REVIEW

MOTORPSYCHO „Supersonic Scientists“ (Psychedelic Rock)

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„Supersonic Scientists“
(Psychedelic Rock)

Wertung: spannend

: 16.10.2015

Label: Psychobabble / Stickman Records

Webseite: Homepage

Sachen gibt’s! Die norwegische Band MOTORPSYCHO ist mir bis Anno 2015 lediglich namentlich ein Begriff, aber wirklich beschäftigt habe ich mich mit der Band noch nie und dann flattert mir eine Best of ins Haus, die mir erzählt, dass die Band bereits seit 25 Jahren besteht! Doch damit nicht genug! Trondheim und das „Rockheim“-Museum haben der Band und der Veröffentlichung dieser Best of, die den grandiosen Untertitel „A young person’s guide to MOTORPSYCHO“ trägt, zu Ehren eine Ausstellung organisiert.

Während die meisten Best ofs lieblos zusammengeschusterte Resteverwertungen darstellen, habe ich hier ein ganz anderes, wohliges Gefühl. Die Linernotes sind persönlich und sympathisch geschrieben, das Booklet ist ein kleines Faltposter, welches sämtliche Stationen der Band berücksichtigt und einen Überblick über die verschiedenen Line ups gibt und klarstellt, dass DEEP PURPLE nicht mehr die Meister der „Marks“ sind, denn MOTORPSYCHO haben es in 25 Jahren auf sage und schreibe 12 verschiedene Bandbesetzungen gebracht. Die einzige Konstante in dem Bandzirkus ist Bassist und Sänger Bent Saether, der die Band zusammen und am laufen hält.

Musikalisch habe ich nun einen groben Überblick über das Schaffen der Band erhalten und bin glücklich, die Chance bekommen zu haben, denn sonst wäre mir der warme Psychedelic Rock noch mal 25 Jahre entgangen. Mal  klingt man typisch grungig, mal flower-powerig, mal ernst und mal verspielt… Das spannende an der nicht chronologisch geordneten Playlist ist, dass sich keine „Lieblingsära“ abzeichnen möchte; vielmehr hat die Band zu jeder Zeit ihren Reiz gehabt. OK, jazzige Hardcore-Saxophonparts mal ausgenommen. Aber vor allem, wenn die dem leichtfüßigen Psychedelic Rock huldigen der Vorväter huldigen, finde ich die Band überragend.
Wer sich, wie ich, bisher noch nicht viel mit der Band beschäftigt hat, findet hier einen guten Einstieg, bei dem zwar nicht alle Alben berücksichtigt wurden, aber dennoch genug spannende Momente enthalten sind, um sich intensiver mit dem einen oder anderen Album zu beschäftigen, auch wenn die Doppel-CD mit rund 100 Minuten ruhig etwas länger hätte ausfallen dürfen. (chris)

Disc 1:
01. „Nothing To Say“ („Demon Box“, 1993)
02. „Little Lucid Moments Part I: Lawned (Edit)“ („Little Lucid Moments“, 2008)
03. „Vortex Surfer“ („Trust Us“, 1998)
04. „Dominoes“ („Motorpnakotic Fragments“, 2014)
05. „Starhammer (Edit)“ („Heavy Metal Fruit“, 2010)
06. „The Nerve Tattoo (Single Version)“ („Blissard“, 1996)
07. „Starmelt / Lovelight“ („Angels And Daemons At Play“, 1997)
08. „In Our Tree“ („Black Hole/Blank Canvas“, 2006)
09. „Psychonaut“ („Trust Us“, 1998)

Disc 2:
01. „The Other Fool“ (Let Them Eat Cake“, 1999)
02. „The Afterglow“ („Still Life With Eggplant“, 2013)
03. „Go To California (Single Edit)“ („Phanerothyme“, 2001)
04. „Cloudwalker“ („Behind The Sun“, 2014)
05. „Cornucopia (… Or Satan, Uh … Something)“ („Child Of The Future“, 2009)
06. „Serpentine (Single Edit)“ („It‘s A Love Cult“, 2002)
07. „The Golden Core“ („Timothy‘s Monster“, 1994)
08. „Toys“ (7“Single-Beilage des „Sorgenfri“-Magazins, 2014)