INTERVIEW

THE BUCCANEERS :: Wir machen „Pirate Punk“!

STECKBRIEF:
Die deutsch-kanadische Fusion namens THE BUCCANEERS hat mit ihrem Debütalbum „Guide Me Home“ auf Wolverine Records einen blitzsauberen Start hingelegt. Wie es zu dieser Kontinent übergreifenden Zusammenarbeit gekommen ist und wie man den eigenen Musikstil definiert, könnt ihr im folgenden Steckbrief lesen, den uns Sänger und Bassist Phillipp beantwortet hat. (michi)

 

Stellt bitte die Bandmitglieder vor!
Also da wären zum einen die kanadische Sektion:

Arlyn Bradley – Guitar, Vox
Lindsey O’Connell – Tin Whistle, Accordion, Harmonica
Ayron Mortley – Guitar, Tenor Banjo, Mandolin, Vox

Und die Europaeer:
Harry G. – Drums
Chowie – Guitars
Fiz – Lead Vox
Philipp – Bass, Lead Vox, Mandolin

 

Erzählt uns was zu eurer Bandgeschichte!
Dazu gibt’s so viel zu sagen, dass wir seit 2005 unser Unwesen treiben – was somit so manche Kritiker Lügen strafen sollte, die uns immer wieder unterstellen, wir wären auf den aktuellen Trend aufgesprungen; nein liebe Damen und Herren, wir waren schon vorher da. Leider schenkt Ihr uns erst seitdem wir Kanadier an  Bord haben Beachtung und habt uns vorher einfach links liegen lassen – mittlerweile drei Tonträger + einer Split EP mit „Between The Wars“ und „Roughneck Riot“, die aber nur in Australien erhältlich ist, am Start haben und europaweit getourt sind.

Der interessante Faktor dürfte sein, dass wir o.g. Kanadier an Bord haben, von denen wir zwei beim Touren in Europa kennen gelernt haben und Arlyn mittlerweile permanent in Deutschland lebt, Ayron und seine Frau von mir gefragt wurden, ob sie beim den Aufnahmen zum aktuellen Album mitwirken wollen, die Zusammenarbeit sich mehr als fruchtbar erwies und daraus resultierte dann, dass die Herrschaften nun Buccaniere sind und den Boden in Nordamerika mit bereiten. Wann möglich wirken sie auch bei europäischen Auftritten mit.

Was gibt es sonst zu erzählen… in meinen Augen nicht viel. Vielleicht ist das eher eine Frage für in 15-20 Jahren, alles weiter kann der interessierte Musikhörer ja auf unserer facebook-Seite nachlesen: www.facebook.com/buccaneers77

 

Charakterisiert eure Musik.
Wir bezeichnen es als „Pirate-Punk“, vom „Irish-Folk-Punk“ und seinen Ablegern distanzieren wir uns bewusst. Wir haben zwar Mitglieder mit irischen Wurzeln, aber unsere Musik würde ich damit nicht gleichzeitig in dieses Genre verpflanzen, das überlassen wir dann lieber Bands, die mit diesem todgeprügelten Gaul ins Rennen gehen wollen.

Kurz beschrieben: melodiöser Punkrock mit ‘nem Schuss Country und ‘nem Löffelchen Seemannsgarn.

 

Wo liegen eure größten Einflüsse?
Einflüsse beziehen wir ganz sicher von Bands wie Cock Sparrer, Angelic Upstarts… also grob gesagt aus der englischen Altliga und natürlich beeinflusst uns auch was zwischen 1995-2000 den Weg nach Europa gefunden hat, sprich Bands wie Far From Finished, Real McKenzies, Street Dogs, Bonecrusher…

Beim Songwriting stehen natürlich aber Vertreter der ruhigeren Stile Pate beispielsweise Liam Clancy, J. Horton, J. Cash etc.

Was geht ab an der Livefront?
Also im August gibt’s jetzt erst mal die ersten Übersee-Gigs in Kanada, darauf freue ich mich schon besonders.

Aber da ich dieses Jahr noch das Material fürs nächste Album fertig bekommen möchte, wird voraussichtlich live eher weniger passieren. Ich geh davon aus, dass wir aber noch regelmäßig jedes Wochenende zwei Gigs spielen werden. In 2013 soll dann wieder am Stück getourt werden.

 

Was steht in eurem 5-Jahres-Plan?
Da grade am neuen Material gearbeitet wird und schon etliche Grundgerüste für neue Songs stehen, sieht der Plan folgendermaßen aus:

Zwei neue Alben in den nächsten fünf Jahren, natürlich wird es wieder „hit the road“ heißen und hoffentlich schaffen wir es wieder mal, für einen längeren Zeitraum am Stück zu touren.

Außerdem wollen wir in den Medien präsenter sein.

 

Wie lautet der größte Wunsch in Bezug auf eure Band?
Ganz ehrlich? Also wie oben schon erwähnt, dass dieser permanente „Irish-Folk-Punk“-Vergleich endlich aufhört. Du wirst in keiner Bandbeschreibung, die je verfasst worden ist (also wo wir Urheber sind) irgendwas mit „Irish“ lesen.

Außerdem dass so mancher Schreiberling bevor er in die Tasten haut, mal die Bandbio liest und die Eckdaten richtig interpretiert. Auf die Dauer wird das etwas nervig.

 

Welche 5 Alben würdest du jedem auf der Welt empfehlen?
1) CCR – Willy And The Poor Boys / Green River
2) Street Dogs – Fading American Dream
3) US Bombs – The World
4) Motorhead – Overnight Sensastion
5) Rose Tattoo – 25 Ta Life

Als unerlässlich erachte ich aber: The Buccaneers „Guide Me Home“, aber das steht ja außer Frage.

 

Ergänze folgenden Satz: „Wenn ich Musikminister wäre…“
…müsste das GEMA-System komplett neu überdacht werden. Jugendzentren ähnlich dem holländischen Vorbild ausgebaut werden (das sind zu 99% herrliche Live-ANLAGEN) und eine kontinuierliche, umfangreichere Förderung von Live-Clubs. Damit verbunden, eine striktere Prüfung von kulturellen Fördermaßnahmen, hier greift bei der Vergabe scheinbar das Gewohnheitsrecht und die Verwendung ist wohl zweitrangig. Außerdem ein Verbot von „Pay-To-Play“, da diese Unsitte immer weiter ausufert.