EIBON
„II“
(Doom / Sludge)
Wertung: Empfehlung
VÖ: 17.04.2013
Label: Aesthetic Death
Vor fast einem Jahr wurde „II“ von EIBON veröffentlicht,hat aber erst vor kurzem den Weg in unser Postfach gefunden. Ist ja auch kein Wunder, so langsam, wie die Musik aus den Boxen dröhnt. Das Warten (wobei: kann man auf etwas warten, von dem man nichts weiß?) hat sich aber gelohnt und das Album ist ein wahrer Genuss.
2 Songs präsentieren die Franzosen auf dem schlicht „II“ betitelten Album und kommen auf knapp eine Dreiviertelstunde Spielzeit, wobei man das Ende vom zweiten Track getrost als siebenminütige Dauer-Ambient-Beschallung durchgehen lassen muss. Aber der Rest klingt nach verpesteter Lava, die durch die Erdkruste bricht, um sich allem unwürdigen zu entledigen. Der Sound ist schwerfällig doomig, mit dröhnendem Drone und fiesem Sludge veredelt. Manchmal entdeckt man auf der Reise durch die Verwüstung auch dezente Black Metal-Parts und alles in allem sind die beiden Songs als überaus garstig zu nennen.
Ich bin begeistert von der Stimmung, die das Album, sofern man zwei Tracks so nennen kann, versprüht und habe es bereits sehr oft gehört, werde aber nicht überdrüssig, es immer wieder einzulegen. Das Album wurde live im Studio aufgenommen (!!!) und dürfte der beste Beweis sein, dass hier echte Musiker am Werke sind. „The Void Settlers“ ist hochdynamisch und nach dreizehn Minuten tiefschwarzer Dunkelheit, drehen die Jungs an der Schraube und grooven sich extrem geil ein, ohne dass es irgendwie künstlich klingt. Überhaupt fällt mir immer wieder der Begriff „organisch“ ein, wenn ich das Album höre, denn hier klingt kein Ton gekünstelt oder am Reißbrett entworfen, sondern jeder Part entsteht auf natürliche Weise, sowie irgendwann eine Blume sich ihren Weg durch die erkaltete Lava bricht.
Dröhner, Stoner und Doomer, die auf nachbarschaftsverkleinernden Krach mit Anspruch stehen, müssen sich dieses Album in die Sammlung stellen, keine Frage. (chris)