EMPFEHLUNG, REVIEW

KING DUDE „Full Virgo Moon“ (Dark Folk)

KING DUDE

„Full Virgo Moon“
(Dark Folk)

Wertung: Empfehlung

: 13.03.2020

Label: Ván Records

Webseite: Facebook

Wenn ich mich nicht verzählt habe, ist „Full Virgo Moon“ das achte Album des Dudes und es dürfte bekannt sein, dass ich ein großer KING DUDE-Fan bin, da ich seinen Stil sehr schätze und er mich immer wieder mit seiner Musik begeistert.

„Full Virgo Moon“ ist ein Schritt zurück (aber kein Rückschritt!) und präsentiert ihn so, wie er war, bevor er mit seiner Band of Demons zu musizieren begonnen hat, was zu „Fear“-Zeiten begonnen haben dürfte.

Allerdings stimmt diese These auch nur bedingt …
Die Musik ist also deutlich reduzierter, sie allerdings automatisch wieder dem Dark Folk per se zuzuordnen, wird dem Album in keiner Weise gerecht, denn beinahe jeder Song ist mit mehreren Instrumenten eingespielt worden, was den Songs wunderschöne Klangfarben spendiert.

Genau wie der Vorgänger ist „Full Virgo Moon“ ein Album, welches bei mir wachsen musste. Während „Music to make War to“ allerdings über die Zeit bei mir persönlich stagnierte, ist „Full Virgo Moon“ dermaßen gewachsen, dass ich es mindestens in die Top 5 der KING DUDE-Veröffentlichungen hieven möchte.

Die Musik des Kings ist eine Seelenangelegenheit und die kommt bei dem neuen Album definitiv auf ihre Kosten, aber es ist beinahe üblich, dass mich die B-Seite weitaus mehr begeistert als der Beginn. „My Rose by the Sea / Satyr Boy“ (tolle Melodie, seltsamer Refrain), „Forty Fives say Six Six Six“ oder „The Satanic Temple“ sind ohne Frage schöne Songs und ich zappe keinen von ihnen weiter, aber was mich wirklich begeistert sind, neben dem Titeltrack (mit einer grandiosen Orgel oder ist es eine Theremin oder eine andere technische Hexerei?), die Songs danach.

„Forgive my Sins“ ist eine wunderschöne Ballade mit Klavier und Streichern (Cello, maybe?!) und wieder ist es der Text („There is a place the dreams go to die. I know, ‚cause I’ve been there before“), der einen sofort packt.

Danach kommt mein absolutes Highlight des Albums: das gemischte Doppel „Make me Blind“ und „A Funeral Song for Atheists“. “Make me blind” ist flockig mit Akustikgitarre und brilliert mit einem grandiosen Text und nach einem harten Break singt KING DUDE den Song als herzzerreißende Ballade als „A Funeral Song for Atheists“ an seinem Piano weiter. Seine Stimme wird brüchig, verletzlich und ich bekomme regelmäßig eine Gänsehaut, wenn ich den Song höre. Diese Seite vom Dude gefällt mir wirklich am besten: Piano, Gesang, Emotion, guter Text.

„Something about you“ besticht zum Abschluss mit einer schönen Gitarre und einer tollen Melodie.

Das neue Album von KING DUDE, welches (wie gehabt) über Ván Records erscheint, ist ein Volltreffer für Fans des Dudes und alle, die reduzierte, aber warm arrangierte Songs über Liebe, Tod und Teufel, zu schätzen wissen. (chris)