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Part 3: 2004 bis jetzt :: ANTONIUS REX und JACULA have risen from the grave
Nichts irdisches ist für die Ewigkeit… 1980 ziehen sich Antonio Bartoccetti und Doris Norton unter dem Banner ANTONIUS REX aus dem Musikbusiness zurück und lassen die Achtziger und Neunziger Jahre verstreichen, bevor man 2004 wieder gemeinsam auf die Jagd gehen wird. In der Zwischenzeit ist man allerdings nicht untätig.
„Doris Norton hat einige Soloalben im Bereich der Computer-Musik und Techno veröffentlicht. Ihr „Next Objective Two“-Album gilt als eines der besten Alben aus dieser Musikrichtung! Ich selbst habe einiges produziert (u.a. das genannte Album) und bin ganz gut rumgekommen.“
Warum man 24 Jahre lang kein ANTONIUS REX oder JACULA-Album veröffentlicht, sondern sich anderen Projekten und Aufgaben widmet, geschieht wieder einmal aus einem denkbar einfachen Grund: „Wir verspürten schlicht und ergreifend nicht das Bedürfnis, mit den Menschen im Rahmen von ANTONIUS REX oder JACULA zu kommunizieren!“
Den Ausschlag, dann doch wieder auf der Bildfläche zu erscheinen und gemeinsam als ANTONIUS REX zu musizieren, gibt eine spiritistische Seance, die von der Rumänin Monika Tasnad durchgeführt wird. „Ihr Kontakt auf der anderen Seite teilte ihr mit, dass wir unsere esoterische Wahrheit mit der Welt teilen müssen. Und genau das haben wir anschließend getan!“
Monika Tasnad wird von nun an eine wichtige Rolle spielen, denn „Magic Ritual“ (oder zumindest Teile davon) wird bereits 1990 (wenn man dem Booklet glauben kann) bei ihr in Rumänien aufgenommen und auch bei den folgenden Alben wird sie Bartoccetti und Norton als Medium zur Seite stehen. „Gleich nach Doris Norton ist sie der faszinierendste Mensch, den ich kenne. Sie ist ein wahres Medium!“
Wie fühlt es sich an, wenn man nach gut 25 Jahren eine alte Band zum Leben erweckt? „Es war sehr aufregend und wir haben ein kleines Wunder erlebt: sowohl unsere alten Fans hörten uns zu, aber auch sehr viele neue und junge Fans haben uns durch „Magic Ritual“ entdeckt. Die Zahl unserer Fans, oder „treuen Anhänger“ („devoted followers“) wächst seit dem stetig! Mittlerweile habe ich unglaubliche 25.000 E-Mails von Fans erhalten, davon stammen 65% von Frauen! Viele möchten mir sagen, dass sie unsere Musik und Spiritualität als eine Befreiung aus ihrem desaströsen Alltag empfinden! Sie bedanken sich für die positiven Visionen und das gute Gefühl, was sie haben, wenn sie unsere Musik hören. Eine Musik die überwiegend streng durchdacht ist, anstatt aus dem Bauch heraus geschieht und in den dunklen Themen immer eine Hoffnung mitschickt. Neben dem Titeltrack ist übrigens auch der Song „Fairy Vision“ enthalten, den ich sehr mag! „
REVIEW
ANTONIUS REX „Magic Ritual“
Line up
Antonio Bartoccetti – Guitars
Doris Norton – Keyboards
Guests
Jean Luc Jaboulle – Drums
Rexanthony – progressive-piano Insert (2004)
Recorded at Monika Tasnad Studio, Roumania 1990
Mixed by Doris Norton
Remastered and edited at Musik Research Audio Design Sudio, Italy 2005
Video directed by Doris Norton
Audio-Video edited by Rexanthony
Released 2005
total playing time: 25′49′′
Nach 25 Jahren Stille kehrt ANTONIUS REX auf die Bildfläche zurück. Mit einer DVD[plus] markiert man die Rückkehr. Eine DVD[plus] ist eine doppelseitige Disc, eine Seite beinhaltet eine DVD, die andere eine CD.
Das Video ist das, was man von der Musik erwarten darf: eine okkulte Messe mit Toten und Beschwörungen. Die Bilder scheinen aus verschiedenen Epochen zu stammen: einmal zeigen sich moderne Gothic-Protagonisten, aber das wirklich grandiose Bildmaterial scheint schon aus den 70ern zu stammen und zeigt einen jungen Antonio Bartoccetti und eine wunderhübsche Doris Norton. Viele Videoeffekte bestimmen das Bild, aber es bleibt über die gesamte Laufzeit spannend und wirkt wie eine Mischung aus Horrorfilm der Hammer Studios und einem Giallo. Damit liegt es voll in meinen Sehgewohnheiten.
Die Musik ist ein Ritt durch die Geschichte, aber nicht, ohne Neuerungen zu bieten. Viele Drums klingen modern-elektronisch und vor allem der Beginn klingt nach Industrial. Aber auch die Gitarren kommen nicht zu kurz und sehr fette Riffs grooven mit den Keyboards um die Wette. Der Song ist in viele Parts unterteilt, mal jazzig, mal metallisch, mal rockig und mal elektronisch. Auch eine Rezitierung des „Devil Letter“ darf nicht fehlen. Nicht nur optisch werden sich die Gothics sicherlich in dieser neuen Phase von ANTONIUS REX wiederfinden.
Die DVD zeigt zwar eine Laufzeit von fast 50 Minuten an, aber wenn der Song nach ca. 22 Minuten vorbei ist, hat man nur noch ein tonloses schwarzes Bild, auf dem gelegentlich Fratzen und Gesichter erscheinen. Das eignet sich ganz gut, um andere Leute zu erschrecken.
Die LP hat neben dem Titeltrack noch einen 2:52 minütigen Edit des Songs „Fairy Vision“ zu bieten. Die Rückkehr ist mit dieser Veröffentlichung standesgemäß eingeleitet worden und lässt für die Zukunft noch einiges erhoffen.
Antonio Bartoccettis statement regarding „Magic Ritual“:
„The audio/video „ritual“ document on DVDplus (DVD-and-CD). Only on limited-LP including cult suite „FAIRY VISION (Soundvision Special Edit)“.“
Meine Hoffnung, dass die Zukunft nach dem imposanten „Magic Ritual“ strahlend schön in all seiner Dunkelheit wird, wird allerdings durch die Veröffentlichung von „Switch On Dark“ etwas gebremst. Mir wirken die Songstrukturen etwas arg konstruiert, wenngleich die Songs ihre besonderen Momente haben, aber erstmalig nicht in Gänze überzeugen können. Bartoccetti meint dazu: „Ich persönlich denke, dass das Album etwas weniger intuitiv, als die alten Alben ist…“
Aber genau wie bei „Magic Ritual“ ist auf „Switch On Dark“ nun ein besonderer (Gast-) Musiker mit an Bord: Rexanthony, Antonios und Doris Sohn. Bei diesen Genen ist es nicht weiter verwunderlich, dass er in frühen Jahren mit Synthesizern und allerlei Elektronik in Berührung kommt. Neben seiner Beteiligung an den folgenden ANTONIUS REX und JACULA-Alben, ist er ein leidenschaftlicher Musiktüftler und Techno-Musiker, was aber (Gott sei dank) nicht auf die Musik der Eltern abfärbt. Andererseits ist Bartoccetti davon überzeugt, dass sein Song „Capturing Universe“ von „Praeternatural“ viele andere Künstler beeinflusst hat und schlägt seinem Sohnemann 1994 vor, Remixe davon anzufertigen, die dieser dann unter dem Namen REXANTHONY über die Plattenfirma WEA veröffentlicht. Auf „Capturing Matrix“ sind verschiedene Techno-, Trance-, Hardcoreversionen zu finden, die einem eingefleischten Amboss Mag-Leser eine Spur zu technoid sein dürften.
REVIEW
ANTONIUS REX „Switch on Dark“
Line up
Antonio Bartoccetti – Guitars, Vocals, Lute
Doris Norton – Keyboards, Computer, digital Orchestra
Monika Tasnad – Parapsychologist, Witch vox
Guests
Rexanthony – Piano, Synth, digital Drums
Florian Gorman – acoustic Drums
Recorded at Musik Research Audio Design Studio
Produced by Rexanthony
Mixed by Rexanthony
Released 2006
Total playing time: 59’46“
„Switch On Dark“ ist das wirkliche Comeback-Album für die Jünger der esoterisch-mystisch-okkulten Musik aus Italien. Nach der DVD/CD-Combo „Magic Ritual“ beehrt ANTONIUS REX zum ersten Mal seit 26 Jahren die Fangemeinde mit einem vollständigen Album.
Die elektronischen Drums erweitern den Sound in Richtung Elektro und Gothic, aber sonst ist (fast) alles wie gewohnt: harte Gitarren treffen auf großartige Keyboards, die Atmosphäre steht im Vordergrund und mit „Switch on Dark“ und „Fairy Vision (Esoteric Edit)“ hat man zwei überlange Songs, die den Soundtrackcharakter hervorheben.
In meinen Augen ist „Switch on Dark“ leider nicht der erwartete Überhammer geworden, den man nach einer so langen Pause erwarten durfte. Vielmehr ist es das erste Mal, dass die Kompositionen etwas schleppend wirken und die Umsetzung der Ideen nicht flüssig genug kommen. Die Songs enthalten zwischen den verschiedenen Parts kleine Pausen, die keinen wirklichen Fluss aufkommen lassen. Schade, aber dieses Comeback-Album ist nicht zwingend für Einsteiger zu empfehlen. Andererseits bin ich mit dem (von der Band) ungeliebten „Zora“-Album süchtig geworden… für Fans und Komplettisten eh ein Pflichtkauf, Einsteiger sollten sich an den Vorgängeralben bzw. dem kommenden „Pre Viam“ bedienen.
Antonio Bartoccettis statement regarding „Switch On Dark“:
„Mystic drug for the next generation… progressive dark mystic esoteric symphonic sound“
Mit den beiden letzten Veröffentlichungen ändern ANTONIUS REX wieder einmal ihren Stil und die Integration von elektronischen Drums und Gothic-Klängen führt dazu, dass sich nicht nur die alten Fans, sondern auch junge Gothics an dem Sound süchtig hören können! Dennoch hat man bei allen Verfeinerungen des Stils, den die Band bisher durchgemacht hat, nie das Gefühl, dass etwas erzwungen wird, sondern der Kreativität des Meisters entspringt.
Nach dem etwas schwachen „Switch On Dark“ folgt 3 Jahre später „Per Viam“ und führt den eingeschlagenen Weg fort, mit einer bedeutenden Ausnahme: die Songs und die Atmosphäre gehen wieder Hand in Hand und dieses Album ist definitiv ein kleines Highlight.
REVIEW
ANTONIUS REX „Per Viam“
Line up
Antonio Bartoccetti – Vocals, Guitars
Doris Norton – Keyboards, Vocal, digital Drum, Sound Construction, Computer
Florian Gorman – Drums
Monika Tasnad – Medium
Guests
Rexanthony – Synthesizer on „Per Viam“, „Ufdem“, „Antonius Rex Prophecy“
Recorded at Musik Research Audio Design Studio
Arranged and mixed by Doris Norton
Released 2009
Total playing time: 55′18“
Durch das eher durchwachsene „Switch on dark“-Album, wird man natürlich vorsichtig. Aber mit „Per Viam“ setzen Antonio Bartoccetti und Doris Norton musikalisch da an, wo sie mit „Switch on dark“ aufgehört haben: progressive Musik zwischen elektronischen Einflüssen, opulenten Soundtracksouds, harten Gitarrenriffs, Gothic, alles verbunden mit der ihnen innewohnenden Spiritualität, Esoterik und Hang zum Okkulten. Aber diesmal ist das Songwriting und die Arrangements der Songs wirklich wieder erstklassig! Hört nur mal den Titeltrack oder „Micro Demons“ (inklusive einer großartigen Orgel) oder „Woman of the King“! Grandios.
Als Bonbon hat man das bereits mehrfach verwendete „UFDEM“ neu eingespielt. Ob der Gesang neu aufgenommen wurde, weiß ich nicht, aber dank der Gitarren bekommt der Song etwas völlig Neues.
Die Produktion ist wirklich fett und mit diesem Album hat man sich endgültig in der Welt der Okkultisten und Gothics etabliert und schafft es, wie keine andere Band, genreübergreifend aktiv zu sein.
Antonio Bartoccettis statement regarding „Per Viam“:
„Mystic drug for the next generation… progressive dark mystic esoteric metal sound.“
Was als nächstes folgt, ist für die Fans eine kleine Überraschung… JACULA is back! 2011 erscheint das erste JACULA-Album seit einer gefühlten Ewigkeit. Der Grund, warum es zu einem neuen JACULA-Album kommt liegt erneut in Monika Tasnad begründet. Sie hat laut Bartoccetti prophezeit, dass es „…acht JACULA-Alben sein werden und alle Titel werden am Ende ein Wort stehen haben, welches mit einem „V“ beginnt. Das vierte Album von JACULA ist betitelt „Mystic Voices“ und wird im September 2014 erscheinen!“
REVIEW
JACULA „Pre Viam“
Line up
Antonio Bartoccetti – Guitar, Vocals, Bass
Rexanthony – Piano, Synths, Keyboards, Computer
Florian Gormann – Drums
Guests
Blacklady – Vocals on „Blacklady Kiss“, „In Rain“, „Godwitch“
Katia Stazio – Vocals on „Pre Viam“, „Deviens Folle“
Recorded at Musik Research Studio
Produced by Antonio Bartoccetti
Released 2011
Total playing time: 47′11“
Zwei Jahre nach dem ANTONIUS REX-Album „Per Viam“ erschien das erste JACULA-Album seit 29 Jahren. Es handelt sich dabei um ein lupenreines Konzeptalbum und auch wenn diese Tatsache den meisten Alben dieser Art nicht guttut, hier hat Meister Bartoccetti alles richtig gemacht: mit wenigen Ausnahmen ist es vielleicht das atmosphärischste Werk, es gibt sehr viele zarte Piano und Keyboard-Parts, die Akustikgitarre versprüht eine angenehm-melancholische Aura. Aber auch, wenn die Songs in ein Konzept passen, sind sie einzeln betrachtet wirklich stark und das ist ja die Kunst bei einem Konzeptalbum.
Musikalisch bewegt sich Antonio Bartoccetti in viele Richtungen: beim Opener „Jacula is back“ kann er sowohl mit fetten Riffs, als auch einem grandiosen Solo begeistern, andere Parts klingen dank der Keyboards nach AYREON und mit den Mönchschören setzt man den mystisch-esoterischen Höhepunkt.
Inwieweit der letzte Track „Possaction (The Black Magic World of Sandra B.)“ thematisch bereits den Grundstein für das kommende Album gelegt hat, weiß ich nicht, aber auch der Nachfolger wird sich ausgiebig mit Besessenheit beschäftigen und den Track in einer anderen Version beinhalten.
Erstmals ist Doris Norton nicht mit an Bord, aber Rexanthony macht einen großartigen Job beim Kreieren der Keyboard-Parts und auch die Gesangsparts sind ohne die Beteiligung Frau Nortons hervorragend umgesetzt, hört dazu nur mal „Blacklady Kiss“!
Antonio Bartoccettis statement regarding „Pre Viam“:
„Mystic and perseverant music.“
Der Unterschied zwischen den beiden letzten Album, trotz der ähnlichen Titel, erschließt sich dem Hörer recht schnell. „Das Album „Per Viam“ ist deutlich härter und metallischer, als „Pre Viam“, welches viel melancholischer, trauriger, esoterischer ist und wie ein Gothic (Alp-)Traum klingt.“ Der musikalische Ansatz der beiden Geschwisteralben könnte unterschiedlicher nicht sein und das tut der Veröffentlichung sehr gut, denn es zeigt die verschiedenen Herangehensweisen von Antonio Bartoccetti und sorgt dafür, dass der Klangkosmos niemals langweilig wird.
Eine sehr wichtige Neuerung wird bei „Pre Viam“ deutlich: Doris Norton ist nicht mehr im Team! Die Frau, die so unglaublich wichtig für den Sound der Band ist, überlässt Rexanthony das Zepter, der bereits bei den letzten Alben immer als Gast ausgeholfen hat.. Der Grund für den Ausstieg ist, dass „…sie den Weg der textlichen Konzepte, Inhalte und Songs nicht mitgegangen ist. Aber seit „Pre Viam“ ist mein Sohn Rexanthony der offizielle Keyboarder von ANTONIUS REX und JACULA. Er spielt Keyboards, Synthesizer, programmiert den Drumcomputer und arrangiert die Songs mit einem modernen Musikverständnis. Durch seinen Einsatz als Arrangeur der unfertigen Ideen kann er tatsächlich als Ko-Komponist bezeichnet werden.
Er entwickelt auch eigene Ideen und aus dieser Saat werden schöne Blumen. Dabei hilft ihm seine jahrelange Erfahrung, die er sich durch die Aufnahmen und die Auftritte erarbeitet hat. Seine Spielwiese ist der Techno, Hardstyle, Electronic Dance Music etc.“
Bereits ein Jahr nach JACULAs „Pre Viam“ erscheint 2012 bereits das nächste Album unter dem Banner ANTONIUS REX. „Hystero Demonopathy“ ist ein Album geworden, welches sich in der Liste der genialen Alben ganz weit oben ansiedelt, denn selten war ein Album so kompakt, fesselnd arrangiert und abwechslungsreich, wie dieses.
REVIEW
ANTONIUS REX „Hystero Demonopathy“
Line up
Antonio Bartoccetti – Guitars, Vocals, Bass
Rexanthony – Vocals, Keyboards, Synthesizers, Piano, digital Drum, digital Orchestra
Monika Tasnad – Medium
Guests
Florian Gorman – Drums
Laura Haslam – Vocals
Vladimir Leonard – Vocals
Svetlana Serduchka – Vocals
Recorded at Musik Research Studio
Produced by Antonio Bartoccetti
Released 2012
Total playing time: 59′26′′
Das neunte ANTONIUS REX-Album ist ein Konzeptalbum über Besessenheit und ein musikalisch verdammt starkes Album! Noch nie wurden starke Songs mit solch einem Breitwand-Sound unter der ANTONIUS REX-Flagge angeboten. Der Soundtrack-Charakter wird greifbar und im Opener „Hystero Demonopathy“ begeistert man wieder mit allen Facetten der Band: epische Chöre, großartige Elektronik, starke Riffs und die typischen Soundeffekte machen ihn zum starken Opener.
„Suicide Goth“ beginnt sehr verhalten, mit einer schönen Gitarrenarbeit und wird im Verlauf zu einem wunderschönen Song, der auch aus der Phase der Endsiebziger Jahre stammen könnte.
Der Gegenspieler ist „Are mine“, wo nach einem akustischen Intro eine Riffwand abgefeuert wird, die man so noch nicht gehört hat und moderner Metal hält Einzug in den Klangkosmos. Der Song animiert mich bei jeder Gelegenheit zum Headbangen zum Riff…
Weitere Highlights sind das heftige „Demonic Hysteria“, die Elektro-Rock-Fusion „The Devils Nightmare“ oder auch „The Fatal Letter“, der auch wieder das Beste der Vergangenheit (wunderschöne Melodien) und der Gegenwart (Soundtrack-Flächen und starke Gitarrenarbeit) in sich vereint.
Um ehrlich zu sein, gibt es keinen schlechten Song auf dem Album und es ist bewundernswert, wie kreativ man auch nach einer so langen Zeit im Musikbusiness sein kann. Für mich ist das Album ein echter Volltreffer und auf jeden Fall ein Anspieltipp, der sich tiefergehend mit ANTONIUS REX beschäftigen möchte.
Antonio Bartoccettis statement regarding „Hystero Demonopathy“:
„Women possessed by Demons… progressive dark mystic esoteric perseverant gothic doom sound.“
„Hystero Demonopathy“ ist erneut ein Konzeptalbum über Besessenheit. Wieso fasziniert Bartoccetti dieses Thema? „Ego sum qui sum… ich bin wer ich bin. Ich werde immer der sein, der andere dominiert. Bellum omnium contra omnes…Krieg aller gegen alle. Homo humini lupus… der Mensch ist dem Menschen ein Wolf. Rückgratlose Menschen sind leider die Mehrheit und es tut mir leid um sie. Frauen im Allgemeinen sind aufgrund ihrer Natur ein gefundenes Fressen für unsichtbare Mächte und Besessenheit… es ist hoffnungslos. Ich erforsche die Geisteskrankheit und versuche die Grenze zwischen Wissenschaft und Esoterik zu definieren. Für die Texte habe ich nur in mir selbst gesucht, während ich in den 60er und 70er Jahren in die ossianischen Gedichte versunken war.“
Die Kapitel ANTONIUS REX und JACULA sind noch nicht beendet, schließlich stehen noch fünf JACULA-Alben und hoffentlich unzählige ANTONIUS REX-Veröffentlichungen auf dem Plan. „Die nächsten Alben werden „Mystic Voice“ und „Leges Non Audit V“ von JACULA sein und von ANTONIUS REX wird 2015 „H.P.“ veröffentlicht.“
Antonio Bartoccetti weiß eine treue Gefolgschaft hinter sich und dennoch stellt sich die Frage, wie er „Erfolg“ definiert, denn der ganz große Durchbruch ist ihm mit seiner Musik in Deutschland nicht gelungen, was vielleicht am Vertrieb oder der eigenwilligen Weltanschauung und Musik liegt. „Erfolg ist, wenn ich einen Hörer so in die Musik hineinziehen kann, dass er ohne sie nicht mehr leben kann. Musik als Droge. Bis jetzt sind 12.000 treue Fans sind tief in meiner Musik eingetaucht. Glück empfinde ich, wenn ich Erfüllung finde und in meiner Frau, meinem Sohn, im Übernatürlichen und religiösen Plätzen, sowie in abgeschiedenen Nonnenklostern.“
Die wichtigste Frage kommt am Schluss: wie steht es mit der Unsterblichkeit der Seele? „Daran glaube ich absolut! Aber wenn der gewöhnliche Mensch es nicht schafft, über seinen angeborenen Trieben zu stehen, ist sein Leben auf der Erde bedeutungslos.“
In diesem Sinne: Anima vivens in aeternum.
ABSCHLUSS
Diese geschichtliche Abhandlung ist über einen langen Zeitraum geschrieben worden und Antonio Bartoccetti hat sich viel Zeit genommen, meine Fragen per E-Mail zu beantworten. Ich selbst bin ihm noch nicht begegnet und daher fehlt mir das Gespür für seine Persönlichkeit, aber lasst euch nicht von einigen Ungenauigkeiten verrückt machen, wenn es z.B. um Jahreszahlen geht, denn diese werden in anderen Interviews manchmal etwas anders angegeben.
Wenn ihr Interesse an den CDs bekommen habt oder lieber ein kleines Vermögen (ob gerechtfertigt oder nicht) für ein Vinyl ausgeben wollt: kontaktiert Antonio Bartoccetti auf seiner Homepage oder kauft die CDs bei Black Widow Records! Sie stehen 100%ig hinter der Band und verdienen als kleines Label definitiv eure Unterstützung!
Ich danke Antonio Bartoccetti für die Musik und seine Zeit, genau wie den Menschen bei MUSIK RESEARCH. Und natürlich Massimo und Alberto von BLACK WIDOW RECORDS!
Grazie per il vostro supporto! (chris)
Weblinks:
Antonius Rex / Jacula
Musik Research
Black Widow Records