REVIEW

FERNDAL „Singularitäten“ (Melodic Black Metal/Klassik)

FERNDAL

„Singularitäten“
(Melodic Black Metal/Klassik)

Wertung: Gut

VÖ: 11.01.2019

Label: Einheit Produktionen

Webseite: Homepage / Facebook

Mit ihrem zweiten Album setzen die Münsteraner ihren Weg fort, die fundierten Klassikkenntnisse von Sorathiel (Bass und Gesang) und Lestaya (Violoncello) für einen eigenen Black Metal Stil zu nutzen. Hauptmerkmal, das Cello fungiert als gleichberechtigtes Instrument neben den Gitarren und untermauert vor allem die melancholischen Aspekte in den neun Songs. Selten wurde von einer Band Klassik so mit Black Metal verwoben wie hier bei FERNDAL, was dem Sound eine sehr eigenständige Note verleiht. Zudem sind die Songs sehr abwechslungsreich gestaltet und erschließen sich oft erst nach mehreren Durchläufen. Am besten hat mir „Weltenbrände“ gefallen, dem nicht nur mit 9:15 Minuten längsten Track auf dem Album, er spiegelt auch die Klangvielfalt auf „Singularitäten“ sehr gut wieder.

Voll in das Album integriert und nicht nur als Bonus zu sehen ist auch die klassische Interpretation von SATYRICONs „Mother North“, welcher im Konzertsaal der Musikhochschule Münster von Michael Hierer aufgenommen wurde. Gastmusiker sorgen an 4 Celli, Konzertflügel, Orgel und Waldhorn für einen neuen Blickwinkel auf den Klassiker.

Alles in allem ist auch das Zweitwerk von FERNDAL geprägt von den fundierten Klassikkenntnissen, die die Musiker in die Entstehung ihrer Black Metal Klangwelt haben einfließen lassen. Während bei anderen Bands die Klassikeinflüsse meist eher dem symphonischen und/oder atmosphärischen Aspekt dienen, bewegen wir uns hier im melodischen, aggressiven und durchaus schroffen Black Metal, der kompositorisch intelligent aufgewertet wurde. (eller)