EMPFEHLUNG, REVIEW

IMPERIAL AGE „New World“ (Symphonic Metal)

IMPERIAL AGE

„New World“
(Symphonic Metal)

Wertung: Empfehlung!

VÖ: 27.08.2022

Label: Atlantean Records

Webseite: Homepage / Facebook / Spotify

„New World“ ist das dritte Album der ursprünglich aus Russland stammenden Symphonic Metal Enthusiasten IMPERIAL AGE, welches sie auf nun ihrem eigenen Label veröffentlicht haben. Finanziert wurden die Aufnahmen durch ihre Fans mit einer Crowdfunding Kampagne, bei der auch die Produktion einiger Videos mit inbegriffen war. Die Kampagne übertraf weit die angestrebte Summe, allerdings verzögerte sich der gesamte Produktionsprozess u.a. wegen des Russland-Ukraine Konfliktes. Die drei Hauptbandmitglieder und Leadsänger Alexander “Aor” Osipo, Jane Odintsova und Anna Kiara flohen in die Türkei und haben sich dort vorerst ihr aktuelles Leben eingerichtet. Mit hohem Aufwand haben sie sich trotz der widrigen Umstände (auch schon vor der Flucht aus Russland) an die endgültige Fertigstellung des Albums gemacht, das nun Ende August erschienen ist. Zeitgleich dazu wurde auch eine „Live Concert Blu Ray/DVD“ und ein „Live Album“ mit dem Titel „Live New World“ veröffentlicht, denn am 26. Dezember 2021 spielten IMPERIAL AGE ihr Online-Konzert „Live New World“ mit Chor und Orchester, bei dem alte Hits und das gesamte neue Album „New World“ performt wurde. Apropos live, die Band ist im September quer durch Europa auf Tour.

Die Erstellung des Albums wurde von vielen Schwierigkeiten begleitet, umso erstaunlicher ist das Ergebnis. Viel Herzblut ist in die Musik geflossen, bei der draufsteht was drin ist, denn symphonisch ist die Musik richtig groß mit Orchester und vielen Chören und natürlich viel Metal. Gerade die fetten Chöre geben der Musik etwas episches. Die Band erinnert damit teilweise an typische Female Gothic/Symphonic Metal Bands wie Nightwish, Delain, etc., aber auch an frühe Therion Werke. Die Texte handeln vom Streben nach Freiheit und Unabhängigkeit, von den Schrecken des Krieges, vom Verlassen der Heimat ohne Hoffnung auf Rückkehr und vom Reisen durch raue See zu fernen Ufern – all diese Texte wurden viele Monate geschrieben, bevor all diese Themen für die Band zur düsteren Alltagsrealität wurden.

Als Opener wird uns „Windborn“ um die Ohren gehauen, ein echt fantastischer Epic Symphonic Metal Track, der mit allen Genregrößen mithalten kann. Mein Favorit auf dem Album. Im Anschluss gibt es mit “Legend of the Free” einen sehr fröhlichen, folkig gestalteten Song, der etwas gewöhnungsbedürftig ist, aber im Refrain dann mitreißt. „The Way is the Aim” zeigt unter anderem die Vielfältigkeit im Gesang, da Sängerin Jane Odintsova auch mal ihre rockige Stimme erklingen lässt. Ansonsten lebt das Album vor allem von den Chor- und Orchesteraufnahmen, um die entsprechende Atmosphäre aufzubauen. Sieben der 8 Tracks folgen einem ähnlichen Muster im Songwriting, sind aber alle durchweg abwechslungsreich mit einigen Überraschungen.

Zum Abschluss des Albums, präsentieren IMPERIAL AGE dann den Fans einen 18-Minuten Opus. Um den Song zu beschreiben, zitiere ich einfach mal die Promoinfo, denn der Text beschreibt den Song ganz gut:
„… die trotz ihrer satten 18 Minuten und 12 Sekunden Spielzeit die Aufmerksamkeit des Hörers zu halten vermag, indem sie ständig von einer explosiven Soundwand im Hollywood-Stil, die jedes Instrument und jeden Sänger an seine Grenzen bringt, zu akustischen Tavernenballaden, Bach’schen Orgelsoli, barocken Passagen im Stil von Vivaldi und sogar 3 Minuten reinem Sympho Black Metal mit atonalen Akkorden und einer zutiefst düsteren Atmosphäre, bei dem sich männliche, weibliche und chorale Vocals ständig abwechseln.“

Es wird also einiges geboten für Fans von Symphonic Metal, da lohnt sich auf jeden Fall ein Reinhören in die neuen Songs über den YouTube Channel oder gleich mal live bei einer der Stationen im September. (eller)

New World Tour – Europe September 2022, u.a.:
01/09 – WEINHEIM (DE) – Café Central
13/09 – MUNICH (DE) – Backstage
14/09 – DUSSELDORF (DE) – Pitcher
15/09 – UBACH PALENBERG (DE) – Rockfabrik
16/09 – ARNHEM (NL) – Willemeen
17/09 – WETZIKON-ZURICH (CH) – Hall Of Fame
21/09 – SIEGBURG (DE) – Kubana
23/09 – ROTTERDAM (NL) – Baroeg