EMPFEHLUNG, REVIEW

MYSTIC CIRCLE „Hexenbrand 1486“ (Black Metal)

MYSTIC CIRCLE

„Hexenbrand 1486“
(Black Metal)

Wertung: Empfehlung!

VÖ: 31.10.2025

Label: ROAR

Webseite: Facebook / Instagram

Seit der Wiedervereinigung der beiden MYSTIC CIRCLE-Gründer A. Blackwar und Beelzebub im Jahr 2021 haben MYSTIC CIRCLE ihr selbstbetiteltes Album „Mystic Circle“ und „Erzdämon“ veröffentlicht. Jetzt erscheint mit „Hexenbrand 1486“ das zehnte Album der deutschen Black Metal Band und es enthält dabei den 100. Song der Band.

Das Album thematisiert den Hexenhammer (Malleus Maleficarum), ein Werk von Heinrich Kramer, das 1486 in Speyer verfasst wurde. Musikalisch setzen MYSTIC CIRCLE dabei voll auf ihren bekannten Sound, der mich oft an ihre Frühwerke Ende der 90er erinnert. Dazu haben sie immer wieder Synthwave-Elemente integriert, die an Horror-Soundtracks der 80er Jahre erinnern.

Vor allem die ersten drei Tracks haben es in sich. Der Opener „Luciferian“ erzeugt eine sehr düstere Atmosphäre und macht gleich Lust auf mehr. Die beiden folgenden, vorab schon veröffentlichten Tracks „The Scarlet Queen Of Harlots“ und „Boogeyman“ zeigen die Band dann von ihrer düstersten und mächtigsten Seite. Ich kann mich nicht erinnern, bessere Songs von MYSTIC CIRCLE auf den letzten beiden Alben gehört zu haben. Vor allem hier kommen Erinnerungen an „Dragonslayer“ hoch, allerdings ist das neue Material deutlich intensiver und böser sowie mit mehr Facetten aus dem Horror-Genre versehen.

Passend zum Thema Hexen sind auf „Hexenbrand 1486“ drei Frauen vertreten: die beiden Sängerinnen Sarah Jezebel Deva (ex-CRADLE OF FILTH, THE KOVENANT) und Karo Hafke (UMBRA ET IMAGO, GIANTS CAUSAWAY) sowie Natalie Ostermaier, Autorin und Illustratorin des Buches „Kramer“, aus dem der begleitende Comic stammt, der in das CD-Booklet integriert ist und der Vinyl-Erstausgabe als 12-seitiger A5-Comic beiliegt. „Sarah hat wieder einmal die klassische Rolle übernommen. Bei Karo ist es diesmal anders. Sie trägt das Album mit ihrer Stimme und verkörpert die unzähligen Frauen, die damals aufgrund krankhafter Fantasien verbrannt und gefoltert wurden. Sie verleiht dem neuen Album einen besonderen Stempel. Natalie Ostermaier und ihr Buch „Kramer“ kamen durch das Konzept ins Spiel. Ihr gefiel die Idee, einen Auszug aus ihrem Buch für unser Album zu verwenden“, und so kam zusammen, was zusammenkommen musste.

Fazit:
Mit Album Nummer 10 zeigen sich MYSTIC CIRCLE von einer ihrer stärksten Seiten und bringen das neue Material mit sehr viel Energie rüber. Dabei wandern sie durch alle Facetten der musikalischen Dunkelheit und verbinden gekonnt Black Metal mit dem Horror-Genre. Wie bereits erwähnt, das erste Drittel des Albums ist echt klasse, dann sackt das Niveau aus meiner Sicht etwas ab, aber mit vielen Ideen gelingt es, auch das restliche Album abwechslungsreich und spannend zu gestalten, sodass man als Hörer interessiert dran bleibt. Zwischendurch wird einfach mehr die Story vorangetrieben, was oft etwas zu lasten des Songwritings geht, dafür aber die Atmosphäre in den Vordergrund bringt. Und die ist, wie gesagt, mächtig und düster, ganz so wie ich es mag. (eller)