REVIEW

ALICE COOPER „Raise the Dead – Live from Wacken“ (Hard Rock)

 ALICE COOPER

„Raise the Dead – Live from Wacken“
(Hard Rock)

Wertung: gut

: 17.10.2014

Label: UDR

Webseite: Homepage

Bei ALICE COOPER bin ich in meiner Objektivität etwas eingeschränkt, aber bei Besprechungen von Musik muss sowieso eine subjektive Note einfließen, sonst können wir ja gleich die Promotexte abtippen…

Aber bei ALICE COOPER kann jeder schreiben, was er will… er ist der Meister, wenn es um Live-Entertainment mit sauguter Muisk geht. Was der 66jährige auf der Bühne an Unterhaltung bietet wird so schnell niemand überbieten… natürlich sind viele Gimmicks altbekannt, aber als Gesamtpaket ist die Show, die ALICE COOPER bietet, das Geilste, was ich mir auf der Bühne vorstellen kann.

In Wacken (und somit auf diesem Mitschnitt) hat er ein dreiteiliges Konzept auf die Bühne gebracht: der erste Teil zeigt den „Glam-Alice“… die Hits. „Hello Hooray“, „House of Fire“, „“No more Mr. Nice Guy“, „Under my wheels“, „I′ll bite your face off“, „Billion Dollar Babies“, „Caffeine“, „Department of Youth“, „Hey Stoopid“ und „Dirty Diamonds“… die Songs sprechen eine deutliche Sprache und ich bin immer wieder erstaunt, wie der Stadionrock a la „House of Fire“ oder „Hey Stoopid“ einfach kickt… großartig.

Der zweite Teil der Show zeigt die dunkle Seite des Meisters: Horror-Rock mit tollen Effekten… „Welcome to my Nightmare“, eben. Es folgen „Go to Hell“, „He′s back (The Man behind the Mask)“, „Feed my Frankenstein“, „Ballad of Dwight Fry“, „Killer“ und „I love the dead“. Ein audio-visuelles Meisterwerk, Schreckenstheater und perfekte Rock′n′Roll-Unterhaltung!

Nachdem Alice den Kopf verloren hat, erwacht er auf dem Hollywood-Vampire-Graveyard und er erweckt die Toten zu neuem Leben: Hier beginnt die Covershow „Raise the dead“ und dazu ändert sich das Bühnenbild und Grabsteine von John Lennon, Jim Morrison, Jimi Hendrix und Keith Moon tauchen auf. Er huldigt alten Weggefährten und Saufkumpanen, die ihn beeinflusst haben. Aber hier liegt ein Manko: auf der Blu-Ray bzw. DVD fehlen „Revolution“ (THE BEATLES) und „Foxy Lady“ (JIMI HENDRIX), aber wir kommen in den Genuss von „Break on through“ (THE DOORS) und „My Generation“ (THE WHO). Aber keine Panik schieben: auf der Doppel-CD sind alle vier Coversongs enthalten. Aufgrund der wirklich grandiosen Liveband entwickeln diese Stücke einen schönen Drive und besonders „Break on through“ musste bei mir als THE DOORS-Verehrer wirklich gut werden, aber die Band rockt einfach alles aus den Songs raus. Hut ab vor der Idee, seinen Set mit dieser Hommage zu krönen, denn eigene Hits hat Meister Cooper nun wahrlich genügend am Start, wie der Zugabenblock mit „I′m Eighteen“, „Poison“ und „School′s out (incl. „Another Brick in the Wall“) eindrucksvoll beweisen dürfte.

Auf DVD/Blu-Ray bekommt ihr noch ein Interview mit ALICE COOPER als Bonus spendiert und zum Bild und Ton muss man nichts sagen: absolut state-of-the-art.

22 Songs auf DVD bzw. Blu-Ray bzw. 24 Songs auf CD… Herz, was willst du mehr?! Vielleicht was Gutes tun? Dann kauft auf jeden Fall das Package, denn 1 Euro pro verkaufter CD + DVD oder Blu-Ray geht an die Wacken Foundation. „Die Wacken Foundation ist eine anerkannte gemeinnützige Stiftung, die sich der Förderung von Hard- und Heavy-Metal-Musik verschrieben hat. Grundsätzlich kann jeder Künstler und jede Band aus der Heavy-Metal-Szene durch die Wacken Foundation gefördert werden…“ (Quelle: www.wacken-foundation.com)

Mal davon abgesehen, dass die Blu-Ray / DVD „cut“ ist, darf man als ALICE COOPER-Fan, Wacken-Teilnehmer und Musikinteressierter einfach zugreifen. (chris)