MASSIV IN MENSCH
„Am Port der guten Hoffnung“
(Electro)
Wertung: Gut / Geht so
VÖ: 08.09.2017
Label: KATYUSHA RECORDS
Vier Jahre hat es gedauert bis die Truppe MASSIV IN MENSCH ein neues Album herausgebracht hat. Inzwischen hat man bei dem jungen schwedischen Label „Katyusha“ angedockt, Schweden ist für elektronische Musik aber auch sicherlich kein schlechtes Pflaster.
Das Schaffen dieser Band war für mich in der Vergangenheit nicht richtig einzustufen, die bunte Mischung quer durch die elektronischen Musikstile macht die Musik zwar sehr abwechslungsreich, allerdings gab es dann immer mal wieder ein paar Stücke die mir weniger gefielen. Und genau mit dieser Einschätzung bin ich abermals konfrontiert…
Ich möchte aber auf jeden all die positiven Erlebnisse vorweg stellen und da steht ganz klar an Nummer eins das Stück „Monkey Island“ und das dazugehörige Intro „Melee Island“, bei dem Honey von WELLE ERDBALL bekannte Textzeilen des legendären Computerspieles spricht. „Monkey Island“ hat als Song eine wundervolle Dynamik angeführt von einer grandiosen Melodie die sofort ins Blut geht. Und da sind wir dann auch wieder beim oben angesprochenen Thema,.. diese eingängigen Ohrwurm Stücke funktionieren grandios. Gleiches gilt auch für „Tuerkies ist das neue Schwarz“ das durch seine analogen Soundelemente und seine dumpfen Beats eine sehr einprägende Rhythmik hat die an längst vergangene Zeiten elektronischer Musik erinnert. Richtig gut!
Mit „Sturm“ hat man ein sehr melancholisches Stück mit einem Videoclip versehen, welches eine wiederum ganz andere Seite von MASSIV IN MENSCH zeigt, die durchaus auch zu gefallen weiß. Mit dem Stück „Hamburg“ tue ich mich recht schwer, dies liegt aber daran, dass ich nicht zwingend Lobeslieder auf diese Stadt und den peinlichsten Fußballverein der Bundesliga höre.
Was mir als Song überhaupt nicht zusagt ist der Titelsong, ein Stück das ein Politikum anspricht und dabei völlig vergisst ein gutes Musikstück zu werden. Gesang und Instrumente wirken hier wie Fremdkörper zueinander, kann ich mir überhaupt nicht anhören. Besser ist da schon die Version des Kinderliedes „Der schwarze Mann“ gelungen, auch wenn man so ein kleines bisschen ein Schlagerfeeling bekommen könnte. Ein gelungenes Finale hat das Album mit den Titel „Niemandsland“ das durch die straffen Beats und die griffigen Sequenzer sehr Industrial lastig klingt und etwas überraschend im Kontext zum restlichen Album wirkt.
Die zweite CD dieser Veröffentlichung enthält diverse Remix Versionen einiger Stücke dieses Albums und ein paar Bonus Tracks. Hier gibt es eine bunte Mischung aus verschiedenen Interpretationen, meine Anspieltipps wären das tolle Stück „Still Hopefull“ (feat.Tom Tritoxin & Spritual Reality).
Wieder stehe ich vor dem Scherbenhaufen,…einige Songs sind richtig geil, manche klingen gar nicht gut. Somit bin ich wieder hin und her gerissen weil ich mich überhaupt nicht orientieren kann wo die Reise hin geht. Hört es euch selber an und urteilt,…. (michi)