Beim Rückblick auf das Jahr 2018, also rein von den Hobbies betrachtet, gab es Höhen und Tiefen. Beim Fussball war es als HSV-Fan ein schwer verdauliches Jahr und musikalisch gesehen bzw. gehört, ein Jahr, das in vielen Dingen positiv überrascht hat, an anderen Stellen aber auch Erwartungen nicht erfüllen konnte. Dazu weiter unten mehr.
Die Brücke zwischen Fussball, also in diesem Fall dem Abstieg des HSV aus der ersten Bundesliga, und der dunklen Musik schlugen im Sommer Joachim Witt (hat früher auch mal beim HSV gespielt) und Lotto King Karl (Stadionsprecher beim HSV), die mit Produzent Martin Engler (Mono Inc.) den Song „Aufstehen“ produzierten, um damit das Signal zu setzen, dass „Aufgeben“ für Fans und Verein keine Option ist.
Damit sind wir beim musikalischen Rückblick angekommen und einem Aufreger des Jahres, den der ein oder andere vielleicht mitbekommen hat. Für die deutschen Gothic Metal Urgesteine CREMATORY ist aufgeben auch keine Option, deswegen haben sie im Frühjahr vor ihrer Tour und Album-VÖ ihre Fans sehr emotional aufgefordert, doch mal endlich Tickets zu kaufen, sonst könnten die Auftritte nicht stattfinden, gar von einer Bandauflösung war die Rede. Dazu ist viel geschrieben und diskutiert worden. Als langjähriger Fan kann ich dazu nur sagen, dass es ihr aktuelles Album „Oblivion“ nicht in meine Favoriten für 2018 geschafft hat. Dafür möchte ich euch aber gerne die nachfolgenden Alben ans Herz legen.
Die Top 3 in 2018 belegen Bands, die mich zum Teil schon seit über 20 Jahren faszinieren, wie bei vielen Bands natürlich auch mit Tiefen, in diesem Jahr aber wieder mit absoluten Höhen. Meine drei besten Alben mit den Kriterien düster, melancholisch, symphonisch und hymnisch:
1: AMORPHIS „Queen Of Time“ (Gothic Metal)
Die Finnen machen auf ihrem aktuellen Werl einfach alles richtig.
2: DIMMU BORGIR „Eonian“ (Symphonic Black Metal)
Das Album hat mich selber überrascht, weil nicht damit gerechnet, dass es mich packt. Das beste Werk seit „Enthrone Darkness Triumphant“.
3: EINHERJER „Norrøne Spor“ (Viking Metal)
EINHERJER sind eine Institution im Viking Metal und auf ihrem neuesten Werk schaffen sie es, neue Klanglandschaft mit ihrem altem nordischen Bandgeist zu verbinden.
Weitere 10 Highlights 2018 in alphabetischer Reihenfolge:
AORLHAC „L’Esprit des Vents“ (Melodic Black/Viking Metal)
Selten haben mich Franzosen so faszinierend angeschrien.
ASH OF ASHES „Down The White Waters“ (Epic Dark/Folk Metal)
Skaldic Metal unter dem Einfluss von Bathory.
BLOODRED HOURGLASS „Heal“ (Melodic Death Metal)
Ein durchweg gut zu hörendes Album mit klasse Melodien sowie typisch finnischer Atmosphäre und Melancholie.
BRAINSTORM „Midnight Ghost“ (Dark Melodic Power Metal)
Eigentlich bin ich kein Fan der Band, aber „Midnight Ghost“ gefällt mir richtig gut.
BROTHERS OF METAL „Prophecy Of Ragnarök“ (Power/Viking Metal)
Das Debüt-Album trieft nur so vor Klischees, aber der Schweden-Achter hat sich bei mir nach ein paar Durchläufen in die Gehörgänge gespielt und auch festgesetzt.
EISREGEN „Fegefeuer“ (Dark/Death Metal)
Wieder in alter Stärke und mich den Ausflug in die 70er/80er beim Vorgänger vergessen lässt,
MONO INC. „Welcome To Hell“ (Dark/Electro Rock)
Auch von dieser Band bin ich nie Fan gewesen, aber „Welcome to hell“ hat echt starkes Material mit vielen Ohrwürmer zu bieten, wenn auch oft etwas zu glatt gebügelt.
SALTATIO MORTIS „Brot und Spiele“ (Modern/MA Rock)
Mit „Brunhild“ enthält das SaMo Werk einen meiner Lieblingstracks 2018 und auch der Rest ist wieder mal sehr gelungener MA und Modern Rock.
SCHWARZER ENGEL „Kult der Krähe“ (Dark/Gothic Metal)
Mangels großer Alternativen gehören Schwarzer Engel weiterhin zu den aktuell besten deutschen Gothic Metal Bands (wie bereits erwähnt, haben Crematory es nicht in diese Liste geschafft).
WALLACHIA „Monumental Heresy“ (Atmospheric Pagan/Black Metal)
Die Norweger verfolge ich seit ihrem Debüt 1999. Zwischendurch nicht ganz so mein Ding, ist das vierte Album absolut hörenswert.
Weitere gute Werke, die es nicht in die Top-Alben geschafft haben:
Sirenia „Arcane Astral Aeons“
Behemoth „I Loved You At Your Darkest“
Wolfheart „Constellation of the Black Light“
Hell Boulevard „In Black We Trust“
Primordial „Exile Amongst the Ruins“
JBO „Deutsche Vita“
Summoning „With Doom We Come“
Alles in Allem ein gutes Jahr, was die Musik anging. Und auch beim HSV ging das Jahr in Liga 2 hoffungsvoll zu Ende, sodass es hier 2019 zu einem Highlight kommen könnte mit einem Titel, der noch in der Sammlung fehlt. In 2019 wird zudem das Amboss-Mag 20 Jahre alt. Seit 1999 bloggen wir hier auf www.amboss-mag.de über Bands und Konzerte und lassen uns Jahr für Jahr immer wieder überraschen, was im Musikbusiness so los ist. Es gibt auch 2019 viele Band (wieder) zu entdecken, die ein Album veröffentlichen werden. Das wird wie immer spannend! (eller)