REVIEW

DEATH ALLEY „Over under / Dead Man′s Bones“ (Hard Rock / Punk)

DEATH ALLEY

„Over under / Dead Man′s Bones“
(Hard Rock / Punk)

Wertung: gut

: 2013

Label: Ván Records

Webseite: Facebook

DEATH ALLEY haben auf dem Warm up-Gig vor dem diesjährigen Hell over Hammaburg-Festival so ziemlich jeden der Anwesenden begeistert, was an der energiegeladenen Performance und den geilen Songs lag.
Aber kann man diese Begeisterung auch auf der neuen 7′′ spüren, die man über Ván Records veröffentlicht? Ja, man kann!

„Over under“, die A-Seite, ist ein adrenalingetränkter, mit Kerosin vollgesogener Leib, der wild zuckend durch das Riff explodiert, welches direkt aus den Siebziger Jahren importiert wurde. „Proto“-Punk… ich musste erstmal darüber nachdenken, aber wenn man zum Beispiel MC5 als Referenz heranzieht (was man eindeutig muss), ist der Begriff des „ursprünglichen“ Punks ziemlich perfekt gewählt. Aber man huldigt dem ursprünglichen Punk in einer wunderbar energiegeladenen Weise, die die Urväter aus Detroit sicherlich vor Neid erblassen lassen würde. Neben der großartigen instrumentalen Arbeit, begeistert auch der Sänger mit einer rauen Stimme, die die Energie bestens transportiert, wenn auch ein melodischer Chor seinen Weg in den Sound findet.

Die B-Seite, „Dead Man′s Bones“, klingt nicht weniger dreckig; sie ergänzt den Eindruck der A-Seite vielmehr perfekt und klingt wie MC5 meets MOTÖRHEAD, was einen besonderen Reiz ausmacht. Die geilen Soli und der high-energy-Gitarrenpart am Ende sorgt jedenfalls für das Verlangen, die Nadel sofort wieder auf die Rille zu legen.

Die Band, die aus ehemaligen GEWAPEND BETON, MÜHR und THE DEVIL′S BLOOD-Mitgliedern besteht, scheint bereits auf ihrer zweiten Veröffentlichung, vorher gab es ein Split-Vinyl mit PETER PAN SPEEDROCK, so verdammt gut aufeinander eingespielt zu sein, dass sich auch der Liveeindruck einschleicht, ohne, dass man die Band jemals live gesehen hat.

Der Sound ist roh, klingt eher nach rotzigem Demo, welches man live im Proberaumkeller eingezimmert hat, als nach glattgebügelter High-End-Produktion und genau das braucht die Band: einen rohen, unverfälschten Livesound.

Ich freu mich schon auf das nächste Lebenszeichen der Band, sei es auf Platte oder auf einer Bühne. (chris)