LIVEBERICHT

Das 11. Mal Visbek Rockt. Ein kleines feines Festival!

Nachdem man beim letztjährigen 10. Geburtstag ordentlich auf die Kacke gehauen hat (Bericht hier), wurden dieses Jahr wieder etwas kleinere, aber trotzdem genauso schmackhafte Brötchen gebacken.
Dieses Jahr gab es zur Hauptbühne eine kleine Akustikbühne, auf der im späteren Verlauf 4 Akustikacts in den Umbaupausen der größeren Bands spielten.
Ansonsten alles wie gehabt. Gutes Essen für Veganer und Nichtveganer, ein Cocktailstand und eine Hüpfburg für die Kleinen. Am Eintrittspreis von Erwachsene: VVK:10€/AK: 15€, Jugendliche (bis einschließlich 15 Jahre): VVK:5€/AK:8€ hatte sich auch nichts getan.
Also alles in allem eine Spitzencombo bei wieder mal brennender Sonne mit etwas Wind.

 

MOUNT ATLAS

Die Stoner Metal Band aus Oldenburg, die auf der neuen CD in der Rock Hard vertreten ist, präsentierte ihr jüngst erschienenes Debütalbum. Dicke Riffs unterstützt von Orgelklängen waberten nachmittags über das Festivalgelände. Die perfekte Musik für einen Einstieg in so einen Tag, auch wenn die Sonne schon gut brannte.

 

GREIF

Melodischer Post-Hardcore mit deutschen Texten irgendwo zwischen Escapado und einer Band auf die ich bei allem Willen nicht komme und mir auch die Bandmitglieder in Gesprächen nicht nennen konnte. Deutsche Texte sind für immer recht schwierig, da ich einen hohen Anspruch an sie habe. Das wurde hier aber gut gelöst und die Texte waren etwas kryptisch aber gut zu verstehen. Mit 4 Mikros bei 5 Bandmitgliedern waren auch die Gangshouts ordentlich abgedeckt und mehrstimmiger Gesang funktionierte ebenso gut. 2 der Bandmitglieder sollte wir im Laufe des Tages noch mit anderen Combos auf der Bühne sehen dürfen.

 

WINE

Danach gab es eine Mischung aus Stoner und Grunge zu beobachten. WINE aus Vechta waren mir schon lange ein Begriff aber gesehen geschweige denn gehört habe ich sie vorher nicht. Fettes Riffs trafen auf fast schon progressiven Stoner/Grunge. Damit konnte mich die Band richtig packen. Trotz der Uhrzeit von bereits 17h brannte die Sonne gnadenlos. Aber wir hatten zum Glück einen der da noch raren Schattenplätze ergattert. Und der beste Spruch des Tages schallte von der Bühne. „Es ist hier genauso heiß wie die erste Hendrix-Platte!“ Damit wurde das Cover von Foxy Lady eingeleitet. Tolle Band!

 

AS YOU LEFT

Dann gab es das erste Mal Metalcore auf die Ohren. Auch die Band, die sich als aus Hannover stammend ankündigte, war mir ein Begriff. Aber ich kannte keinen Song. Die Bewegung auf der Bühne fachte die Bewegung vor der Bühne an, die bei derartiger Musik ja eh garantiert ist und das Publikum feierte die 4 Jungs und das Mädel am Bass. Dennis von Watch Out Stampede hatte eine kleinen Gastauftritt am Mikro.

 

AEON OF DISEASE

Das Debüt der Death Metal Combo aus Vechta kann momentan vorbestellt werden und die Jungs machten mit ihrem Auftritt gute Werbung dafür. Die Bolt Thrower Einflüsse der Demo waren etwas einer Schlagseite zu Gunsten von Amon Amarth und älteren Hypocrisy gewichen. Das überwiegende Midtempo drückte dicke Wellen ins Publikum und eine Menge Haare flogen durch die Luft. Endlich gab es mal ordentliches Gegrunze auf dem Gelände. So etwas sollte auf einem gutem Rock/Metal-Festival immer vertreten sein. Gitarrist Holger sahen wie heute damit zum zweiten Mal auf der Bühne.

 

WATCH OUT STAMPEDE

Wieder ging es mit Metalcore weiter, aber dieses Mal die melodischere Variante mit Klargesang. Witziges Gelaber und Power in den Songs überzeugten den größten Teil des Publikums. Sänger Dennis machte mal wieder einen super Job an den Cleanvocals. Auch hier riss die massive Bewegung auf der Bühne das Publikum mit. Trotz des heranbrechenden Abends war es immer noch heiß, heiß, heiß! Und die Temperaturen fingen an mächtig zu schlauchen!

 

ANCHORMAN

Die erste Band auf der Akustikbühne überbrückte die nun längeren Umbaupausen. ANCHORMAN machte alleine Musik. Da leider eine entsprechende Ansage von der Hauptbühne fehlte (vielleicht habe ich sie auch nur nicht gehört) und die Akustikbühne im Tummel der Hauptbühne nicht zu hören war, kam ich zur Mitte des letztens Songs an. Schade!

 

ROGERS

Die Düsseldorfer Punkband wurde mir vom umstehenden Publikum als die neuen Toten Hosen verkauft. Ein eher schwacher Vergleich. Kann die Band zwar auf 2 Alben, etliche Musikvideos und eine ordentliche Fanbase schauen kamen hier meine Probleme mit deutschen Texten durch. Auch musikalisch war es für mich persönlich relativ unspannend. Die Eigeninterpretation der langen Kreuzberger Nächte konnte auch nicht packen. Das Publikum allerdings sah das Ganze ziemlich anders und feierte die Band mächtig. Ich hatte mich so sehr in Essen und gute Gespräche vertieft, dass ich wieder zu spät zur Akustikbühne kam.

 

NICO & MICHI

Den Greifschlagzeuger konnten wir jetzt zum zweiten Mal live erleben. Diesmal mit der Akustikgitarre in der Hand. Dieses Mal war ich allerdings nicht zur Mitte des letzten Liedes dort, sondern erst zur Mitte der Zugabe. Das Publikum fand die beiden Jungs anscheinend recht gut, denn sie ernteten ordentlich Applaus.

 

LIEDFETT

Die Akustik-Pop-Band aus Hamburg hat dieses Jahr Album Nummer 4 vorgelegt. Alkohol stand lyrisch hoch im Kurs und auch in den angetrunkenen Ansagen kam er ordentlich durch.
Die 4 Jungs brachten mächtig Spaß mit und Bewegung ins Publikum. Die untergegangene Sonne trug ordentlich zur Party bei, da jetzt auch Lightshow sichtbar eingesetzt wurde. Hier gab es viel zu lachen und die Musik machte aus Spaß!

 

JO MAXIMILIAN

Dieses Mal war ich eher bei der Akustikbühne. Die erste „komplette“ Band stand auf der Bühne. Unter eigenen Songs erwarteten uns auch Coverversion von z.B. Udo Lindenberg und aktuellen Songs aus dem Radio. Nette Abwechslung mal etwas Ruhigeres zwischen der ganzen Strommusik zu hören.

 

BLOODSUCKING ZOMBIES FROM OUTER SPACE

Der Name der Band war mir schon vorher ein Begriff, da die Kollegen Chris und Michi sie inflationär in unseren Amboss einpflegen. Mit Horror Punk oder Horrorbilly oder wie auch immer diese Musikrichtung heißen mag, habe ich allerdings keine Berührungspunkte. Trotzdem freute ich mich auf die Band, da mir solch ein „Drumherum“ doch immer zusagt. Und mal im Ernst. Wer liebt Zombies NICHT? Der Bühnenaufbau machte schon mal einiges her. Die 4 Musiker waren dank der Stand-Up-Drums am vorderen Bühnenrand in einer Reihe positioniert. Hinter jedem Musiker ein Aufsteller mit bekannten Zombies. Z.B. dem Mädchen aus „Night Of The Living Dead“ oder auch dem Madenauge aus „Woodoo“. Die Musiker kam natürlich entsprechend geschminkt auf die Bühne. Und auch Darsteller von Vampiren und Mördern huschten über die Bühne! Wunderbar, genau mein Ding! Und obwohl mir diese Musikrichtung sonst nicht besonders viel gibt, begeisterten die Wiener mich sehr. Erst dachte ich, es wäre der Moment und zu Hause könnte ich mit den blutleckenden lebenden Toten nichts mehr anfangen. Aber zwei Alben über Youtube gecheckt, gleiches Ergebnis. Jetzt kann ich definitiv nachvollziehen, weswegen Chris und Michi die Jungs so puschen. Zu Recht! Ein geiles Erlebnis und ein toller Abschluss des 11. Visbek Rockt. Während dieser Show musste ich nämlich dringend nach Hause. Die Sonne zollte ihren Tribut. (hendrik) (vielen Dank an Marc für Bild 4 + 5 von Greif)