und Harry Treadaway bis auf ganz wenige Szenen auch die einzigen Darsteller im Film sind, ist dieser Fakt auch überlebenswichtig für den Film.

Sehr gut funktioniert die langsam schleichende Verdichtung der Geschichte. Erst sind es nur ganz kleine Anhaltspunkte wie die Bisse an Beas Beinen oder das verschwundene Nachthemd. Doch dann folgen die Lichter im Wald, die krank aussehende Frau des ebenfalls dort lebenden Paares und natürlich die intensive Wesensveränderung von Bea. Gewalt gibt es in diesem Film eigentlich nicht. Allerdings gibt es ein paar nette und ekelige Body Horror Szenen, die auch aus der Hand David Cronenbergs hätten stammen können. Dies entschädigt dann vielleicht auch diejenigen die mehr Horror im Film erhofft hatten.

Wer bei „Honeymoon“ einen fiesen Backwood Horror Shocker erwartet hat wird enttäuscht sein. Doch für Freunde des dunklen und verwegenen Mystery Films kann dieser Film eine sehr angenehme Abwechslung im sonst sehr eintönigen Genre bieten. Angst Kino auf eindrucksvolle Art und Weise. (michi)