LIVEBERICHT

ASSAULT OF THE UNDEAD – Vol. 1 :: Lokaler Old School Abend

Livebericht vom 17.02.2017 im Gulfhaus in Vechta
mit Graveyard Ghoul, Surgical Strike, Demored, Surface, Vile, Aeon of Disease

Noch am Veranstaltungstag mussten Surface aus Hamburg leider krankheitsbedingt absagen. Da so schnell kein entsprechender Ersatz aufgetan werden konnte, schrumpfte das Billing somit auf 5 Bands zusammen. Die Grippewelle macht dieses Jahr vor gar nichts halt! Schwamm drüber, Vollgas!
Das Vechtaer Gulfhaus war an diesem Abend mit fast 100 zahlenden Gästen für eine Veranstaltung dieser Art recht gut gefüllt!

Pünktlich um 20.30h starteten VILE aus Hannoversch Münden dann mit Death Metal ohne Schnickschnack. Tief, im Midtempo angesiedelt wurde uns direkt ins Gesicht gedrückt! Nicht nur die Musik war tief und drückend, auch der Gesang. Ohne sonstige Ausschweife wurde sich durch das Set gegrunzt. Hier und da durchschlug mal ein Blastbeat das Midtempogewitter. Es wurde den alten amerikanischen gehuldigt. Guter Auftakt, Bock auf mehr!

DEMORED aus Braunschweig rutschten aufgrund des Ausfalls, wie alle anderen Bands auch, einen Slot nach vorne. Jetzt gab es noch mehr alten Death Metal. Langsamer und stumpfer als bei der Truppe zuvor. Langweilig oder einfältig waren DEMORED aber beileibe nicht. Drückende Riffs der alten US-Schule füllten den Raum und machten umso mehr her, weil keine trendigen Einflüsse irgendetwas verwässerten. Tiefe Growls und einige hohe Schreie komplettierten das Bild stimmig. Das Schlagzeug mit seinen Tempiwechseln, dem straighten Spiel, tollen Akzenten und dem flippigen Drummer, setzten dem Ganzen noch das gewisse Etwas auf. Das hat richtig Spaß gemacht.

Zur Abwechslung kam mitten in der Riege der Death Bands dann Thrash Metal von SURGICAL STRIKE aus Hannover. Natürlich wie alles andere am Abend auch old school.
Diese Band hatte an diesem Abend meinen größten Respekt sicher. Und zwar weil ich sonst weniger auf Thrash stehe, SURGICAL STRIKE mich aber durchweg packen konnten. Alter amerikanischer Thrash. Bei Vergleichen bin ich jetzt nicht  der Topansprechpartner aber ich würde eine Nähe zu Exodus verorten und bitte um Korrektur, falls ich falsch liegen sollte.
Anfang der Neunziger bestand die Band schon mal, hat dann aber fast 20 Jahre Pause gemacht um sich 2014 wieder zusammen zu tun. Zackige Beats, anspruchsvolle Gitarren und kräftiger Gesang konnten mich heut überzeugen!

An diesem Abend war, wie schon erwähnt alles old school. Aber niemand war so alt wie GRAVEYARD GHOUL. Rumpelig räudiger Death Metal direkt aus der Gruft kroch von der Bühne. Ein wenig Schminke und keine Ansagen inbegriffen. Knochen, Ketten und Nieten schmückten die 3 Jungs und man dachte man wäre mal eben 30+ Jahre zurück gereist. Einige doomige Einschläge und etwas schwarzer Metall peppten das gammelige Todesblei erfrischend auf. Der mit Abstand räudigste Sound, das rumpeligste Spiel und der unverständlichste Gesang jagte eine freudige Gänsehaut nach der anderen den Rücken herunter. Beide knochig faulenden Daumen hoch!

Dann kamen die Jungs, die den Abend organisiert haben, welche auch die todesmetallische Lokalkrone tragen. AEON OF DISEASE!
Das bereits eingespielte, aber noch nicht veröffentlichte Debüt gedanklich im Rücken, beglückte man mal wieder die einheimischen Anhänger.
Der erste Auftritt nach dem Studioaufenthalt war gleichzeitig das Debüt für den neuen Drummer Carsten, der direkt eine gute Figur machte und sich als passender Neuzugang entpuppte! Songs ihrer Demo waren genauso im Set vertreten wie natürlich Stücke des ersten Albums. Die neueren Stücke waren meiner Meinung etwas schneller angelegt und die Melodien gingen in eine etwas andere Richtung als vorher. Ich bin gespannt auf das Album, dann lasse ich das Ganze nochmal in Ruhe wirken. Vor der Bühne war viel los und die Leute machten auch gut was los. Bewegung und Applaus konnten die Jungs heute Abend absolut für sich verbuchen. Aber als lokale Größe hat man es natürlich etwas leichter. Trotzdem muss man sagen, dass die Jungs einen recht professionellen Eindruck hinterlassen haben. Das Publikum hat es gedankt und wollte nach 10 Songs keine Ruhe geben, forderte mehr. Der Abend war aber vorbei und ich muss sagen, Vechta braucht definitiv mehr Metal live! Ich hoffe die ASSAULT OF THE UNDEAD Reihe wird von den Jungs entsprechend fortgesetzt!

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(hendrik)