CALADMOR sind die nächste hoffnungsvolle Band aus der Schweiz, die durch ihren musikalischen (und auch persönlichen) Einfluss ihrer Landsleute von ELUVEITIE im Viking/Death/Folk Metal-Bereich Fuss fassen möchten. Und nach einem echt guten 2. Album mit dem Titel „Of Stones And Stars“ (Review hier) stehen die Chancen dafür gut. (eller)
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Erzählt uns was zu eurer Bandgeschichte.
Babs: Die Geschichte beginnt 2001, als Nick, Maede und ich Pale gründeten – damals musikalisch noch eher eine Mischung aus Grunge und Metal. Wir wurden älter und die Klänge immer härter 😉 Aufgrund dieser Veränderung entschlossen wir dann 2008 oder 2009, auch den Bandnamen zu ändern, so dass dieser unsere ’neue‘ Musik besser repräsentiert.
Charakterisiert eure Musik.
Babs: Wir scheuen uns definitiv nicht, verschiedene Einflüsse und Stile zu mixen, was dann gezwungenermassen auch zu einem sehr heterogenen Sound führt. Dies stört uns aber nicht – im Gegenteil. So können wir machen, was wir gerade wollen. Zeichnend sind sicher die Kontraste, die in den Songs zu finden sind, sehr lichte Momente, die von düsteren und harten Riffs abgelöst werden, oder der Cleangesang, der sich immer wieder mit Growls abwechselt. Stilmässig bewegt sich das ganze irgendwo im Viking, Death und Folk Metal-Bereich.
Ihr habt auf beiden Alben recht prominente Unterstützung erhalten, es fallen u.a. Namen von euren Landsleuten von Eluveitie. Wie kam es dazu?
Babs: Man kennt sich und hat schon ein paar Mal ein Bierchen zusammen getrunken. Für ‚Dawn of the Deceiver‘ auf unserem letzten Album hat Maede dann eine derart komplizierte Whistle-Melodie komponiert, dass wir sofort wussten, dass es dafür nur einen geben konnte 😉 – so haben wir Chrigel gefragt, ob er bereit wäre, diese Melodie und noch ein paar Uillean Pipes für unser Album einzuspielen und er hat ‚ja‘ gesagt 😉
Ich finde, dass man ELUVEITIE zwischendurch auch immer wieder hört in eurer Musik. Stören euch diese Vergleiche?
Babs: Nein, ich kann den Vergleich ja gut nachvollziehen. Gerade die alten Sachen von Eluveitie haben uns wahrscheinlich auch irgendwo beeinflusst und wenn man diesen Einfluss dann hören kann, ist das doch schön. Ausserdem sind wir ja dadurch noch keine billige Kopie, sondern haben, wie ich finde, immer noch durchaus unseren eigenen Stil.
„Of Stones And Stars“ ist nun ein Jahr draußen. Wie war so das Feedback bislang und wie hat euch das Album als Band voran gebracht?
Babs: Das Feedback war fast durchgehend positiv, was uns natürlich auch unglaublich motiviert, da weiterzumachen – wir wollen noch diesen Herbst mit dem Songwriting für ein nächstes Album beginnen. Der Release war sicherlich auch deshalb sehr wertvoll, weil er uns unter anderem einen Deal mit einer Booking-Agentur gebracht hat, was uns wiederum ermöglicht, das Album auch ausserhalb unserer Landesgrenzen zu promoten.
Mein Lieblingsstück auf dem aktuellen Werk heißt „Alvíssmál“. Kannst du etwas zu dem Stück sagen?
Babs: Der Text ist der Lieder-Edda entnommen und handelt vom Zwerg Alvíss, der Thors Tochter zur Frau nehmen will. Thor ist von dieser Idee allerdings nicht sehr angetan und fordert den Zwerg zum rhetorischen Zweikampf heraus, in dem Alvíss sein ganzes Wissen über die Namen verschiedenster Dinge in den verschiedenen Welten unter Beweis stellen muss. Er schlägt sich nicht schlecht, doch Thor zieht das Gespräch immer weiter hinaus, wohlwissend, dass der Zwerg beim Aufgang der Sonne zu Stein erstarren wird. und so passiert es dann auch. Zu dem Song gibt’s übrigens auch ein schönes Video 😉
Ihr singt ja in verschiedenen Sprachen bzw. Dialekten. Wie kommt es dazu, was reizt euch daran?
Babs: Jede Sprache hat ihre eigene Schönheit, in ihrem Klang, in ihrer Funktionalität, und davon bin ich fasziniert. Damit auch musikalisch-lyrisch zu spielen ist eine ganz eigene Herausforderung, die einfach unglaublich Spass macht.
Warum sollen die Fans ausgerechnet in eure Musik investieren und eure CD kaufen und auf eure Gigs kommen?
Babs: Naja, hoffentlich weil sie mögen, was sie hören und auch sehen. 😉 Und weil ihnen unsere Musik etwas geben mag, wie auch immer dieses etwas aussieht. Live geben wir gerne unser Bestes, sodass die Hörer auch merken, dass wir uns freuen, für sie zu spielen. Das geht heute vielen Bands leider ab.
Apropos, hofft ihr lieber auf den Verkauf von CDs oder sollen die Fans lieber mp3s erwerben?
Babs: Das soll jeder so handhaben, wie es ihm beliebt 😉 Finanziell macht es für uns keinen grossen Unterschied.
Was geht ab an der Livefront?
Babs: Einige Dinge sind in Planung! Zurzeit bereiten wir uns aber für etwas ganz spezielles vor: Am 23./24. August 2014 werden wir erstmals auf einem Mittelalterfest – dem Ragnarök Spektakel in Bülach (CH) – spielen und dafür haben wir eigens ein Akustikset bestehend aus irischen, schottischen, schwedischen und isländischen Folksongs einstudiert. Das hat es vorher bei Caladmor noch nicht gegeben und man darf gespannt sein. Und für uns war das Projekt natürlich auch sehr spassig, da es doch grosse Abwechslung und auch neue Herausforderungen gebracht hat.
Was steht in eurem 5-Jahres-Plan?
Babs: Soweit planen wir nicht 😉 Der nächste Schritt wird wie erwähnt ein neues Album sein. Im Herbst wollen wir mit dem Songwriting und auch Planung dazu beginnen, wann es allerdings erscheinen wird, ist noch nicht klar. Wir freuen uns aber sehr auf diese Phase, wo wir uns wieder ums Erschaffen von neuen Songs kümmern können, da dieser Prozess auch immer eine sehr magische Zeit ist – anfangs ist da nur eine kleine musikalische oder lyrische Idee, noch völlig ungewiss, zu was sich diese Idee einmal im grossen und ganzen zusammenfügen wird. und zum Schluss kann man auf die Entwicklung und Wachstum dessen zu einem ganzen Song zurückblicken. Auch bandintern ist das immer wieder eine gute Zeit, weil wir sehr gut zusammen funktionieren und das ist dann musikalisch und auch persönlich gesehen ein grosser Genuss, so zu arbeiten.
Wie lautet der größte Wunsch in Bezug auf eure Band?
Babs: Es gibt ganz unbescheiden gleich mehrere grosse Wünsche 😉 Ein wichtiges Anliegen ist sicher, dass wir mehr ausserhalb der Schweizer Grenzen spielen können, um noch mehr gute Menschen zu erreichen und unsere Musik zu verbreiten. Die Schweiz ist sehr klein und irgendwann hast Du fast überall schon gespielt. Diesbezüglich haben wir aber tolle Unterstützung von unserer Booking-Firma und sind deshalb zuversichtlich, dass bald mehr Konzerte im Ausland folgen werden. Wir freuen uns darauf!