REVIEW

TOADEATER „Codex“ (Black Metal)

TOADEATER

„Codex“
(Black Metal)

Wertung: Sehr gut

VÖ: 31.09.2019

Label: Kellerassel Records

Webseite: Facebook, Bandcamp, Instagram, Spotify

War die Demo der Niedersachsen noch etwas mehr im Hardcore Punk verhaftet, wird mit „Codex“ eher die Schiene des Post Black Metal mit Anleihen von Crust bedient.
Musikalisch hat sich nicht wirklich viel getan aber der Sound macht hier doch den Unterschied.
Anfangs fand ich den Post Black recht interessant, weil er den Black Metal viel weiter geöffnet hat, mittlerweile bin ich völlig übersättigt von entsprechenden Bands, dass mein Interesse bei dem Genre gar nicht mehr  geweckt wird.
TOADEATER allerdings machen alles richtig für mich.
Höhenlastiger, kratziger Sound, der sowohl zu Black Metal aus auch zu Crust passt.
Hallbelegter Gesang, der genau im richtigen Maße etwas in den Hintergrund gemischt wurde.
Das Schlagzeug macht für mich persönlich hier noch eine ganze Menge aus und verleiht dem Debüt von TOADEATER durch seinen Abwechslungsreichtum, dem für BM eher untypischen Spiel und den vielen Akzenten viel Tiefe, auch wenn an wunderschönen Blasts absolut nicht gespart wird. Sehr geil!
Gitarrentechnisch stehen die typischen melancholisch ruhigen Post Black Parts, die mit etwas Dealy und Phaser/Flanger oder ähnlichem belegt sind in gutem Kontrast zu den rohen Riffs, die zwischen Hardcorepunk und Black Metal liegen und die wesentlich mehr Tiefe aufweisen, als man anfangs vermutet.
Für mich ein absolut starkes Debüt und zusätzlich eine der ersten Scheiben seit langem in diesem Genre, die mich wieder packen kann.
Da die Jungs ganz in meiner Nähe ihren Proberaum haben, wird sicherlich noch etwas zu dieser Band folgen.
Die digitale Veröffentlichung haben die Jungs selbst in die Hand genommen.
Das goldene Tape über Kellerassel Records, inklusive des per Hand gefalteten Extrazettels mit den Lyrics habe ich vorliegen, schönes Ding!
Die 12“ gibt es über Fucking Kill Records.
Zugreifen! (hendrik)