FILM+HÖRSPIEL

FILM „Die Nylonschlinge“ (Krimi Klassiker)

Originaltitel: Die Nylonschlinge

Herstellungsland: Deutschland 1963

Verkaufsdatum: 06.09.13

Wertung: Gut

Regie: Rudolf Zehetgruber

Darsteller: Dietmar Schönherr, Helga Sommerfeld, Ernst Schröder

FSK: ab 16 Jahren

Studio: Pidax film media Ltd.

Genre: Krimi

 

Inhaltsangabe & Produktinfo:

Während einer Striptease-Show in dem berüchtigtem Nightclub Eva wird ein Kriminalkommissar ermordet. Die Polizei steht vor einem Rätsel, denn vom Täter fehlt jede Spur. Nur eines ist bekannt: Das Tatwerkzeug für dieses kaltblütige Verbrechen war eine Nylonschlinge. Der junge und dynamische Inspektor Harvey von Scotland Yard wird mit der Aufklärung dieses mysteriösen Verbrechens betraut. Mit Besonnenheit und Scharfsinn bemüht sich Harvey, dem geheimnisvollen Mörder auf die Spur zu kommen. Die wenigen Anhaltspunkte, die dem Kriminalinspektor zur Verfügung stehen, führen in einen undurchsichtigen Teufelskreis von Sex, Verbrechen und Grauen. Bald darauf muss Harvey erfahren, dass er dem brutalen Mörder unbequem wird. Der Täter will ihn mit der Nylonschlinge töten …

Für diesen packenden Thriller ist es Regisseur Rudolf Zehetgruber ( Das Wirtshaus von Dartmoor ) gelungen eine Riege prominenter Schauspieler zu gewinnen. Stars wie Dietmar Schönherr ( Raumpatrouille Orion , Königliches Abenteuer ), Helga Sommerfeld ( Das Haus der Schlangen , Apartmentzauber ), Laya Raki ( Crane , Tennisschläger und Kanonen ), Gustav Knuth ( Der Privatsekretär , Charleys Onkel ), Ernst Schröder ( Andorra , Leben des Galilei , Die echten Sedemunds ) oder Adi Berber ( Der Zigeunerbaron , Diamantenbilliard ) agieren in den Hauptrollen. Walter Baumgartner sorgt für die musikalische Untermalung. Mit diesem 1963 entstandenen Kriminalfilm ist dem schweizerischen Filmproduzenten Erwin C. Dietrich ein echtes Meisterwerk gelungen.

Meinung / Fazit:

Mit die „Nylonschlinge“ hat der Filmverlag „Pidax“ einen weiteren Titel von Rudolf Zehetgruber im Programm. Zehetgruber hat in seiner Laufbahn Filme wie „Das Wirtshaus im Dartmoor“, einige „Kommisar X“ Titel oder auch die Filme um den VW Käfer „Dudu“ produziert. Die „Nylonschlinge“ wurde 1963 gedreht und orientiert sich optisch wie auch thematisch sehr an die Edgar Wallace Filme, welche ebenfalls zu dieser Zeit entstanden sind und das deutsche Kino von der Kriminalfilmwelle beherrscht wurde.

Als prominenten Schauspieler kommt hier auch wieder Adi Berber zum Einsatz, den wir aus vielen Filmen aus dieser Zeit kennen. Der aus Wien stammende Schauspieler überzeugt auch hier mit seiner unverwechselbaren körperlichen Statur und der damit einhergehenden mystischen und unheimlichen Aura.

Die „Nylonschlinge“ ist auch tatsächlich sehr ähnlich zu den gut funktionierenden Stilmitteln der Edgar Wallace Filme. Schwarze Lederhandschuhe, Nebenschwade, alte Gemäuer und Katakomben, urige Charaktere, schräge Musik und optisch tolle Schattenspiele bilden in Summe eine tolle Gesamtatmosphäre.

Für einen Film von 1963 wird übrigens auch relativ viel nackte Haut gezeigt auch wenn aus heutiger Sicht die tänzerischen Darbietungen nicht wirklich erotisch erscheinen.

Bild und Ton sind ganz ordentlich auch wenn einige Defizite vorhanden sind. Allerdings kann man froh sein, dass es dieses Werk überhaupt auf DVD geschafft hat und uns nun für die Zukunft erhalten bleibt. Viele andere Filme aus dieser Zeit sind ja inzwischen fast nicht mehr erhältlich.

Inhaltlich erinnert mich der Film sehr an „Das indische Tuch“ aus der Edgar Wallace“ Reihe. Man tausche das Mordinstrument Tuch gegen eine Nylonschnur und die Erbgesellschaft gegen eine Aktionärsversammlung. Einzig die ganzen verschiedenen Intrigen und Handlungsstränge verwirren ein bisschen und bereiten den Zuschauer Probleme dem Geschehen zu folgen. Dies ist aber auch schon das einzige Manko.

Sonst bleibt ein richtig guter deutscher Krimi, der bis zur letzten Minute spannend bleibt. Zu der DVD gibt es noch ein nettes Booklet mit Bildern und diversen Hintergrundinfos zum Film. Daher sollte jeder Freund dieses Filmgenres sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen und hier zugreifen. (michi)