REVIEW

AKHLYS „House Of The Black Geminus“ (Black Metal)

AKHLYS

„House Of The Black Geminus“
(Black Metal)

Wertung: Sehr gut

VÖ: 05.06.2024

Label: Debemur Morti Productions

Webseite: Bandcamp / Instagram / Spotify

Mit diesem Review habe ich mich wirklich schwer getan. Die letzte Scheibe von AKHLYS, „Melinoë“ hat mich nachhaltig umgehauen und deswegen habe ich mich mich auch sehr auf „House Of The Black Geminus“ gefreut. Aber irgendwie will es nicht so richtig bei mir durchstarten. Und damit habe ich quasi ein Problem. Besonders, weil mir ihr Auftritt auf dem Party.San in diesem Jahr (Bericht folgt), total im Gedächtnis geblieben ist. Ich habe selten etwas so lautes UND furchteinflößendes erlebt. Die Stimmung war so fies, dass einem nicht nur sprichwörtlich eine Gänsehaut verpasst wurde. Leider war es gleichzeitig auch so laut, dass ich körperlich Unwohlsein gespürt habe, was nicht häufig vorgekommen ist bis jetzt.
„The Dreaming Of I“ hat mich damals noch überfordert, da war ich noch nicht bereit. (Hier die damalige Meinung meines hochgeschätzen Kollegens Chris)
„Melinoë“ hat total bei mir gezündet.
Und von „House Of The Black Geminus“ hatte ich mir eine exponentielle Steigerung erhofft. Beim Songwriting kann ich sie auch entdecken.
Stimmungstechnisch durchaus auch.
Aber dieser glasklare Sound ist wirklich zu viel für mich. Ehrlich gesagt gibt es keinen extrem großer Unterschied zum Vorgänger, aber es reicht aus. Hier fehlt mir das erdige, der Dreck, den man vorher gut vernehmen konnte. Brachial und brutal ist der Sound und technisch gesehen sicherlich eine großartige Arbeit, aber er landet nicht bei mir. Er schmälert sogar mein Hörerlebnis. Die Songs sind top und diese krasse Stimmung vom Auftritt kann ich hier nachempfinden. Aber wenn „The Mask Of Night-Speaking“ als längster Song mit fast 12 Minuten (es dauert alleine 4 Minuten, bis Gesang ins Spiel kommt) direkt so derbe aufs Maul haut, bin ich geplättet. Der Blastbeatmarathon zum Ende des Songs müsste theoretisch genau mein Ding sein, aber in diesem Soundgewand strapaziert es zu hart meine Trommelfelle. Ich habe jetzt grade beim Reviewschreiben sogar auf den Vorgänger geswitcht, da ich Bock auf die Band habe, mein Tinnitus aber am Gehirn kratzt, ob des krassen Soundangriffs.
Ich verneige mich vor der Band für so ein Album und denke, dass dieser Sound für andere genau der richtige Transportweg für diese Musik ist. Es ist auch lediglich der Sound, der mich davon abhält hier eine Empfehlung auszusprechen. Ich hoffe, dass ich diese beim nächsten Album vergeben kann! (hendrik)