EMPFEHLUNG, REVIEW

DEIED „Tales Of Sodenliah“ (Dark Wave / Industrial)

DEIED

„Tales Of Sodenliah“
(Dark Wave / Industrial)

Wertung: Empfehlung!

VÖ: 23.09.2011

Label: afmusic

Webseite: www.deied.de / www.myspace.com/deied

Bevor ich mir das neue Album von DEIED anhöre, muss ich mir nochmal das großartige Album „Poisoned Wisdom“ anhören, um mich zurück in die mysteriöse und bombastische Welt von N1n0  und Din-tah æon Anno 2009 zurückzuversetzen. So, nun bin ich bereit, mich auf „Tales Of Sodenliah“ einzulassen.

Das erste Stück „The Trip“ ist der Startpunkt der thematischen und musikalischen Reise. Ungewohnt klare Beats und Synthies führen uns ein, bevor fast im CAT RAPES DOG Stil der Song ein rasend schnelles Tempo aufnimmt, der mit verzerrten Voices seine passende stimmliche Begleitung erhält. Toll ist die Gitarre, die zwischenzeitig einsetzt und die genialen elektronischen Rhythmen unterstützt. Im Vergleich zum Vorgängeralbum erscheinen die Melodien, die Sequenzer und auch die Gesangselemente weniger dunkel und bedrohlich. „A Shell Full Of Scars“ klingt trotzdem klagend oder sehnsüchtig, vor allem die Stimmgewalt variiert hier stark und lenkt den Hörer zwischen den Gefühlswelten. Eines der stärksten Stücke des Albums ist für mich „Lightmare“, das mit seinem treibenden Rhythmus auch mein Tipp für die Clubwelt wäre. Liegt vielleicht daran, dass mich der Song sehr an PROJECT PITCHFORK erinnert, die ja bekanntlich meine absoluten Favoriten sind. Was dieses Album nicht mehr vorzuweisen hat, ist der vorher so oft wechselnde Gesang, der früher immer wieder zwischen Clear Gesang und bedrohlichem Gebrülle schwankte. Vielmehr versucht man die Stimmungen mehr in die Hände der Instrumente zu legen, die sowohl bei der Tempoarbeit als auch beim Aggressionslevel das Steuer übernommen haben. Das eingängigste Stück ist „Transmigration“, bei dem eine absolut geniale Melodie zwischen Instrumenten und Gesang wie im Duett hin und her getragen wird, tolle Stimmung!

Sicherlich ist „Tales Of Sodenliah“ eine Herausforderung für die Fans von DEIED, die sich voll und ganz „Poisoned Wisdom“ verschrieben hatten. Diesmal trifft nicht die Stimmung wie ein Hammerschlag zwischen die Augen, nein, dieses Album möchte mehrmals gehört werden, bevor es zulässt vollkommen verstanden zu werden. Und das macht es interessanter. Der elektronische Anteil ist stärker in der Songstruktur verwurzelt, weniger der diabolisch Metallerne. Unbedingt anhören, unbedingt mit beschäftigen, denn es lohnt sich! DEIED haben sich verändert, sind vielleicht erwachsener geworden, dies ist aber als Lob zu werten! (michi).