INTERVIEW

THE NEW SEED 55 :: Wir wollen so oft es geht auf der Bühne stehen

Rock`n`Roll muss nicht unbedingt aus den USA kommen und so hat sich dieses Musikgenre inzwischen bis nach Osteuropa verbreitet. THE NEW SEED 55 ist eine neue hoffnungsvolle Band aus Ungarn die die Rockabilly Fahne für ihr Land hochhält und mit „Ghhrrrrrr“ ein sehr ansprechendes Debüt veröffentlich hat, dessen Review aktuell auch bei uns zu lesen ist. Wie alles rund um diese Band entstanden ist und welche Pläne man hat, gibt es im folgenden Interview zu lesen. (michi)

Review: „Ghhrrrrrr“ (Rock’n’Roll)

Webseite:
www.myspace.com/newseed55
www.facebook.com/newseed55
www.newseed55.com

 

Hallo wie geht es euch?
Indy: Es geht uns gut, danke der Nachfrage!

 

Bitte stellt euch und die Band zuerst einmal vor…
Nóri (Vocals), Zoli (Drums), Mitch (Doublebass) und Indy (Guitar)

 

Was hat es mit dem Bandnamen auf sich, was steckt dahinter?
Indy: Wir mögen das ganze drum und dran um die 50-er Jahre und das Ganze, was Rock & Roll bedeutet, also NEW SEED steht für die neue Generation, wir leben halt im Jetzt und (leider) nicht in den 50ern, und „55“ weil Rockabilly so ziemlich Mitte der 50er erstanden ist.

 

Wie kommt man in Ungarn dazu Rock`n´Roll zu spielen, ist da nicht eher Polka oder so angesagt?
Indy: 🙂 Interessante Frage, also Polka ist für Ungarn überhaupt nicht typisch, aber Volksmusik ist auch nicht unser Ding. Wir mögen R’n’R, und es macht richtig Spaß ihn zu spielen.

 

Wie ist es für eine junge Rock Band in Ungarn auf sich aufmerksam zu machen? Stehen nicht alle auf die „coolen Sachen“ aus den USA, England oder Deutschland?
Indy: Promo CDs verteilen und viele Konzerte geben ohne Eintritt zu verlangen, da kommen dann hoffentlich viele und irgendwann bemerken dich nicht nur deine Freunde, sondern auch fremde Leute kommen auf die Tanzfläche, um zu tanzen. Selbstverständlich hilft uns dabei das Internet mit seinen Plattformen.

 

Wo wollt ihr mit NEW SEED 55 hin, geht’s euch nur darum, Spaß zu haben oder wollt ihr eine Message verbreiten?
Indy: Wo wir uns sehen wollen? Wo jeder der Musik macht hin will und zwar auf die Bühnen, und wenn es geht so oft wie es nur möglich ist.
Message? Ja wir bemühen uns, dass unsere Songs nicht nur von Partys und Sommer und den übrigen R’n’R Themen handelt. Wir machen auch Songs, die eine etwas tiefere Message haben, wie zum Beispiel „Madly Blind“, das eine traurige Geschichte von einer alten Freundin ist, die an einer Heroin Überdosis starb, aber da könnte ich auch Songs wie „Hey Boy“ oder „Old Time Redemption“ hervorheben.

 

Wie zufrieden seid ihr mit dem Ergebnis des neuen Albums? Alles so geworden wie ihr euch das vorgestellt habt?
Indy: Es gibt viele Sachen, die einen Einfluss auf die Entstehung hatten. Das Erste war, dass während der Aufnahme der CD uns unsere alte Sängerin aus familiären Gründen verlassen musste, deshalb gibt es auch zwei Stimmen auf dem Album, und ja aus diesem Grund würden wir schon einiges anders machen wollen, aber zeig mir die Bands, die nicht so denken, sobald du fertig bist mit dem Aufnehmen, kommen schon andere Ideen, für Riffs oder dem Klang.
Zoli: Ich würde im technischen Bereich heute einiges anders machen.

Eure Musik bedient sich unglaublich vieler klassischen R´n´R Element, viele Riffs und Hooks glaubt man zu kennen, was sind eure Einflüsse?
Indy: Als Einfluss können wir natürlich Oldies nennen, aber eigentlich alles was uns so gefällt, ohne sich auf einen musikalischen Stil zu beschränken.

 

Welches Lied auf dem Album gefällt euch am besten? Welches würdet ihr als Hörprobe empfehlen für all die Freaks da draußen, die euch noch nicht kennen, aber die euch kennen lernen sollten?
Nóri: „Madnight Express“ ist mein Favorit, das ist auch der Song, wofür wir unser nächstes Video machen werden… ich glaube, dass dieses Lied auch repräsentativ ist was für welche Musik wir machen
Mitch: „Madly Blind“, „Hey Boy“, „Who am I“ wir haben sehr unterschiedliche Songs, man müsste uns auf einem Konzert anhören, dann könnte man sich ein richtiges Bild machen.
Zoli : „Hey Boy“, „The Way I Feel“
Indy : „Madnight Express“, „Summer Mood“, „Shape“

 

Wenn ihr nicht grad selber Musik macht, was hört ihr dann am liebsten zum Entspannen, zum Autofahren oder um Wut abzubauen?
Mitch: Ronnie Self, Joe Clay, Chuy and the Bobcats
Zoli: Hank III, Clutch, Exploited, Dead Kennedys
Nóri: Blacklisted, Kid Dynamite, manchmal reicht aber auch einfach das Radio!
Indy: Hillbilly Moonexplosion, ZAZ ,Cryptic Slaughter aber auch die Atomic Fireballs also wie du siehst hören wir ziemlich viele unterschiedliche Musikstile.

 

Habt ihr auch mal überlegt in der Heimatsprache zu singen?
Indy: Ja, haben wir, aber Englisch wird einfach mehr gesprochen als Ungarisch

 

Wie kam es zum Videodreh zu „Monster Meeting“, wer hatte die Idee und wer hat da seinen Verfolgungsängsten freien Lauf gelassen?
Nóri: Wer die Idee gehabt hat das wir ein Video drehen sollen weiß ich nicht aber es war meine Idee dass wir den Song „Monster Meeting“ nehmen sollen und die Story haben wir uns gemeinsam ausgedacht.

 

Wie sehen jetzt mit dem Album im Rücken eure Livepläne aus? Gibt es eine Tour außerhalb von Ungarn?
Indy: Jetzt im Sommer machen wir erst mal ein wenig Pause, wir haben leider keinen Platz auf einem der zahlreichen Festivals bekommen, also geben wir einige Klubkonzerte, aber nichts besonderes, wir schreiben neue Songs.
Wir würden wahnsinnig gerne ins Ausland, wir warten grade auf eine Antwort aus Slowenien, leider haben wir aus Deutschland keine Antworten auf unsere Anfragen bekommen,  auch aus Österreich gab es keine Rückmeldungen.

 

Als letztes ein bisschen Platz für euch, um mal das raus zu hauen was ihr schon immer mal sagen wolltet!
Indy: Vielleicht, dass man in der Musik nicht nur auf den Rhythmus und das Äußerliche schauen sollte, man sollte auch mal die Texte anschauen, ob da was wertvolles dran ist, und auch vielleicht „No Name“ Bands eine Chance geben, da kann auch was sehr Gutes dabei sein.

 

Vielen Dank für die netten Antworten, viel Glück und hoffentlich bald mal live bei uns in Deutschland!!
Indy: Danke auch, wir hoffen, dass das deutsche Publikum ein wenig Neugier bekommen hat und uns mal anhört, oder vielleicht auch eine CD von uns kauft, wer weiß. Danke noch mal für die Gelegenheit, dass wir in eurem Magazin erscheinen dürfen. Hoffentlich spielen wir bald mal in Deutschland. Wir sind übrigens auch mit einem Song auf der nächsten Dynamite Magazin Compilation CD vertreten..