RUÏM
„Black Royal Spiritism – I. O Sino Da Igreja“
(Black Metal)
Wertung: Empfehlung!
VÖ: : 26.05.2023
Label: Peaceville Records
Webseite: Facebook / Instagram / Spotify
Muss man Blasphemer, der 1994 nach Euronymous Tod mit 19 Jahren auf Hellhammers Einladung hin bei Mayhem die Gitarre übernommen hat und musikalisch auf jeden Fall der Kopf der Band war, noch großartig vorstellen?
Nachdem man 2007 den Spellemannprisen, der norwegische Grammy, für das Album „Ordo Ad Chao“ gewonnen hat, verließ er die Band.
Aura Noir sollte man auch erwähnen, da er dort auch schon 25 Jahre aktiv ist.
Mittlerweile lebt der Mann in Portugal. Nachdem er ein lange verloren geglaubtes Tape mit Riffs für Mayhem von ´98/´99 gefunden hat, hat er 2020 RUÏM gegründet, quasi die eigene Band, nachdem er vorher immer in bestehende Gruppen eingestiegen ist oder sich an „Supergroups“ beteiligt hat.
Das die Riffs aus besagter Zeit sind höre ich an allen Ecken und Kanten, denn vieles erinnert mich an Mayhems „Grand Declaration Of War“ von 2000. „Fall Of Seraphs“ ist als Quasi-Cover sogar enthalten.
Großartig, wirklich großartig!
Auch den Nachfolger „Chimera“ von 2004 kann man heraushören. Also typisch Blasphemer, könnte man sagen.
Die Texte, auf Englisch, Portugiesisch und Norwegisch, wurden von der mystisch-spirituellen Umbanda Religion beeinflusst. Schwere Kost also, passt aber natürlich gut zu der schwer verdaubaren Musik.
Das großartige Schlagzeugspiel wird vom Franzosen César Vesvre beigefügt, den Rest macht Blasphemer selbst.
Trotz bereits mehrfacher Durchgänge, bin ich immer noch völlig geplättet und gefesselt von diesem Album, welches den Auftakt zu einer Trilogie geben soll. Ich lecke mir jetzt schon die Finger nach den nächsten beiden Scheiben.
Ich liebe diese herrliche Dissonanz, die so typisch für Blasphemer scheint, in Verbindung mit der progressiven Art wie er komponiert und diesen völlig kranken Tempowechseln.
Ich kann nicht anders, als eine Empfehlung rauszuhauen. (hendrik)