FILM+HÖRSPIEL

FILM „Das Haus der lachenden Fenster“ (Horror Thriller)

Originaltitel: La Casa dalle Finestre che ridono

Herstellungsland: Italien 1976

Verkaufsdatum: 21.03.14

Wertung: 

Regie: Pupi Avati

Darsteller: Lino Capolicchio, Francesca Marciano, Gianni Cavina

FSK: juristisch geprüft: strafrechtlich unbedenklich

Studio: CMV Laservision

Genre: Horror Thriller

 

Inhaltsangabe:

Der junge Restaurateur Stefano soll in der Kirche des verschlafenen italienischen Dorfes Solmi ein Fresko des „Martyrium des Heiligen Sebastian“ wiederherstellen. Als Stefano dort aber von einem Fremden aufgefordert wird, die Restaurierung sofort abzubrechen und schnell den Ort zu verlassen, ist seine Neugier geweckt. Der Schöpfer des Freskos, der wohl geistig verwirrte Buono Legnani, hatte den grausigen Ruf, ein Maler von Menschen im Augenblick ihres Todes gewesen zu sein. Man munkelt, dass Legnani seine Modelle im Namen der Kunst zu Tode gefoltert haben soll, um so eindrucksvollere Bilder zu gewinnen. Stefano findet sich bei seinen Nachforschungen in einem unentwirrbaren Netz von Lügen, Wahnsinn und unfassbarem Grauen wieder. Ein Alptraum wird Wirklichkeit … das Böse ist greifbar!

Regisseur Pupi Avati, von der Fachwelt auf eine Stufe gestellt mit Mario Bava und Dario Argento, hat mit diesem Film in seiner beklemmenden Grundstimmung und grandios morbiden Bildsprache ein Meisterwerk des italienischen Horrorkinos geschaffen.

Bonus:
12seitiges Booklet von Christian Keßler
Audiokommentar von Dr. Marcus Stiglegger & Kai Naumann
zwei Trailervarianten
Bildergalerie
Trailer zu ZEDER
animierte interaktive Menüs

Meinung / Fazit: Etwas träge

Pupi Avati ist als italienischer Regisseur ein bisschen im Schatten der großen Meister geblieben. Aber wenn man einen Argento, einen Bava oder einen Fulci vor sich hat ist es auch schwer zu glänzen. Der Film „Zeder“ wurde bereits bei uns vorgestellt, jetzt folgt mit „Das Haus der lachenden Fenster“ ein weitere Film aus seiner Hand, der sich mit dem Mystischen auseinander setzt.

Wie es so viele Fans des Italienischen Films der 70er und 80er Jahre schätzen, ist auch dieser Film mit einer sensationellen Besetzung gesegnet. Zudem sind die Kulissen großartig und stimmig gewählt und bieten eine perfekte Basis für diese kleine Horror Geschichte. Schon das Intro des Films begeistert wo wir Zeuge des „Martyrium des Heiligen Sebastian“ in kunstvoller Form werden und düstere und manische Worte des Malers das Bild begleiten. Nach diesem Beginn ist man sofort voller Anspannung und Vorfreude auf das kommende Filmerlebnis.

Doch leider schafft es der Film selber weniger diese Spannung aufrecht zu erhalten. Oft wirkt das Werk zu langatmig weil alles sehr langsam und ruhig erzählt wird. So zieht sich die meiste Zeit des 107 Minuten langen Films ziemlich, trotzdem ist man irgendwie gebannt, da man wissen möchte was hinter dem Rätsel des Gemäldes und dessen Erschaffers steckt. Als Thema einen Künstler zu wählen, der Menschen in den letzten Zügen des Lebens malt ist sehr wirkungsvoll und bietet eine geniale Basis für eine gruselige Geschichte. Dabei bietet der Film auch einige bildgewaltige Momente, brennende Menschen, eingelegte Leichen und verwirrende Maskeraden.

So verbindet der Film spannende und verworrene Indiziensuche, befremdliche menschliche Züge, eine tödliche Romanze, Sabotage und Mord miteinander. Leider hätte alles etwas komprimierter inszeniert werden können, denn in dieser Form wirkt der Film doch ab und an etwas ermüdend. Der Finale ist dafür sehr wirkungsvoll und spektakulär und entschädigt für einige zähe Minuten zuvor.

In Summe ein netter Film aus dem Repertoire des italienischen Horror Thriller Genre. Sicherlich kein Aushängeschild dessen, aber trotzdem ein Pflichttermin für alle Fans des Genres. (michi)