REVIEW

SUNLIGHT „My Own Truth“ (Hardrock/Heavy)

sunlightSUNLIGHT

„My Own Truth“
(Hardrock/Heavy)

Wertung: Gut

VÖ: 30.04.2015

Label: Total Metal records

Webseite: Facebook / Bandcamp

Bereits 2009 gründete sich diese griechische Hardrock-Formation. Nach einer EP 2011 war es lange Zeit still um diese Band, obwohl die EP meist sehr wohlwollend aufgenommen wurde. Seit Mai diesen Jahres gibt es endlich die erste Full Length Scheibe der Griechen. Nach mehreren Aktivitäten auf dem musikalischen Transfermarkt besteht die Band aktuell aus Dimitris Giannakopoulos (vocals), Makis Kaponis (guitars and backing vocals), Panos Anastopoulos (keyboards), Dimitris Kapoukakis (drums) and Panos Mourtzinos (bass guitar and backing vocals).

Musikalisch bewegt man sich im Dunstkreis von Hardrock und Metal, wobei das Songwriting teilweise sehr poppig ausfällt und die balladeske Seite des Öfteren das straighte Riffing dem sphärischen Keys unterordnet. Schmachtfetzen wie „when I see you“ oder „Lonely man’s song“ wechseln mit 80er Stadion Hymnen wie „Back to Life“ oder „Earthquake“. Daneben wird aber auch die typische Power Metal Keule ausgepackt und mit Ohrwurm Einsprengseln geschwungen. „Rockin‘ all around“ ist eine verschmitzte Poprock Perle, die sich mit hohohohos im Refrain ein wenig dem Kitsch nähert und durch verspieltes Solo Gefrickel an den Saiten druckvoll aus dieser Ecke heraus befördert wird. „Struggle For Deliverance“ erinnert an Stratovarius, wobei der Songaufbau (Intro/Tempowechsel/Strophe/Refrain) sehr gelungen ist und leichtfüssig den Weg in die Gehörgänge findet.

Dimitris Giannakopoulos macht hinterm Mikro einen guten Job und erinnert von Stil und Klangfarbe an Tobias Sammet. Dabei ist der Spagat zwischen Power und gefühlvollen Passagen, sowie honorigen Hooklines kein leichter, wobei auch mancher Wechsel in die Kopfstimme hinzukommt. Daneben gibt man den Keys und Gitarren genügend Zeit, sich auch mal solistisch auszutoben. Die stark eindringenden Keys werden nicht jedermanns Sache sein, aber spätestens bei Piano-esken Klangstrukturen können die Tasten überzeugen und sorgen zusätzlich für eine fast heimelige Atmosphäre. Und wer zum Schluss einen derartigen Rausschmeißer wie „Lonely man’s song“ in petto hat, dem gebührt höchste Anerkennung. Ein gefühlvolles Ereignis, welches in perfekter Manier Klassik und Folk integriert.

Fazit: Edguy Fans aufgepasst! Ein gelungenes Album zwischen Power, Melodie, Kitsch, Melancholie, Romantik und Headbanging. (andreas)