REVIEW

MATT BOROFF „sweet Hand of Fate“ (Indie Dark Rock)

MATT BOROFF

„sweet Hand of Fate“
(Indie Dark Rock)

Wertung: Gut

VÖ: 06.09.2013

Label: Matt Boroff

Webseite: www.mattboroff.com

Nach drei Alben mit seiner Band „Matt Boroff & The Mirrors“ bewegt sich der US- Amerikaner und Wahlösterreicher Multiinstrumentalist und Sänger zum zweiten Mal auf Solopfaden. Herausgekommen ist ein bedrückendes Werk voller emotionaler Intensivität in Verbindung mit elegisch-dunklem Rock. Die, das Album durchziehende, fast destruktive Härte erinnert in Facetten an die guten alten Legendary Pink Dots/ Edward Ka-spel, während aus dem Nirgendwo Reminiszenzen an Birthday Party/ Nick Cave wach werden und vom Gesang her, der seine Stimmbänder einer Zigaretten geschwängerten Rauheit unterwirft ein wenig Tom Waits zum Vorschein kommt.

Flirrende E-Gitarre und dezentes Drumming unterlegen im schwermütigen Opener „Lost“ das sonore Timbre Matts, der in bester Singer/Songwriter Manier zum Erzähler mutiert. Krachig-punkige Versatzstück perpetuieren sich in einem durchdringen Chorus. Wesentlich dunkler und mit einer betörenden Melancholie besetzt folgt die getragene Singleauskopplung „my black heart“. Lavaartig wird hier der Chorus exorziert. Puren Wüstenrock mit Todes-Country bekommt man im dramatischen „Here in Limbo“ geboten. „Up Up Up in Flames“ hat in Sich einen mystischen Touch, ist aber nicht frei von einem ausgeflippten Chorus, der durchaus Vergleiche zu den Doors zulässt. Nach diesem LSD Trip gibt es das Cabaret-artige „Garbage man“. Das wilde und ungezügelte „Going to the hypnotist“ begeistert mit einem verschwörerischen Krach und einer herauskatapultierten Wut. Der alte Neubauten-Spruch:“Hör mit Schmerzen“ scheint wie der Deckel zum Topf zu passen.

Konträr zu solchen Ausbrüchen gibt es immer wieder balladeske Momente, wie im wunderschön mit Piano begleiteten „X“ oder dem doomig wummernden „Filling in The Cracks“ mit verträumter Countrynote. Gerade in diesen zähfließenden, von depressiver Stimmung getragenen Stücken besitzt das Werk Höhepunkte, die geschickt mit verzerrten Harmoniebögen verfeinert werden.

Matt Boroff hat ein von Schwermut durchdrungenes Werk geschaffen, dass durch seine dezenten aber verstörenden Eruptionen glänzt. Das dunkle Timbre bewegt sich mit einer destruktiven Kraft durch die dunklen Klanglandschaften und erzählt uns schwarzhumorige Geschichten mit leichtem Hang zum Zynismus. (andreas)