FILM+HÖRSPIEL

FILM „Die Mörderklinik“ (Giallo / Grusel)

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Originaltitel: La Lama del corpo / Das Monster auf Schloß Moorley

Produktion: Frankreich/Italien, 1966

Blu-Ray-Veröffentlichung: 30.10.2015

Wertung: gut

Regie: Edio Scardamaglia

FSK: 16

Darsteller: u.a. William Berger, Mary Young, Barbara Wilson…

Genre: Giallo / Grusel

Studio: Koch Media

Inhalt:
Es ist Nacht. In den düsteren Gängen der abgelegenen Nervenheilanstalt von Dr. Robert Vance werden binnen kürzester Zeit mehrere junge Frauen mit einem Rasiermesser ermordet. Die neue Krankenschwester, Mary, bemerkt schnell, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Die Angestellten des Anwesens verhalten sich merkwürdig. Jeder scheint vor Mary Geheimnisse zu haben. Allen voran Dr. Vance, der im oberen Teil des Hauses ein ganz persönliches Geheimnis hütet. Die Morde werden immer bestialischer. Gerade als Mary die Polizei rufen will, scheint der Täter gestellt: Fred, ein an Schizophrenie leidender Patient der Klinik, ist aus seiner Zelle ausgebrochen…und das nächste Opfer lässt nicht lange auf sich warten.

Giallo und Hammer-Filme… diese beiden Gattungen sind meine ganz besondere Vorliebe und daher ist es eine Freude, den Film „Die Mörderklinik“ anzuschauen, verbindet er doch beide Stile auf angenehme Art und Weise; allerdings bietet das gothische Element eher Assoziationen zu Italo-Klassikern wie „Der Dämon und die Jungfrau“ oder „Baron Blood“, die beide von Mario Bava stammen. An den typischen „Hammer-Look“ kommt nun mal niemand heran, aber das tut dem Filmgenuss keinen Abbruch.

Der Film von 1966 ist eine gekonnte Mixtur aus Giallo, Slasher und Gothic-Horror.
Seinen Giallo-Anteil zieht er unter anderem aus dem wichtigsten Bestandteil des Genres (meiner Meinung nach): den schwarzen Handschuhen und dem Rasiermesser, in Verbindung mit einer spannenden „Whodunnit“-Geschichte. Ob man nun schon sehr früh darauf kommt, wer der schlitzende Kapuzenträger ist oder nicht, liegt dabei ganz bei euch. Den Slasher-Faktor erhält der Film durch seine ständig sich dezimierende Anzahl von Beteiligten und auch der Horror-Part ist ansprechend umgesetzt: Schritte auf dem Dachboden und ein Wesen, welches man nicht erwarten konnte, mit einer Geschichte, die unterhält, sowie einen kleinen Hauch Frankenstein.

Umgesetzt wurde der Film sehr solide von Edio Scardamaglia und mit ansprechenden Schauspielern besetzt, allen voran Wiliam Berger, der eine formidable Leistung abliefert.
Die Ausstattung, die bei solchen Filmen immer eine Hauptrolle spielt, ist dem Team damals sehr gut gelungen und man findet sich wirklich in den alten Zeiten wieder.
Viel mehr kann und möchte ich zu dem Film gar nicht erzählen, denn es ist ein wirklich guter Film, aber kein Meisterwerk und außerdem möchte ich die Geschichte nicht spoilern, die allerdings ziemlich gut und abwechslungsreich durchdacht ist.

Die technische Seite ist durchaus lobend zu erwähnen: trotz mancher holpriger Schnitte und minimaler Sprünge ist das Bild klasse und der Sound, der bei Veröffentlichungen solch alter B-Movies immer etwas schwierig ist, sehr gut umgesetzt. Das Bonusmaterial enthält u.a. den unrestaurierten Film, alternative Szenen ohne Nachtfilter, eine Trailershow und im Booklet die deutschen Aushangfotos und Werberatschläge und spätestens hier lernen wir, dass der Film bei uns auch unter dem alternativen Titel „Das Monster auf Schloss Moorley“ vermarktet wurde.

Ich sage „Daumen hoch“ zu „Die Mörderklinik“, denn mir hat der Mix unterhaltsame 93 Minuten geschenkt und darf Giallo- und auch Euro-Grusel-Freunden wärmsten ans Herz gelegt werden. (chris)

https://youtu.be/NhlVDP0hrO4