ORTEGA
„1634“
(Doom Metal)
Wertung: Empfehlung!
VÖ: 2012
Label: Aesthetic Death
Webseite: www.facebook.com/ortegadoom
Gegründet 2008, veröffentlichten die Groninger dieses Album bereits 2010 in Eigenregie in einer Auflage von 100 Kopien auf CD und später im Jahr auf noch 100 Tape-Ausgaben. Aesthetic Death brachte diese Scheibe jetzt erneut auf den Markt, um sie einem größeren Publikum zugänglich zu machen. Als Vinyl wird es das Ganze von Badger Records geben.
Am 11. Oktober 1634 gab es die letzte mehrerer Sturmfluten an der Nordseeküste, die so genannte Buchardiflut oder auch Zweite Grote Mandränke, übersetzt Große Mann-Tränkung, die ihre schwersten Schäden im Bereich Nordfriesland hinterließ. Um die 10.000 Menschen starben damals. „1634“ ist ein Konzeptalbum, das in jedem Song Teile der Erinnerungen eines Gestrandeten wieder geben.
Im Intro gibt es ein Instrumental mit schöner Gitarrenmelodie, welches sich steigert und in „Into The Waves“ führt, wo mit einer dicken, dissonanten Gitarrenwand gezeigt wird, wo der Hammer hängt. Nach 1:45 überfährt dich dann die ORTEGA-Dampfwalze. Eine Walze aus Doom und Sludge schiebt sich ein ¾ -Stunde durch das Jahr „1634“. Keifend böser Gesang treibt das Ganze weiter nach vorn. Aber die Holländer können auch anders. Auch ruhige, melodiöse Passagen mit Klargesang finden hier ihren Platz, die in „The Siren“ auch mal von Streichern unterstützt sind.
Oft verglichen mit Neurosis und Cult of Luna, höre ich persönlich eher Parallelen zu Isis oder auch Mastodon, wobei mich der Gesang immer wieder an Disbelief erinnert. Dieses Digipack mit seiner Aufmachung, Hintergrundgeschichte und ihrer packenden Musik, bewegen mich als „nicht so der Domm-typ“ glatt zu einer Empfehlung. Wer auf Doom oder Sludge steht, kann hier beinahe bedenkenlos zugreifen. Ist natürlich immer noch Geschmackssache, aber wenn eine Doomplatte nach ein paar Durchgängen mich umhaut, dann flippen Doom-Fans bestimmt aus. (hendrik)