LARCIMAS PROFUNDERE
„Hope Is Here“
(Dark Wave Rock)
Wertung: Gut+
VÖ: 12.08.2016
Label: Oblivion
Webseite: Homepage / Wikipedia / Facebook
Für ihr elftes Album haben sich die Dark Rocker etwas Besonderes ausgedacht, anstatt an den Vorgänger anzuschließen, gehen die Jungs den schwierigen Weg eines Konzeptalbums. Eingebettet in den typischen Sound der Band wird hier eine typische Außenseiter-Geschichte erzählt. Auch wenn der Titelsong „Hope is here“ suggeriert, dass es hier um das Finden von Hoffnungen geht, erscheint das Gesamtbildnis eher wie eine „verzweifelte“ Suche. Die Stimme von Rob ist natürlich wie gemacht für eine tragische Erzählung, wobei seine Stimmbänder irgendwo zwischen Ville Valo und Sven Friedrich angesiedelt sind.
Eröffnet wird der dunkle Reigen mit dem getragenen „The Worship Of Counting Down“, welches gleich mit einer Spielzeit von über 6 Minuten aufwartet. Im Mark und durch den musikalischen Trauerflor gesehen, ein gelungener Song, wobei der Schlagzeug-Einsatz zu Beginn des Schlußdrittels etwas uninspiriert wirkt, kann aber eine bewußt gewählte Dissonanz sein. Das folgende „My Halo Ground“ ist ein dunkler Song, dessen Saiten den darkrockigen Bereich beackern. Die aktuelle Single-Auskopplung „Hope is here“ ist ein wunderschöner Wave Song. Traurig, ohne depressiv zu sein, explosiv im Refrain, ohne die melodische Linie zu verlassen.
Dark Rock finnischer Prägung mit progressiven Saitenspiel gibt es mit „A million miles“ auf die Ohren. Während die ersten Songs eher dezent die Gitarren und die Hyperaktivität hinter den Fellen kredenzen, legt man zum Schluß einiges zu. Zwischendrin glänzt „Pageant“ im Dark Western Style und die Vocals lassen ein wenig den rauen Ton von Chris Reed durchklingen. Eingefügt kindliche Exkursionen, dessen Klarheit ein wenig, im gewählt wirren Charakter untergeht. Das Schlußstück klingt ein wenig wie eine dunkle Variante von Selig (als Kompliment gemeint, um Missverständnissen vorzubeugen), die Vocals leicht kratzig, die melodische Ausstaffierung ein wenig Alternativ-rockig.
Fazit: Die selbst auferlegten Hürden eines Konzeptalbums kann die Band nicht immer umschiffen. Ihr samtener Schwarzton, der sich geschickt in einer Melodie ergeht, welche an ein poppiges Schaumbad aus Hornissen Honig erinnert ist aber immer ein gefühlsbetonter Moloch, der berühren will und berührt. Guter Sänger, melodische Gefühlswelten zwischen Finnland und Spätachtziger Deutsch-Wave (Love like Blood, Dreadful Shadows). (andreas)
P.S.: Zu sehen auch live beim Autumn Moon Festival