REVIEW

DEVIN TOWNSEND „PowerNerd“ (Rock/Metal)

DEVIN TOWNSEND

„PowerNerd“
(Rock/Metal)

Wertung: Sehr gut

VÖ: 25.10.2024

Label: InsideOut Music

Webseite: Bandcamp / Instagram / Spotify

Die musikalisch hochwertige Ulknudel DEVIN TOWNSEND liebte ich schon zu Zeiten von Strapping Young Lad. Alles was danach kam toppte das Ganze aber noch mal. Es traf nicht immer meinen Geschmack, egal ob als DEVIN TOWNSEND, als Devin Townsend Band oder Devin Townsend Project, aber es war immer musikalisch hochwertvoll und interessant.

Devins Definition eines Powernerds muss ich hier eben unbedingt teilen:
POWERNERD – Substantiv

1. – Eine Person jeglichen Geschlechts, die durch Hartnäckigkeit und Ausdauer etwas, was die Gesellschaft als „Schwäche“ ansehen mag, in eine Supermacht verwandelt hat.
2. – Ein verdammt cooler Typ.
3. – Du.

Die 11 Songs seines aktuellen Albums hat er unter der selbst auferlegten Vorgabe geschrieben, nicht zu viel drüber nachzudenken. Und das in 11 Tagen.
Er selbst hat sich dazu gedacht:
“I thought, ‘I’ve spent so much time overthinking every aspect of my work – what would happen if I didn’t?”

Etwas ziemlich geiles, wenn ich das mal vorwegnehmen darf.
Im Titeltrack (mit gesanglicher Unterstützung von Jamie Jasta) geht es schon mal wesentlich härter zu, als ich es von den letzten Scheiben gewohnt war. Und grob zieht sich das dann so durch die Platte. Es gibt natürlich auch softere Songs, die aber immer noch kräftig rocken. Die Spitze seiner kranken Kreativität ist aber der letzte Songs des Albums, „Ruby Quaker“. Er beginnt als Folksong und geht dann über Rock bis in den extremen Metal. Und er ist eine weitere Liebeserklärung von Devin an Kaffee, so wie er mit Ziltoid dem Thema Kaffee zumindest ansatzweise schon auf einem ganzen Album gehuldigt hat.

„PowerNerd“ ist der Auftakt zu einer Trilogie, die die gesamt Bandbreite Herrn Townsends repräsentieren soll. Das aktuelle Album soll durch den bereits aufgenommenen Nachfolger „The Moth“, selbst beschrieben als “orchestral, over-the-top, dark and uncomfortable” und die ‘“alien weirdness” des finalen „Axolotl“ kontrastiert werden.
Ich bin auf jeden Fall mehr als gespannt, denn „Powernerd“ ist das Album von Herrn Townsend was mich seit langem am meisten packt.
Mich würde wirklich mal interessieren wie lange der Aufnahmeprozess war.
Und ich will gar nicht wissen, wie viele Spuren jeder Song auf dem digitalen Mischpult belegt hat und wie viele Instrumente dabei zum Einsatz kamen. Wirklich zu hören ist das nicht, zumindest nicht mit meinen Ohren, aber ich höre einige Gitarren, selbst verschiedene Akustikgitarren. Und dann kommen noch die ganzen anderen Instrumente, vor allem die elektronischen wie Keyboard und Synthesizer hinzu. Auch wenn man Industrialanklänge eher vermieden hat.

Ich bin begeistert von der Wandlung auf diesem Album, vor allem die mehrstimmigen Gesänge in den emotionalen Refrains packen mich sehr.

„PowerNerd“ wird in verschiedenen Formaten erhältlich sein, darunter ein limitiertes 2CD+Blu-ray Artbook (mit dem Album, Bonustracks und Devins erstem Dolby Atmos Mix), ein limitiertes 2CD Digipak in einer O-Card, Standard CD, Gatefold 2LP und ein digitales Album. (hendrik)