CROM DUBH
„Heimweh“
(Post Black Metal)
Wertung: Empfehlung
VÖ: 13.03.2015
Label: Ván Records
Webseite: Facebook
CROM DUBH stammen nicht, wie der Albumtitel vermuten ließe, aus Deutschland, sondern als Heimathafen ist London angegeben. Die Band hat es bisher auf eine EP („Deifr“, 2010) und zwei Demos („Damnation upon us“, 2004 und „Fallen Sons“, 2005) gebracht und legt heuer via Ván Records ihr erstes komplettes Album vor. Und was für eines! Ich gebe sehr gerne zu, dass ich mich an Post Black Metal nicht satthören kann, aber CROM DUBH haben mit „Heimweh“ ein Album erschaffen, welches für meinen Geschmack, beinahe perfekt ist.
Folkige Einflüsse, Post Rock und Black Metal werden so harmonisch miteinander verwoben, dass mir regelmäßig ein Schauer über den Rücken läuft. Dazu sind die Musiker mit einem grandiosen Melodieverständnis gesegnet, dass man durchaus in die Nähe von KERMANIA rückt und Songs von ungeheurer Wucht schreibt. Jeder Song strotzt vor Tempowechseln und Ideen, aber für mich gehören die Momente zu den Größten, wenn man als Kontrast zur Raserei die Atmosphäre in den Vordergrund rückt. Glücklicher Weise ist das Album nicht arm an diesem Wechseln! Dazu kommen noch die angesprochenen Melodien, die besonders bei „Sedition“ für Verzückung sorgen. Ist es ein altes englisches/schottisches/irisches Volklied oder eine Nationalhymne? Ich werde jedenfalls, sollte ich demnächst meinen eigenen Staat ausrufen, „Sedition“ als Nationalhymne wählen. Demgegenüber steht das rabenschwarze „Sailing to Byzantium“, welches so brachial aus den Boxen hämmert, dass auch dem härtesten Black Metal-Liebhaber ganz schwarz ums Herz wird. Aber jeder Song, auch die 3 Instrumentalsongs, sind perfekte Post Black Metal-Werke, die man unbedingt gehört haben muss.
Unnötig zu erwähnen, dass „Heimweh“ als Emotion das ganze Album durchzieht, welches sich thematisch mit den Themen Verlust, Heimatlosigkeit, Heimweh, Verbannung und Tod beschäftigt. Diese Emotionen werden ganz einnehmend vertont und dieses Album wird euch nicht mehr loslassen. Eine Dreiviertelstunde Post Black Metal in seiner schönsten Brillanz. (chris)