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FILM „Everest“ (Abenteuer / Action)

everest_2d_xp_brOriginaltitel: Everest

Herstellungsland: USA / GB 2014

: 28.01.16

Wertung: Gut

Regie: Baltasar Kormákur

Darsteller: Jason Clarke, Josh Brolin, Sam Worthington, Jake Gyllenhaal, Keira Knightley

FSK: ab 12

Studio: Universal

Genre: Abenteuer / Action

 

Inhaltsangabe:

Der Mount Everest – ein Mythos und gleichzeitig eines der größten Abenteuer dieses Planeten. Für die Teilnehmer zweier Expeditionen ist er die Herausforderung ihres Lebens. Als die beiden Gruppen der erfahrenen Bergsteiger Scott Fischer (Jake Gyllenhaal) und Rob Hall (Jason Clarke) die Gipfelerstürmung in Angriff nehmen, wird diese nach einem überraschenden Wetterumbruch zu einem Kampf ums Überleben. Denn selbst die beste Vorbereitung und das härteste Training sind keine Garantie, wenn plötzlich das Leben nur noch an einem seidenen Faden hängt …

Den Kampf gegen die Naturgewalten setzt Regisseur Baltasar Kormákur mit einem brillanten Schauspielerensemble und atemberaubenden Aufnahmen mit emotionaler Wucht in Szene.

Respekt vor dem Berg

Der Film „Everest“ handelt von dem bekanntesten Unglück am Mount Everest seit es die kommerzielle Besteigung des höchsten Berges der Erde gibt. Im Jahre 1996 kamen 8 Menschen ums Leben, davon einige routinierte Bergführer, als ein massiver Wetterumschwung viele Expeditionsteilnehmer überraschte.

Regieführer Baltasar Kormákur konnte bei diesem Werk auf erstklassige Darsteller zurückgreifen. Ein starker Jason Clarke spielt den Bergführer Rob Hall, seine Frau Jan wird von Keira Knightley verkörpert, Jake Gyllenhaal ist ebenfalls als Bergführer dabei und Josh Brolin spielt mit Beck Weathers einen zahlenden Expeditionsteilnehmer. Auch Bild und Ton sind erstklassig, vor allem die wundervollen Bilder vom Berg sind spektakulär und eindrucksvoll auch wenn natürlich digital sehr geglättet. Trotzdem bekommt man einen tollen Eindruck von der Macht des Berges und der Schönheit der Gletscherlandschaften.

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Wer die Dokureihe „Everest“ kennt, der weiß um die Perversion des zunehmenden Massentourismus am höchsten Berg der Erde. Selbst 80 Jährige und Menschen mit Prothesen lassen sich von den einheimischen Sherpas den Berg hoch schleppen. Staus sind an den engen Stellen keine Seltenheit wenn sich die Menschen wie eine Ameisen Straße den Berg hoch und hinab bewegen. Dieser Zustand mag Ende der 90er Jahre noch nicht vollends dem heutigen zweifelhaften Stand entsprochen haben, leider wird dies im Film selber aber nur punktuell und nebensächlich angeschnitten. Doch zum Glück kann man auch heute der Natur nicht vollends trotzen und so zeigt uns dieser Film, dass trotz aller Technik und modernen Equipments der Mensch immer noch sehr klein sein kann, vor allem in einer Höhe in der sonst Reiseflugzeuge unterwegs sind.

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In diesem Film lernen wir viele Dinge über Akklimatisierung, die Höhenkrankheit, Erfrierungen, Schneeblindheit und dem unbedingten oder unvernünftigen Willen des Menschen all dem zu trotzen und sich wochenlanger Qualen auszusetzen um einmal für wenige Augenblicke auf dem Gipfel der Welt zu befinden. Die Schauspieler machen ihre Sache sehr gut und vor allem in den finalen dramatischen Teil der Geschichte fiebert und leidet man sehr stark mit den Charakteren die hilflos den Wetterlaunen ausgesetzt sind.

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Zu gerne verwendet Hollywood ja das typische Happy End. Doch bei einer Geschichte, die ja auf wahren Begebenheiten beruht, bleibt man dann doch noch bei der Wahrheit. Sicherlich werden viele Details unter den Tisch fallen gelassen, doch letztlich muss man dann sagen, dass dieser Vorfall fürs Action Kino sehr gut umgesetzt ist und für gute und spannende zwei Stunden Unterhaltung sorgt. (michi)