INTERVIEW

KITTY IN A CASKET :: „Back To Thrill“ ist mehr als nur Horror

Miez, miez, miez, was kommt denn da aus dem Briefkasten… da guckt mich ja die brandneue CD „Back To Thrill“ der österreichischen Horrorbilly Band KITTY IN A CASKET aus dem Briefkastenschlitz an. Wenn das mal nicht der perfekte Zeitpunkt ist, mit Sängerin Kitty über die neue CD, das neue Label und alles was so seit „Horror Express“ 2009 alles passiert ist zu quatschen. Gesagt getan und was die Frontkatze der Band alles so zu erzählen hatte, lest ihr im folgenden Interview! Viel Spaß beim Lesen. (michi)

Review: „Back To Thrill“ (Horrorbilly/Rockabilly)

Webseite: www.myspace.com/kittyinacasket

 

Hallo Kitty, wie geht es dir?
Hallo 😉 Danke, mir geht’s sehr gut. Bisschen gestresst und müde, aber da merkt man wenigstens, dass sich was tut.

 

Wie ist es dir seit Horror Express ergangen, wie hast du die sicherlich aufregende Zeit erlebt?
Es war auf jeden Fall eine sehr aufregende Zeit. Seit der Veröffentlichung von Horror Express 2009 hab ich mit der Band und auch privat sehr viel Positives als auch Negatives erlebt. Aber die guten Dinge waren so dominant, dass die ganzen schlechten im Nachhinein unwirklich und nichtig erscheinen. Vor allem erinnere ich mich gerne an alle Shows und unsere Trips dorthin zurück, weil es einfach immer ein tolles Erlebnis war. Ich denke auch oft an meine Elvis-Hochzeit in Las Vegas. Das war phänomenal! Kann ich nur weiterempfehlen.

 

Mit „Back To Thrill“ kommt nun euer zweites Album in die Läden, welche Erwartungen hast du? Bist du noch genauso aufgeregt wie bei „Horror Express“?
Ich bin sogar noch aufgeregter, da Billy und ich sehr viel Zeit in das Album investiert haben und die Recording-Zeit eine wirklich sehr intensive war. Wir waren irrsinnig motiviert und wollten einfach das Beste rausholen und daher hängt man dann auch sehr am Schicksal der CD. Damals, als „Horror Express“ rauskam, hatte ich nicht so viele Erwartungen würde ich sagen. Es war eher ein Ausprobieren und mal schauen was passiert. Klar, war man auch nervös, aber es war kein Druck da, etwas nachzulegen. Wenn ich jetzt darüber nachdenke, hatten wir wirklich Glück und sind in so einer kurzen Zeit schon weit herumgekommen.

 

Für mich erscheint das Album viel rockiger aber auch ernster, vielleicht sogar reifer wie der Vorgänger, wie siehst du das?
Ich denke, du siehst das schon ganz richtig. Jedoch muss ich sagen, dass das nicht unbedingt Absicht war, dass es insgesamt ernster wird. Jedoch wollte ich textlich etwas weg vom Horrorgenre, weil mich einfach auch andere Themen beschäftigen und ich mich nicht rein auf diesen Themenpool beschränken wollte. Ich habe immer schon auch andere Texte geschrieben, aber bei diesem Album hat die musikalische Untermalung bei manchen Songs eben dazu geführt, dass ein „Nicht Horror Thema“- Text dabei rauskam, der einfach besser dazu passte. Und ich muss sagen, dass ich mich sehr wohl dabei fühle auch andere Dinge anzusprechen.

 

Wolltet ihr so ein bisschen weg vom reinen Horror Billy, um ernster genommen zu werden?
Es geht weniger darum, ernst genommen zu werden, sondern einfach darum, das zu machen, worauf man gerade Lust hat und womit man sich identifiziert. Wie gesagt, es lag weniger Intention hinter dem Output als reines Drauf-Los.

 

Der musikalische Fokus liegt aktuell viel stärker auf deiner Stimme, die viel facettenreicher und kräftiger erscheint. Hat sich das einfach so ergeben oder ist das ein Ergebnis das du bewusst erarbeitet hast?
Wenn es um die Stimme geht, dann muss ich sagen: Das war beabsichtigt. Wir haben bewusst auch mit Lucas Fendrich zusammengearbeitet, welcher ein wahrer Gesangsexperte ist. Mit ihm konnten wir dem Gesang noch die Würze beifügen, die ich unbedingt dabei haben wollte. Eben Facetten meiner Stimme zu zeigen und nicht einfach drauf los brüllen. Die letzten zwei Jahre habe ich viel an meinem Gesang und der Technik gearbeitet und daher bin ich sehr erfreut über das Ergebnis auf der Platte.

Mit Blutsauger ist das erste komplett deutsche Stück auf dem Album, wie kam es dazu und wieso grade das Stück?
Blutsauger entstand ganz spontan und nebenbei im Wohnzimmer beim Fernsehen. Billy stand auf einmal mit der Gitarre da und fing an „Blutsauger“ zu singen. Ich hatte vorher einfach rumgekritzelt und ein paar Gedanken niedergeschrieben, die dann eben Blutsauger ergaben. Eigentlich wollten wir nie wirklich einen deutschsprachigen Song machen, weil auf Deutsch einfach alles schnell etwas „kitschig“ klingt, aber wie so oft der Fall: man kann nicht alles im Leben planen. Ich werde mich jetzt öfter daran machen, Deutsche Lyrics zu verfassen.

 

Welcher Song ist dein persönliches Highlight auf dem neuen Album und warum?
Hmm, gute Frage. Sehr gerne mag ich „Caught in a Dream“, weil Lucas mitsingt. Seine Stimme ist einfach der Wahnsinn. Vom textlichen her bin ich auf „Trash Talkers“ ziemlich stolz, weil er einfach genau das ausdrückt, was ich sagen wollte. Generell gefallen mir alle Songs und mal mag ich den einen, mal den anderen lieber.

 

„Headshot“ ist einer meiner Favoriten auf dem neuen Album, kannst du mir erzählen, wem da der Kopf weggeblasen wird?
Im Grunde wird niemandem bestimmtem der Kopf weggeblasen. Der Song dreht sich einfach darum, dass ein „unbestimmter“ Mensch, könnte also jeder und jede sein, seinen Draht zur Realität verliert und so nicht mehr zwischen der Computerwelt und der realen Welt unterscheiden kann. So kommt es eben in einem Part des Songs dazu, dass ein Opfer des Realitätsverlusts, in unserem Fall ein Mann, seine Freundin jagt und erschießen will.

 

Auf dem Album haben diverse Gastmusiker wie Eve Evangel oder Lucas Fendrich mitgewirkt, wie kam es zu diesen Zusammenkünften?
Eve kennen wir, also vor allem Billy, schon seit Jahren, da sie gemeinsam in einer Band gespielt haben. Da wir Eve’s Stimme toll finden und ihn als Freund sehr schätzen, wollten wir ihn auch unbedingt mit dabei haben. Zu der Zusammenarbeit mit Lucas kam es dazu, dass wir in seinem Studio aufgenommen haben und ihn dadurch eigentlich erst richtig kennengelernt haben. Ich wollte unbedingt ein Duett mit Lucas, weil ich seine Stimme zum Träumen finde.

 

Ich persönlich fänds ja absolut genial, euch zusammen mit euren Österreichischen Kollegen von den BLOODSUCKING ZOMBIES FROM OUTER SPACE zu erleben.
Da wären wir sofort dabei, wenn uns wer gemeinsam bucht.

 

Ihr seid vom von euch einst selbst als Traumlabel bezeichneten Crazy Love Records zu Wolverine Records gewechselt, gab es dafür einen triftigen Grund?
Unsere Musik hat sich mit diesem Album noch ein bisschen krasser von einer Genrebezeichnung „Psychobilly“ wegentwickelt und daher war es für uns auch dementsprechend wichtig, dass wir eine Plattenfirma im Rücken haben, die sowohl Kontrabass- also auch Punkrockmusik rausbringt und unterstützt. Für „Horror Express“ und „HalloWien“ hätte uns nichts Besseres als CLR passieren können. Wir sind Guido, dem Chef des Labels, auch sehr dankbar dafür, dass er an uns geglaubt hat und uns unterstützt hat. Mit dem neuen Album sind wir aber sehr froh, dass wir den Labelwechsel gewagt haben und mit Sascha von Wolverine einen tollen Partner gefunden haben.

 

Ihr spielt ja meistens in der Psychobilly Szene, habt aber auch auf dem WGT schon gespielt, gibt es markante Unterschiede zwischen den Konzerten?
Wir haben eigentlich immer ein ziemlich gemischtes Publikum, also es überwiegt keine Szene, was uns auch immer wieder sehr überrascht, aber gleichzeitig auch freut. Denn was kann man sich mehr wünschen, als so viele verschiedene Menschen wie möglich mit seiner Musik anzusprechen?

 

Wenn du dir aussuchen könntest, mit wem du mal ein Konzert geben könntest, wer wäre der /die auserwählte Künstler/in?
Schwierige Frage. Da kann ich dir jetzt eigentlich ziemlich viele nennen,.. Aber spontan würde ich sagen mit Bad Religion oder No Doubt.

 

Ihr beschäftigt euch ja grundsätzlich viel mit Monstern, Zombies und so weiter… gibt es denn noch etwas was dir Angst einjagt? Guckst du vorm Schlafen vielleicht noch mal unters Bett oder machst den Schrank zu?
Hehe, es kann schon mal vorkommen, dass ich Nachts aufstehe und nachschaue ob ich die Tür abgesperrt habe. Aber das kommt eher selten vor.

 

Du bist ja nicht nur Musikerin sondern machst dich auch prima als Model bei Xtrax, wie kam es denn dazu?
Das war sogar die ganze Band, nicht nur ich. 🙂 Wir haben alle an dem Shooting teilgenommen und es war ein riesen Spaß! Wir hoffen, das bald wiederholen zu dürfen.

 

Ok nun hab ich aber genug rumgefragt, ich danke dir für deine Zeit und ich wünsche viel Erfolg und Spaß mit KITTY IN A CASKET in der nächsten Zeit!
DANKE! 🙂 Das Interview hat großen Spaß gemacht..