FILM+HÖRSPIEL

FILM „El Topo“ (Western / Abenteuer)

Originaltitel:El Topo

Herstellungsland: Mexiko

Verkaufsdatum: 27.06.14

Wertung: Gut

Regie: Alejandro Jodorowsky

Darsteller: Brontis Jodorowsky, Mara Lorenzio, David Silva, Paula Romo

FSK: ab 18 Jahren

Studio: Bildstörung

Genre: Western / Religion

 

Inhaltsangabe:

Ein Mann in Schwarz reitet mit seinem nackten Sohn durch die Wüste. El Topo der Todesengel ist ausgezogen, sich grausam an denen zu rächen, die das Land in Blut ertränken. Als er unterwegs einer wunderschönen Frau ohne Namen begegnet, macht sie ihm ein verführerisches Angebot: Besiege die vier besten Meisterschützen des Landes und werde der größte Revolverheld aller Zeiten – dann gehöre ich dir! Doch der Verführte wird verraten. Verletzt und halb tot lässt sie ihn zurück. Viele Jahre später erwacht er in einer Höhle. Eine Gruppe Aussätziger hat sich seiner angenommen und ihn gesund gepflegt. Die Zeit ist gekommen, sich seinen Weg zurück in die Welt freizugraben…

Meinung / Fazit: Provokant und stark bebildert

25 Jahre war der Film auf dem Index, erst im Jahre 2012 ist er aus der Liste der jugendgefährdenden Filme gestrichen worden.  Verständlich ist das schon, ich mein das man sich in den 70er Jahren darüber beklagte, wenn 7 jährige Kinder einen verwundeten den Gnadenschuss geben ist das schon verständlich. Auch wenn man gegen Amputierte kämpft, wenn man nackte Priester reitet und ihnen dabei das Hinterteil blutig peitscht oder jemand entmannt sind das Dinge, die man durchaus als verstörend bezeichnen kann. Auch wenn Alejandro Jodorowsky mit seiner bildlichen Darstellung ganz gezielte Aussagen tätigen möchte, so wurde der Film letztlich als blasphemisch, menschenverachtend, Frauen diskriminierend, rassenkritisch und pornographisch bezeichnet und diese Last führte letztlich über viele Jahre hinweg zur Indizierung.

Der Verlag Bildstörung hat dieses Werk neben der Alejandro Jodorowsky Box mit drei seiner Werke nun auch einzeln veröffentlicht und der Menschheit neu zugänglich gemacht. Neben dem Film bekommt man in einem schönen Booklet noch ein ausführliches und interessantes Interview und natürlich einen Abdruck des originalen Indizierungsschreibens geboten.

Das bekannte Größen wie die Beatles Mitglieder oder auch Tarantino Fans dieses Werkes waren bzw. sind ist ebenso interessant wie auch im Falle der Beatles verwunderlich. Hätte man zumindest nicht gedacht.

El Topo bezeichnet sich selber als „Gott“, die anderen Revolvermänner sind „Nebengötter“, schon hier wird klar, dass es sich hier um eine Suche nach Gott handelt, alles unter dem Deckmantel eines skurrilen Western. Als El Topo von einer seiner Begleiterin mit Schüssen nieder gestreckt wird, schauen diese als wie die Male von Jesus Christus, danach sehen wir El Topo eingeschlossen in einem Berg, wiederauferstanden und nun Anführer einer Gruppe Menschen die dort lebt. All diese Dinge sprechen eine gewisse Sprache mit religiöser Messsage, da ich aber nur wenig bewandert in solchen Dingen bin, fehlt mir hier die passende Interpretation. 

Obskur, skurril, gewalttätig und moralisch sicherlich diskutabel ist dieses Werk, aber wer nicht anstößt über den wird nicht gesprochen. Und Gesprächsstoff hat dieser Film seiner Zeit sicherlich verursacht. Auch heute ist der Film sicherlich einer der die Zuschauer spalten wird. Für mich interessant dieses Werk gesehen zu haben. (michi)