FILM+HÖRSPIEL

FILM „Daddy’s Little Girl“ (Torture Porn)

Originaltitel: Daddy’s Little Girl

Herstellungsland: Australien 2013

Verkaufsdatum: 04.06.14

Wertung: Geht so

Regie: Chris Sun

Darsteller: Billi Baker, Michael Thomson

FSK: SPIO/JK geprüft: strafrechtlich unbedenklich

Studio: Pierrot Le Fou

Genre: Torture Porn

 

Inhaltsangabe:

Die kleine niedliche Georgia ist das ganze Glück ihres stolzen Vaters. Als sie eines Nachts verschwindet und kurz darauf ermordet am Strand gefunden wird, bricht seine Welt zusammen. Nur langsam findet er ins Leben zurück. Gerade als er den Schicksalsschlag zu akzeptieren beginnt, entdeckt er Hinweise auf den Täter. Derek sieht zwei Möglichkeiten: Die Indizien der Polizei zu überlassen oder selbst für Gerechtigkeit zu sorgen. In seinem Keller und mit allem, was Schmerzen bereitet…

Meinung / Fazit: Ein schmaler Grat

„Daddy’s Little Girl“ ist ein Film der sicherlich einige kontroverse Diskussionen ausgelöst hat. Der Film von Chris Sun ist mehr oder weniger ein Remake des sehr guten kanadischen Films „7 Days. Der Film war hart und hat sehr schonungslos die Frage aufgeworfen ob es legitim ist Rache oder Selbstjustiz auszuüben. „Daddy’s Little Girl“ wählt einen ähnlichen Pfad, beschreitet diesen aber weitaus brutaler und legitimiert mit seiner Stimmung fast das, was es hier zu sehen gibt. Ist das kanadische Original noch eher ein Thriller, so ist dieses Werk von Chris Sun ganz klar ein Folter Film, also ein Torture Porn wie man heutzutage so nett sagt. Die FSK hat dem Film ganz klar die Freigabe verwehrt und Pierrot Le Fou hat es gar nicht erst versucht eine FSK18 Fassung zurecht zu schneiden. Wäre wohl auch sinnlos wenn man sich mal die zweite Hälfte des Films vor Augen führt.

Der Film zeigt den Vater Derek als einen sehr innig liebenden Vater der es nicht einfach hat. Er lebt von seiner Frau getrennt und kann daher seine Tochter nur selten sehen. Wirtschaftliche Gründe lassen seinen Surfladen auch nicht gerade gut da stehen und so muss er seinen kleinen Bruder entlassen. Doch als dann seine Tochter aus dem Haus seiner Ex-Frau entführt wird und man diese nur noch tot am Stand auffindet bricht alles komplett zusammen. Es vergehen sechs lange Monate in denen die Polizei im Dunkeln tappt bis dann Derek selber auf der Party seines kleinen Bruders eine grausame Entdeckung macht….

Bis zu diesem Moment ist der Film ein dramatischer spannender Thriller mit guten Schauspielern und einer tollen Kameraarbeit. Doch in dem Moment wo Derek den Plan in die Tat umsetzt dem Mörder seiner Tochter selber Schmerzen und Pein zuzuführen macht der Film einen harten und grauenhaften Turn. Denn nun befinden wir uns im Keller des Hauses und dürfen bzw. müssen zuschauen, wie Derek seine spontan erworbenen chirurgischen Kenntnisse am lebenden Objekt testet. Hierbei wird die Gewalt aber nicht nur angedeutet wie bei vielen andern Filmen dieser Art, nein, es wird ordentlich von der Kamera drauf gehalten, sodass selbst dem erprobten Horror und Splatterfilmfan ziemlich schnell mulmig wird. Nichts wird komisch oder lustig dargestellt, hier herrscht absoluter Ernst. Cuttermesser, Bunsenbrenner, selbst gebaute Beinbrecher, Trennscheiben, Seitenschneider, Stacheldraht (ja vor allem der Stacheldraht 🙁 )….vieles aus dem Baumarktbedarf, aber auch aus der Marke Eigenbau, findet hier krude schmerzhafte Anwendung. Positiv hier…alles handgemachte FX Kunst von Steve Boyle.

Nun, wie alles endet soll derjenige selber herausfinden der sich das antun möchte. Gewarnt sollt ihr aber sein. Aber die gezeigte Gewalt ist nicht mal das, worüber man sich Gedanken machen sollte. Ob nun gewollt oder nicht weiß ich nicht, aber es kommt so rüber als ob das, was Derek dem Mörder seiner Tochter antut, richtig sein soll. Das ist sicherlich eine Sache, die kann man nicht wirklich nüchtern ausdiskutieren kann.Wenn dann aber ganz zum Schluss im Abspann noch der Vermerk gebracht wird, dass der Film all den Kindern gewidmet ist, die uns viel zu früh genommen wurden, dann hört es aber echt auf und die Wichtigkeit des Films ist in ein maßlos falsches Verhältnis geraten. (michi)