REVIEW

FILTER „The Algorithm“ (Alternative Industrial Metal Grunge Pop)

FILTER

„The Algorithm“
(Alternative Industrial Metal Grunge Pop)

Wertung: Gut

VÖ: 25.8.2023

Label: Golden Robot Records

Webseite: Homepage / Instagram / Spotify

7 Jahre nach ihrem letzten Release stellen sich FILTER wieder ihren Mitbewerbern.
„Hey Man, Nice Shot“ vom Debüt von 1995 dürfte jedem ein Begriff sein, der damals alternative Musik gehört hat. „Take A Picture“ vom Nachfolger „Title Of Record“ von 1999 ist auch ein Evergreen bei mir. Danach hatte ich mit FILTER herzlich wenig am Hut, wenn ich ehrlich bin. Gestern hatte ich dann die Promo am Releasetag im Postfach und war sehr neugierig. Ich saß am PC hatte mein Gamingheadset auf (Spitzenlautsprecher, mittelmäßiges Mikro) und wurde völlig umgehauen, sodass die ersten drei Songs komplett durchliefen, obwohl ich nur kurz durchskippen wollte.
Heute habe ich jetzt schon den dritten Durchlauf der Scheibe hinter mir und bin (zumindest von den ersten drei Songs) immer noch platt. „The Algorithm“ ist ein Album was viele der typischen FILTER-Momente mit den aktuellen  Möglichkeiten in ein tolles Licht rückt.
Ich habe mich auch etwas schlau gelesen zu FILTER und hatte die ganzen Querverbindungen zu Nine Inch Nails und den Stone Temple Pilots gar nicht auf dem Schirm. Von den beiden Bands kann man hier auch viel vernehmen, jedoch glücklicherweise nie als Kopie, sonder auf FILTERart. Bei den ersten dreien, „The Drowning“, „Up Against The Wall“ und „For The Beaten“, gibt es von Song zu Song eine deutliche Steigerung für mich zu vernehmen. Das folgende „Obliteration“ klingt für mich zu sehr nach Linkin Park, ist aber prinzipiell kein schlechter Song. „Say It Again“ kommt dann teilweise mit einer überraschend fetten metallischen Härte daher und packt mich wieder. „Face Down“ in der Mitte Platte überwiegt dann mit elektronischen, teils Industrialanleihen und leitet für mich den Wendepunkt der Platte ein. Bis dahin war es eine ausgewogene Mischung aus alternativem Rock, Industrial und (post-)grungigem Einfluss.
„Summer Child“ hat zwar noch viel Postgrunge zu bieten, geht aber schon recht poppig zu Werke. „Threshing Floor“ hat einen geilen Sound und Mix, packt mich als Song aber nicht so richtig. Spätestens mit „Be Careful What You Wish For“, einem elektronischem Song, bin ich bis auf die gute Gesangslinie im Refrain raus. „Burn Out The Sun“ und „Command Z“ bieten dann mit akustischen Gitarren zu elektronischem Rest eher Weichspülmusik, die mich nicht berührt. Ausnahme ist der leicht heisere Gesang beim letzten Song mit den Zeilen
„That´s Why I Wanna Stay,
That´s Why I Wanna Be,
High As A Motherfucker,
High As Fuck!”
die mir ein Lächeln auf die Lippen zaubert und mich an früher denken lässt.
Zusammenfassend könnte man sagen, dass Richard Patrick ein gute Auswahl an Songs zusammengefügt hat, da er in den letzten 7 Jahren wahrscheinlich einige mehr als diese 11 geschrieben hat. Ein Abwechslungsreiches Album mit einem mega guten Sound und tollen Songs. Nicht alle für mich, aber ich bin hart positiv überrascht, dass FILTER mich nochmal so überfahren können! (hendrik)