REVIEW

THE BLEAK ASSEMBLY „until the world stops hurting“ (Female Post Punk/Dark Wave)

THE BLEAK ASSEMBLY

„until the world stops hurting“
(Female Post Punk/Dark Wave)

Wertung: Gut+

VÖ: 23.08.2024

Label: Eigenproduktion

Webseite: Facebook / Bandcamp

Kimberly Kornmeier, Sängerin der amerikanischen Band BOW EVER DOWN, und Michael Smith, Mitglied von FICTION 8, einer Band, die in den frühen 90er Jahren entstand und ebenfalls in den Vereinigten Staaten beheimatet ist, veröffentlichen gemeinsam nach der 6-Track-EP „Strangers Among Strangers“ nun ihr erstes Full Length Album. Irgendwo zwischen Siouxsie, 80er Wave Pop, dunklen Klangstrukturen und wohliger Tim Burton-Atmosphäre angesiedelt, gelingt dem Duo ein fein ausbalanciertes Werk.

Der dunkle Opener „The powerful sun“ ist besonders Gitarrenlastig und besitzt diese dichte, leicht nebulöse Atmosphäre, deren betörende Samtheit dann durch die weiche Elastizität der Stimmbänder entsteht. Das coldwavige „Beyond Words“ besticht mit einer Klanglandschaft, die von eisigen Synthesizern und einer durchdringenden Basslinie geprägt ist, die unter Kimberlys charakteristischem Gesang groovt und ein klein wenig an The Creatures erinnert.

Etwas druckvoller, dennoch mit sphärischen Flächen versetzt, dringt „Only thruth remains“ an die Oberfläche, welches dann stärker auf die Drums setzt, während die Saiten gar ein wenig Latin-mäßig daherkommen. Die Stimme variiert zwischen dunkel-tragischem und eindringlich-weichem Gesang. Sehr getragen und mit ruhiger Kraft erklingt das romantisch verklärte „Fly this high“, während „wait for me“ einen Klangkosmos erschafft, der ein wenig an die wundervollen Cocteau Twins erinnert. Überhaupt scheint eine gewisse Faszination für den typischen 4AD Sound vorzuliegen. „Timeless Creatures“ zeigt sich von den elektronischen Sphären her sehr verspielt, fährt aber weiter in ruhigen Gewässer. Die weichgezeichneten Harmoniebögen tragen den Song und zuletzt überzeugt Kimberly mit ihrer Erzählkunst. Zum Schluss darf es in „Wide Open“ auch mal ein wenig gothrockig zugehen.

Fazit: Ein feinsinniges Werk voller kleiner Perlen, die mal den Freund sphärischer Klänge, mal die Fans des unterkühlten Waves, mal die geneigten Hörer dunkler Pop Musik und mal 4AD Epigonen anspricht. (andreas)