REVIEW

MAERZFELD „Zorn“ (NDH)

MAERZFELD

„Zorn“
(NDH)

Wertung: Geht grade noch so

VÖ: 04.10.2019

Label: Südpolmusic Gmbh

Webseite: Homepage / Facebook

MAERZFELD ist das Parallelprojekt zu der Rammstein Tribute Band Stahlzeit und kategorisiert sich in der neuen deutsche Härte. Ihr neues Album „Zorn“ ordnet sich stilistisch irgendwo zwischen Eisbrecher und Hämatom ein, allerdings kommt man kaum umhin, optisch und lyrisch Parallelen zu Rammstein zu suchen. Im Video zu „schwarzer Schnee“ wird die Kopie des Till Lindemanns durch Sänger Helfried Reißenweber sehr deutlich.

Die Band versucht erst gar nicht, sich von Rammstein zu emanzipieren, was wirklich schade ist, denn aus deren Schatten zu kommen ist gar schier unmöglich. Und wer jetzt vorgibt, sich das ganz unvoreingenommen anhören zu können, der lügt. Die Lieder tragen Titel wie „Die Welt reißt auf“, „Schwarzer Schnee“, „Ohrblut“. Die Texte sind leider allesamt ziemlich flach und versuchen böse zu klingen, aber es fehlt einfach an Doppeldeutigkeit und die einzelnen Songs ziehen sich leider durch ständiges wiederholen der Refrains sehr in die Länge. Die Industrial-Elektro Parts sind ordentlich und auch die einzelnen Gitarren, Bass und Schlagzeugkomponenten sind technisch sauber. Aber es fehlt an Druck, Individualität und Wiedererkennungswert. Gerade wen man ein Album „Zorn“ betitelt, dann muss der zu spüren sein und nicht nach den ersten zwei, drei Takten zu „minimalistischem Empören“ versumpfen.

Es ist sicher nicht leicht in diesem Genre seinen Platz zu finden, aber wenn doch technisch gute Grundlagen da sind, dann sollte die Band lieber diese ausbauen und individuell fördern, anstatt im ewigen Schatten großer Bands unterzugehen. (kira)