REVIEW

ANNIHILATOR „Suicide Society“ (Speed Metal)

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„Suicide Society“
(Speed Metal)

Wertung: gut

: 18.09.2015

Label: UDR Music

Webseite: Homepage, Facebook

Jeff Waters ist nun wieder unter die Sänger gegangen, nachdem er sich von Dave Padden getrennt hat, den ich persönlich extrem geschätzt habe. Aber Waters hat schon des öfteren bewiesen, dass er auch singen kann und auf seinem 15. Album macht er eine verdammt gute Figur. Der melodische Gesang grenzt zwar manchmal ans cheesige (Beginn bei „Snap“), aber die moderne Ausrichtung des Materials erfordert auch einiges an Melodie.

Musikalisch bietet er alles, was er drauf hat… hartes shreddern, filigrane Parts, feine Thrash- und Speed Metal-Riffs, brillante Soli. Also, alles, was man von ihm gewohnt ist. Dennoch habe ich, glaube ich, noch nie ein solches DREAM THEATER-Riff gehört wie beim Opener „Suicide Society“, während er sich bei „My Revenge“ vor den alten METALLICA verneigt und „Creeping again“ ist ein fieser Fucker, der auch auf den frühen Alben hätte stehen können. Der Rausschmeißer „Every Minute“ ist etwas ruhiger und gleichzeitig rockig-flockig geraten und rundet das Album versöhnlich ab, nachdem man einige Nummern gehört hat, die alles andere als schlecht sind, aber auch keine Meilensteine.

Die genannten Nummern gehen eindeutig als Anspeltipps durch und wer auf den Stil von Waters′ Gitarrenspiel steht, wird sich an dieser Dreiviertelstunde ergötzen können. Mir ist es beinahe eine Spur zu modern und melodisch geworden, aber er überschreitet die Grenze zum Kitsch zum Glück nicht. (chris)