TYRANNY
„Aeons in tectonic interment“
(Death Doom)
Wertung: intensiv und verstörend
VÖ: 18.09.2015
Label: Dark Descent Records
Webseite: Facebook
TYRANNY haben die Ruhe weg… 10 Jahre haben sie gebraucht, um einen Nachfolger zum Zweitling „Tides of Awakening“ einzuschleichen; ok, bei dieser Musik auch kein Wunder. Schnell ist hier rein gar nichts, alles fließt zäh wie Lava kurz vor der Erstarrung und der Terminus „Funeral Doom“ trifft für mich auch nicht zu. Beerdigungen von geliebten Menschen sind schlimm, aber strahlen doch immer eine gewisse Feierlichkeit aus. Dieses Album ist über Feierlichkeit weit hinweg. Es klingt nicht, wie der Doom auf einer Beerdigung klingen sollte, nein… „Aeons in tectonic interment“ ist die Musik, die du hörst, wenn du realisierst, dass du nach deinem Exitus nicht in den Himmel aufgefahren bist, sondern dir gemäß deiner Sünden ein Platz in einem der sieben Höllenkreise zugeteilt wurde, wo du nun bis in alle Ewigkeit schmorst.
Schleppend, zäh, an den Nerven zerrend und schwer wie die Schuld schleicht sich dieses Album an dich heran und wird so manchen Hörer schlichtweg erdrücken. Das ist ultrabrutal, negativ und völlig hoffnungsfrei. Ich persönlich bin immer wieder begeistert, wie Musiker es schaffen, aus einem leeren Notenblatt eine fesselnde Atmosphäre zu zaubern und daher hebe ich den Daumen für diesen unglaublichen schweren Trauerbatzen. Zartbesaitete und Menschen die Musik mit Melodie gleichsetzen sollten aber die Finger davon lassen. Wer allerdings vertontem Nihilismus etwas abgewinnen kann, sollte mal reinhören. (chris)
https://youtu.be/HUfZjzo4AiI