PESTKRAFT
„Ancestral Sounds“
(Black Metal)
Wertung: Sehr gut
VÖ: 25.04.2024
Label: Folter Records
Webseite: Bandcamp / Instagram / Spotify
Wenn bei einer Black Metal Band das Wort Pest im Namen vorkommt, bin ich schon mal interessiert. Keine Ahnung wieso…
Der Reiz einer der größten Katastrophen der Menschheitsgeschichte vielleicht?
PESTKRAFT kommen aus dem spanischen Valencia.
Im elften Bandjahr ist es ihre dritte Veröffentlichung, wobei zwischen dem Debüt und diesem Album, bis auf zwei Tage genau, sechs Jahre liegen.
Die drei Herren und ihre Sängerin halten sich an den traditionellen Black Metal, der mittlerweile ja schon dreißig Jahre auf dem giftig verwarzten Buckel hat.
Beim eröffnenden „Memento Mori“ kann man Anklänge von Dimmu Borgir vor ihrem großen Erscheinen vernehmen. Klavier, Atmosphäre…
Der Start vom folgenden „Lost Soul“ wäre auf „De Mysteriis Dom Sathanas“ nicht groß aufgefallen. Aber auch modernen Anklängen will man sich nicht verschließen und das anschließende „The Gates Of Hell“ könnte teilweise auch von Watain sein.
Klingt für mich nach einer guten Mixtur.
Soundtechnisch ist man auch ähnlich gelagert.
Räudigkeit der alten Schule wird in den Vordergrund gestellt, aber nicht übertrieben ausgereizt, man nimmt die Moderne auch hier gerne ein wenig mit.
Auch an die typischen acht Songs von damals hält man sich, nur mit der Spielzeit von +/-fünfundvierzig Minuten nimmt man es nicht so genau und pendelt sich bei neununddreißig ein.
Sängerin Blodig macht für mich viel an dem Reiz der Band aus.
Irgendwo zwischen Anklängen von Dimmu Borgirs Shagrath zu alten und Onielar von Darkened Nocturn Slaughtercult zu neueren Zeiten, fasziniert mich ihr abgrundtief gänsehauterregend leidendes Kreischen.
Aber auch im Standard-BM-Gekrächze braucht sie sich nicht zu verstecken.
„Ancestral Sounds“ läuft bei mir wirklich sehr gut rein und ich entdecke immer wieder neue Stellen, die ich interessant finde. So ganz sind wir noch nicht bei einer Empfehlung angekommen, aber wirklich weit davon entfernt sind wir eben auch nicht. Da ist auf jeden Fall Potential vorhanden. Ich bleibe dran! (hendrik)