REVIEW

THANATEROS „Tranceforming“ (Rock/ Folk Metal)

THANATEROS

„Tranceforming“
(Rock/ Folk Metal)

Wertung: Gut+

VÖ: 11.10.2024

Label: Echozone

Webseite: Homepage / Facebook / Wikipedia

2001 veröffentlichten THANATEROS mit „The First Rite“ ihr Debütalbum – ein Werk über Magie, die Verehrung der Natur, alte Götter und Schamanismus. Auch wenn die fünf Dark-Rocker diese Thematik stets begleitet hat, so knüpfen THANATEROS mit ihrem neuen Werk, dem insgesamt 7ten Studioalbum „Tranceforming“ inhaltlich so eindrucksvoll an ihr erstes Album an, wie selten zuvor. So, als lägen keine 23 Jahre zwischen den beiden VÖ.

Mit der Anrufung von „Geistern“ beginnt das Album und hat damit ein geschicktes Intro, was gar ein wenig beängstigend den Einstieg in ein variables, dennoch straightes Folk Rock Album liefert. Schwungvoll und bretthart geht es fort mit „the horned One“. Die mit feinem Refrain verzierte, krachige Folkhymne huldigt dem gehörnten Waldgott.

Es folgt das energetische, mit treibenden Grooves versehene „Everything decay“, welches in Teilen brachial daherkommt und nicht nur durch den rauen Gesang eine gewisse metallische Schwere beherbergt, die sich durch die Violine zwiespältig zwischen Harmoniebögen und samtener Elegie eine verführerische, druckvolle Eleganz bewahrt. Das die Formation auch ruhig-romantische Töne kann, beweist die betörende Ballade „I hold you“, welche sich wunderschön langsam entblättert. Sänger Ben Richter versteht es, auch diese ruhigen Töne perfekt zu begleiten. Sein Gesang variiert zwischen hochemotional, verträumt, kraftvoll oder rau-effektvoll.

„Raise your Voices“ erinnert mich stark an New Model Army zu Beginn der 90er und hat im Mark einen latent darkigen Unterton. Wild und ungezügelt wird hernach der Hexenfluch („Hagazussa“) schwungvoll abgefeiert. Es folgt die irische Ballade „The Banshees Of Kealkil“, welche sich anschmiegsam und leicht mit einem Steinkreis im Südwesten von Irland beschäftigt und gipfelpunktig ein Duett mit der holden Weiblichkeit liefert, was dem Song eine ganz besondere Statik verleiht, dessen Fragilität sich durch ein starkes musikalisches Fundament festigt. „By the Wind“ liefert einen wunderschönen, gehaltvollen Abschluss. Wie, wo und wann der Wind zum Sturm oder gar zum Orkan wurde, darüber darf dann am Ende sinniert werden.

Fazit: Durch die Verwendung von Rahmentrommeln, Shakern und Knochenrasseln knüpft die Hinwendung zu schamanischen, rituellen Rhythmen an frühere Veröffentlichungen an. Dabei gelingt es, meist durch die perfekt gespielten Rock-Instrumente und dem Gesang ein modernes Rock-Werk ins altertümliche, traditionelle Bildnis zu platzieren, dessen elegante und unterschiedliche Klangkosmen jedem Folkrock-Fan ein Lächeln ins Gesicht zaubern und phasenweise auch die Gänsehaut streicheln. (andreas)