EMPFEHLUNG, REVIEW

DOOL „Summerland“ (Dark/Post Rock)

DOOL

„Summerland“
(Dark/Post Rock)

Wertung: Empfehlung!

VÖ: 10.04.2020

Label: Prophecy Productions / Soulfood Music

Webseite: Homepage / Facebook

Als DOOL 2017 ihr Debutalbum „Here Now, There Then“ veröffentlichten, wusste die Band selbst nicht wie ihre Musik in der Szene aufgenommen werden würde. Das Album schlug ein wie eine Bombe und seitdem können sich DOOL nicht mehr vor Anfragen retten. Bedenkt man dabei, dass dieses Werk, laut Aussagen von Frontfrau Ryanne von Dorst, nur ein Experiment gewesen ist, ist der Erfolg umso beachtlicher. Nun steht das Nachfolgealbum „Summerland“ in den Startlöchern. Es stellt sich die Frage, ob das vermehrte Touren und durchdachte Komponieren im Vergleich zum vorherigen Jammen positive oder negative Auswirkungen auf das Endergebnis hat. Manchmal ist das „aus-dem-Bauch-heraus-spielen“ ja fruchtbarer und produktiver, als das verkopfte Komponieren. Eines ist sicher: DOOL kann beides und läuft jetzt erst so richtig auf Hochtouren. Abwechslungsreiche Songs, die von hervorragenden Gitarrenmelodien getragen werden und durch ohrwurmartige Refrains untermalt werden, gab es ja auch schon auf dem Debutalbum. Die deutlich verbesserte Produktion (Mix und Mastering von Cult of Luna´s Schlagzeuger Magnus Lindberg) führt dieses Mal dazu, dass DOOL´s Klangbild noch wuchtiger, intensiver, emotionaler und durchdachter durch die Boxen in die Ohren des Hörers wandert. Diese Mixtur sorgt in der Summe für ein echtes Jahreshighlight.

Nach dem experimentellen „God Particle“ wird es mit dem Titeltrack „Summerland“ und „A Glass Forest“ etwas ruhiger auf der Scheibe. Gerade die beiden Songs hatten es bei mir sehr schwer, fügen sich jedoch mit jedem neuen Durchlauf der Scheibe (und das waren bis jetzt einige) immer besser in das Gesamtbild der Scheibe und zeigen eindrucksvoll DOOL´s Vielseitigkeit. Mit „The Well´s Run Dry“ und „Ode To The Future“ weisen DOOL aber wieder zielsicher den Weg, wenn man zwischenzeitlich von ihm abgewichen ist. Diese Songs zeigen in meinen Augen die bislang größte Parallelität zu Songs von The Devil´s Blood auf, auch wenn mit Micha Haring nur noch der Drummer bei DOOL spielt. Diese beiden Songs sind neben „Sulphur & Starlight“ (der Refrain will einfach nicht mehr aus dem Kopf) die absoluten Highlights auf einer insgesamt bockstarken Veröffentlichung. Einziger Wehrmutstropfen: die düstere Seite von DOOL, aus Songs wie „The Alpha“ oder „In Her Darkest Hour“ vom Vorgängeralbum, kommt diesmal etwas kürzer, wird aber mit dem abschließenden „Dust & Shadow“ hervorragend aufgefangen. Aber das ist wirklich Meckern auf höchstem Niveau. (philipp)