FADING RAIN
„Winter Ballads“
(Dark Wave/Post Punk/Shoegaze)
Wertung: Gut
VÖ: 24.03.2015
Label: Mislealia records
Das italienische Quartett aus Brindisi/Lecce (beide Städte befinden sich am Absatz des Stiefels), dessen Anfänge im Jahr 2013 begannen, hat nach zweijährigen Findungsprozess die Idealbesetzung gefunden und veröffentlicht mit „Winter Ballads“ ihr erstes Lebenszeichnen. Zu Hören gibt es fünf dunkle Songs, welche sich im Spannungsfeld zwischen Dark Wave, Post Punk und Shoegaze bewegen. Quasi eine Revue zwischen frühen 80ern und späten 90ern.
Der Opener „unable“ bietet neben flirrenden Saiten im Tieftonbereich und verführerischen Klangstrukturen eine galante Spur Melancholie, welche durch den leicht verträumten Gesang perfekt transportiert wird. Hier gibt es durchaus Parallelen zum Frühachtziger Sound von The Cure. „Fading Rain“ kommt ein wenig rockiger daher, wobei die Heftigkeit immer wieder feingewobenen Melodielinien Platz lässt. Das Timbre wird ein wenig mit Hall versehen, was dem Gesamtkonstrukt zusätzliche Darkness verschafft. Der Refrain ist gefühlvoll inszeniert und wartet mit wavepoppigen Facetten auf. Das straighte „Delirium tremens“ garniert das düstere Treiben mit einer Spur Punk, wobei man hier in die Schnittmenge zwischen Killing Joke und Bauhaus eintaucht. Insgesamt gesehen ein Stück, dessen innewohnende Rohheit die Eingängigkeit konterkariert und so die Schräge Seite des frühen Dark Waves involviert. Bei „Killer strikes again“ strömt die dunkle Elegie in Form einer romantischen Basslinie in die Szenerie. Die balladeske Ausrichtung erlaubt sich kleine Ausreißer in Form von rauen Stimmbändern und helleren Saitenspiel. Der Titelsong ist entgegen dem Titel nicht balladesk, sondern eher darkrockig ausgerichtet, mit dezent eingestreuten ruhigen Parts mit teils zurückhaltenden, fast geflüsterten Gesang. Insgesamt neigt der Abschluß dann aber doch zur Heftigkeit und steigert in Form einer gemeinschaftlichen Jam-Session die Geschwindigkeit, sowie die krachige Komponente.
FADING RAIN are
Pierpaolo Romanelli – Vocals
James Lamarina – Guitars
Marco Locorotondo – Bass
Tristano Cannoletta – Drums