REVIEW

RED LORRY YELLOW LORRY „Driving Black“ (Dark Rock/Old good Wave)

RED LORRY YELLOW LORRY

„Driving Black“
(Dark Rock/Old good Wave)

Wertung: Gut

VÖ: 06.12.2024

Label: COP International

Webseite: Homepage / Wikipedia / Bandcamp

Fast genau 33 Jahre nach ihrem letzten Album („Blasting off“) meldet sich die 1981 gegründete Band mit einem Mini-Album zurück, welches gleichzeitig als Appetithappen für das im Februar zu veröffentlichte Album gilt.

Der Titelsong eröffnet auch gleich dieses 6 Tracks beinhaltende Werk in typischer RLYL-Manier: Treibendes Schlagzeug, staubtrockene, verwaschene Saiten und Chris Reed’s unverkennbarer, leicht nasaler und druckvoller Gesang. Der Song ist bereits etwas älter und wurde vor einigen Jahren bereits live gespielt. Hier nun die überarbeitete und leicht remixte Version erstmals in Album-Qualität. Außerdem gibt es einen zweiten Mix von ‚Driving Black‘, der von John Fryer, dem legendären Produzenten, der für seine Arbeit mit Depeche Mode, Nine Inch Nails und Cocteau Twins bekannt ist, erstellt wurde.

Das folgende „Safe as House“ ist insgesamt etwas treibender, wobei die Saiten schön schrabbelig daherkommen und zu Beginn gar ein wenig den Geschmack von Romantik auf der Zunge tragen. Der Sound bleibt schmutzig, wobei immer ein kleiner Wink in die 80er (wenn nicht gar 70er) erfolgt. Mit dem Blick in die 70er meine ich durchaus Facetten der Stooges zu erkennen. „Piece of my mind“ schleicht sich schleppend in die Gehörgänge. Dezent fabriziert die Dunkelheit galante Saitensprünge. Herrlich schräg und mit dreckigen Saiten verz(i)errt agiert „chickenfeed“ mit verschwommener Attitüde und destruktiver Energie.

Fazit: RLYL waren immer mehr Wipers als Sisters oder The Mission, trotzdem teilten sich die Fans das unterschiedliche Bett. Ihr druckvoller, eher latent dunkler Sound ist über die Jahre geblieben und angesichts dieses kleinen Vorgeschmacks darf man auf das Album gespannt sein. Große Überraschungen wird es nicht geben und das ist auch gut so. (andreas)